“One egg, one embryo, one adult—normality. But a bokanovskified egg will bud, will proliferate, will divide. From eight to ninety-six buds, and every bud will grow into a perfectly formed embryo, and every embryo into a full-sized adult. Making ninety-six human beings grow where only one grew before. Progress.“
Gleich zu Beginn seines, mittlerweile zu einem der wichtigsten literarischen Werke gewordenen, Buches Brave New World beschreibt Aldous Huxley dem Leser den Bokanovsky Prozess. In der futuristischen neuen Welt wird dieser fiktive Prozess dazu verwendet menschliche Eizellen in vitro zu befruchten und bis zu 96 identische, verwertbare Embryonen aus einer Eizelle zu gewinnen. Aus diesen Embryonen werden gezielt verschiedene Menschenklassen gezüchtet, welche für unterschiedliche Arbeiten vorgesehen sind. In der neuen Welt wird dies als Fortschritt angesehen. Die Erstveröffentlichung von Brave New World liegt zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 80 Jahre zurück. Die Aktualität dieses Zitates und des Fortschrittsgedanken im Bezug auf Stammzellen und Embryonenforschung könnte kaum aktueller sein.
Die Stammzellenforschung gilt als große Hoffnung um bisher unheilbare Krankheiten zu besiegen oder besser behandelbar zu machen. Hier seien Organausfälle oder Krankheiten wie Chorea Huntington und Parkinson als Beispiele genannt. Ein weiterer denkbarer Punkt wäre allerdings auch die Verbesserung des Menschen aufgrund von Stammzellenforschung.
Gegner der Stammzellenforschung verwenden oft die sogenannten SKIP-Argumente, welche, unter anderem, auch in der Abtreibungsdebatte diskutiert werden, um den moralischen Status eines Embryos zu bestimmen. Das Akronym SKIP steht hierbei für Spezies, Kontinuum, Identität und Potentialität. Als erstes sollen die biologischen Grundlagen geklärt werden um dann mit einer Betrachtung und Prüfung der einzelnen Argumente fortfahren zu können. Ziel ist es hierbei, zu zeigen welche Argumente und/oder Teilargumente sinnvoll erscheinen um den embryonalen Würdestatus zu definieren.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Biologische Grundlagen
- Embryogenese
- Totipotente und Pluripotente Stammzellen
- Embryonale Stammzellen gewinnen
- Die SKIP-Argumente
- Speziesargument
- Kontinuumsargument
- Identitätsargument
- Potentialitätsargument
- Konklusion
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die sogenannten SKIP-Argumente, die in der Debatte um die Embryonale Stammzellenforschung verwendet werden, um den moralischen Status des Embryos zu bestimmen. Die Arbeit untersucht, ob diese Argumente eine Grundlage für die Zuschreibung von Würde zum Embryo bieten und welche Schlussfolgerungen sich daraus für die ethische Debatte um Stammzellenforschung ergeben.
- Speziesargument: Die Zugehörigkeit des Embryos zur Spezies Mensch als Grundlage für Würde.
- Kontinuumsargument: Die kontinuierliche Entwicklung des Embryos zum Menschen als Argument für Würde.
- Identitätsargument: Die Identität des Embryos mit dem späteren Menschen als Argument für Würde.
- Potentialitätsargument: Das Potential des Embryos, einmal die Eigenschaften eines Menschen zu besitzen, als Argument für Würde.
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt mit einem Zitat aus Aldous Huxleys "Brave New World" in das Thema der Stammzellenforschung ein und beleuchtet die Aktualität der Diskussion um den Fortschritt und die ethischen Fragen im Zusammenhang mit der Embryonenforschung. Die Arbeit stellt die SKIP-Argumente vor, die in der Debatte um den moralischen Status des Embryos eine wichtige Rolle spielen.
Das Kapitel "Biologische Grundlagen" erläutert die embryonale Entwicklung vom Zeitpunkt der Befruchtung bis zur Bildung des Primitivstreifens. Es werden die verschiedenen Stadien der Embryogenese beschrieben und die Begriffe "totipotent" und "pluripotent" im Zusammenhang mit Stammzellen erklärt. Das Kapitel beleuchtet auch die Gewinnung von embryonalen Stammzellen aus in-vitro-erzeugten Embryonen.
Das Kapitel "Die SKIP-Argumente" untersucht die einzelnen SKIP-Argumente im Detail. Es werden die logischen Strukturen der Argumente analysiert und ihre Schwächen und Stärken diskutiert. Das Speziesargument wird kritisiert, da es einen Sein-Sollen-Fehlschluss beinhaltet. Das Kontinuumsargument wird als bloße Behauptung entlarvt, die auf andere Argumente zurückgreift. Das Identitätsargument wird als nicht überzeugend dargestellt, da es sich auf die genetische Identität stützt und die Zwillingsbildung nicht ausreichend berücksichtigt. Das Potentialitätsargument wird ebenfalls kritisch hinterfragt, da es nicht ausreichend begründet, weshalb Potentialität moralisch relevant sein soll.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Embryonale Stammzellenforschung, die SKIP-Argumente, den moralischen Status des Embryos, die Menschenwürde, die Embryogenese, die Potentialität, die Identität und die Spezieszugehörigkeit. Die Arbeit analysiert die SKIP-Argumente im Detail und diskutiert ihre Tragfähigkeit im Kontext der ethischen Debatte um die Embryonale Stammzellenforschung.
- Arbeit zitieren
- Robin Materne (Autor:in), 2014, Kritik der SKIP-Argumente im Bezug auf embryonale Stammzellenforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273268