In den letzten Jahren gab es eine deutliche Zunahme der Scheidungen in Brasilien und in Deutschland. [...] So wächst die Zahl der binationalen Ehen, z.B. zwischen Brasilianern und Deutschen schrittweise. Im Falle einer Scheidung besteht, keine bzw. wenig Kenntnis der jeweiligen persönlichen Rechte. Hinzu kommen Verständigungsschwierigkeiten aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse. Hier stellt sich die Frage, welche Gerichte in dieser Situation für Scheidungen zwischen Ehepartnern gleicher oder verschiedener Nationalität zuständig sind. Hierbei geht es um Eheleute die entweder in Brasilien oder in Deutschland leben. Welches Recht ist anwendbar? Deutsches oder Brasilianisches Recht? Sind eine grenzüberschreitende Anerkennung und Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen möglich? Wenn ja, wie? Was sollte man tun? Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich die folgende Magisterarbeit. Das Hauptthema dieser Magisterarbeit liegt in der Sphäre des internationalen Privatrechts, was besonders aktuell ist und eine nähere Betrachtung verdient. Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert. Zu Beginn geht es um einen allgemeinen Ansatz der Entwicklung des Familienrechts. Das darauf folgende Kapitel befasst sich mit der Scheidung in Brasilien und in Deutschland im Vergleich zueinander. Das dritte Kapitel behandelt das internationale Ehescheidungsrecht im brasilianisch-deutschen Rechtsverkehr vor und nach der Rom III-VO (Verordnung (EU) n°1259/2010 ist ab 21.6.2012 gültig) anhand von praktischen Fällen. Schließlich wird die Anerkennung der Entscheidung der ausländischen Ehescheidungen in Brasilien und in Deutschland aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- A bkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel I - Die Entwicklung des Familienrechts: ein Überblick
- Kapitel 11 — Die Ehescheidung nach brasilianischem und deutschem Recht: ein vergleichender Ansatz
- 11.1. Etymologie, Begriff, Bedeutung
- 11.2. Leitungsprinzipien
- 11.3.Voraussetzungen
- 11.4. Scheidungsfolgen
- 11.5. Scheidungsverfahren
- Kapitel 111 — Internationales Ehescheidungsrecht im brasilianisch-deutschen Rechtsverkehr vor und nach der Rom 111 — VO
- 111.1. Scheidung gemäß Art.17 EGBGB und Art.7. LINDB
- 111.2. Rom 111-VO
- 111.2.1. Hintergrund
- 111.2.2. Anwendung
- 111.2.3. Rechtswahl
- 111.2.4. Ermangelung einer Rechtswahl
- 111.2.5. Rück-oder Weiterverweisung
- 111.2.6. Inhaltskontrolle und ordre public
- 111.2.7. Verfahrensrecht
- 111.2.8. In Praxis. Rechtsprechung.
- 111.3. Analyse von praktischen Fällen
- 111.3.1. Brasilianische Ehegatten mit gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland
- 111.3.2.Deutsche Ehegatten mit gewöhnlichem Aufenthalt in Brasilien
- 111.3.3. Brasilianisch-deutsche Ehegatten mit gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland
- 111.3.4. Brasilianisch-deutsche Ehegatten mit gewöhnlichem Aufenthalt in Brasilien
- Kapitel IV - Anerkennung des ausländischen Ehescheidungsurteils
- IV.I. In Brasilien
- WI. In Deutschland
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit der Scheidung im brasilianisch-deutschen Rechtsverkehr vor und nach dem Inkrafttreten der Rom 111-VO. Sie analysiert die Entwicklung des Familienrechts, vergleicht das Scheidungsrecht in Brasilien und Deutschland und untersucht die Anwendung des internationalen Ehescheidungsrechts im Kontext der Rom 111-VO. Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit der Anerkennung von ausländischen Ehescheidungsurteilen in beiden Ländern.
- Die Entwicklung des Familienrechts
- Vergleich des Scheidungsrechts in Brasilien und Deutschland
- Anwendbarkeit des internationalen Ehescheidungsrechts
- Die Rom 111-VO
- Anerkennung von ausländischen Ehescheidungsurteilen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I bietet einen historischen Überblick über die Entwicklung des Familienrechts, beginnend mit dem alten Ägypten und der Rolle der Frau in der Gesellschaft bis zur Gegenwart. Es werden die verschiedenen Epochen und Kulturen beleuchtet und die Veränderungen im Familienrecht im Laufe der Zeit dargestellt.
Kapitel 11 vergleicht das Scheidungsrecht in Brasilien und Deutschland. Es werden die rechtlichen Grundlagen, die Voraussetzungen, die Folgen und die Verfahren der Scheidung in beiden Ländern analysiert. Der Fokus liegt auf dem Wandel vom Schuldprinzip zum Zerrüttungsprinzip im Scheidungsrecht.
Kapitel 111 befasst sich mit dem internationalen Ehescheidungsrecht im brasilianisch-deutschen Rechtsverkehr. Es erläutert die Anwendung des EGBGB und des LINDB sowie die Bedeutung der Rom 111-VO. Die Verordnung wird hinsichtlich ihrer Anwendung, Rechtswahl, Ermangelung einer Rechtswahl, Inhaltskontrolle, ordre public und des Verfahrensrechts analysiert. Praktische Fälle werden anhand der Rom 111-VO und der Brüssel Ila-VO untersucht.
Kapitel IV behandelt die Anerkennung von ausländischen Ehescheidungsurteilen. Es werden die rechtlichen Grundlagen und die Verfahren der Anerkennung in Brasilien und Deutschland erläutert. Die Bedeutung der Brüssel Ila-VO und des FamFG sowie die Anerkennung von Privatscheidungen werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Scheidung, das Familienrecht, das internationale Privatrecht, die Rom 111-VO, die Brüssel Ila-VO, Brasilien, Deutschland, die Staatsangehörigkeit, der gewöhnliche Aufenthalt, die Rechtswahl, die Anerkennung von ausländischen Entscheidungen, die öffentliche Ordnung (ordre public) und die Entwicklung des Familienrechts.
- Quote paper
- Thaís de Paula Leite Reganati Ruiz (Author), 2013, Die Scheidung im brasilianisch-deutschen Rechtsverkehr vor und nach dem Inkrafttreten der Rom III-VO., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273279