Die Kunsttherapie ist eine „Therapie mit bildnerischen Mitteln, also Therapie mit den Mitteln der Zeichnung, der Graphik, der Malerei, der Plastik, der Drucktechnik, der Photographie [...].“ Sie bezieht ebenso Bewegung, Tanz, Psychodrama, Theater- und Puppenspiel, Poesie und Musik in ihrer therapeutische Bandbreite mit ein. Es hat sich gleichbedeutend zur Kunsttherapie auch der Begriff der „Kreativitäts- und Gestalttherapie“ als Synonym entwickelt. Während einer Therapie mit künstlerischen Mitteln findet ein innnerpsychischer Formbildungs- und Gestaltungsvorgang statt, der zur „... individuell-psychischen und psychosozialen Umstrukturierung eines Konflikts ...“ führen soll.
Es können fünf Ansätze in der Kunsttherapie unterschieden werden: Ein Ansatz, der sich im Übergang von ästhetischer Theorie zu ästhetischer Psychologie befindet, desweiteren ein kunstpädagogisch-didaktischer, ein beschäftigungstherapeutischer, ein gestaltungstherapeutischer und ein spezifisch tiefenpsychologischer/psychotherapeutischer Ansatz. Aufgrund meines Interesses und des begrenzten Umfangs dieser Studienarbeit werde ich lediglich den letzten Ansatz weitergehend erläutern und versuchen, mit diesem Aufsatz zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltliche Bestimmung des Begriffs der Kunsttherapie
- Inhaltliche Bestimmung des Begriffs der Tiefenpsychologie
- Inhaltliche Bestimmung des Begriffs der tiefenpsychologischen Kunsttherapie
- Tiefenpsychologischer Ansatz C. G. Jungs
- Allgemeines
- Wesen und Struktur der Psyche
- Bewußtsein und Unbewußtes
- Die Archetypen
- Symbol, Bildgestaltungen und Mandalas
- Der Individuationsprozeß
- Der Schatten
- Anima/Animus
- Das Selbst, Selbstwerdung
- Die Wirkungsfaktoren und Bearbeitungsebenen des Gestaltungsprozesses
- Katharsis
- Einsichtsvermittlung
- Traumarbeit und Symboldeutung
- Sublimierung
- Kompensation und Ich-Stützung
- Impulsmotivierung, Konfliktaktualisierung und Impulsverarbietung
- Die Beziehung zwischen Patient und Therapeut in der Kunsttherapie
- Methodische Varianten bei der Therapie mit bildnerischen Mitteln
- Bildnereien
- Modellieren
- Tanzgestaltungen/Pantomime
- Katatymes Bilderleben
- Handpuppenspiel/Märchenspiel
- Psychodrama
- Vorteile der Kunst- und Gestaltungstherapie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit befasst sich mit dem Ansatz der tiefenpsychologischen Kunsttherapie unter besonderer Berücksichtigung der Lehre von C.G. Jung. Das Ziel ist es, die Wirkungsmechanismen und Bearbeitungsebenen der Kunsttherapie im Kontext der Jungschen Psychologie aufzuzeigen und die Bedeutung der künstlerischen Gestaltung in diesem Therapieansatz zu erläutern. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit den folgenden Themen:
- Die Definition der Kunsttherapie und der Tiefenpsychologie im Kontext der Jungschen Lehre
- Die zentrale Rolle des Unbewußten und der Archetypen im Gestaltungsprozess
- Der Individuationsprozess als Ziel der Kunsttherapie und die Bedeutung von Symbolen und Bildern
- Die verschiedenen Wirkungsfaktoren der Kunsttherapie, wie z.B. Katharsis, Einsichtsvermittlung und Traumarbeit
- Die Beziehung zwischen Patient und Therapeut in der kunsttherapeutischen Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Begriffe Kunsttherapie und Tiefenpsychologie definiert und den Fokus auf den tiefenpsychologischen Ansatz der Kunsttherapie, insbesondere auf C.G. Jungs Lehre, legt. Im zweiten Kapitel wird der tiefenpsychologische Ansatz C.G. Jungs beleuchtet. Es werden die Struktur des Unbewußten, die Archetypen und der Individuationsprozess mit ihren einzelnen Aspekten (Schatten, Anima/Animus, Selbst) erläutert. Das dritte Kapitel widmet sich den Wirkungsfaktoren und Bearbeitungsebenen des Gestaltungsprozesses. Es werden die Elemente Katharsis, Einsichtsvermittlung, Traumarbeit, Sublimierung, Kompensation, Ich-Stützung und die Impulsmotivierung, Konfliktaktualisierung und Impulsverarbietung behandelt. In Kapitel vier wird die Beziehung zwischen Patient und Therapeut in der Kunsttherapie betrachtet. Das fünfte Kapitel behandelt verschiedene methodische Varianten der Therapie mit bildnerischen Mitteln, wie z.B. Bildnereien, Modellieren, Tanzgestaltungen, Katatymes Bilderleben, Handpuppenspiel, Psychodrama und weitere. Abschließend werden die Vorteile der Kunst- und Gestaltungstherapie zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Kunsttherapie, Tiefenpsychologie, C.G. Jung, Individuationsprozess, Archetypen, Symbol, Bildgestaltung, Unbewußtes, Katharsis, Einsichtsvermittlung, Traumarbeit, Sublimierung, Kompensation, Ich-Stützung, Patient-Therapeut-Beziehung, methodische Varianten.
- Arbeit zitieren
- Martina Carl (Autor:in), 2001, Tiefenpsychologische Kunsttherapie und die Lehre C. G. Jungs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27328