Diese Seminararbeit widmet sich der Fabel „Löwe und Geiß“ im Rahmen der im Bachelor-Seminar besprochenen Thematik „Deutsche Fabeln im Mittelalter“ im Wintersemester 2013/14. Das ursprünglich zugeteilte Thema war „Exemplarische Klugheit in Ulrich Boners ‚Edelstein‘“, welches aufgrund der nachfolgenden Überlegungen und geplanten Ausmaßes der Arbeit auf das jetzige Thema reduziert und differenziert wurde.
Ein Löwe oder Wolf versucht vergeblich, die in sicherer Höhe sitzende Geiß zu sich hinab zu locken.
Eine Fabel die viele Facetten nicht nur in Symbolik und Moral aufweist, sondern auch in der Tierkonstellation. Daher muss abgesehen von der symbolischen und moralischen Deutungsebene, zu aller erst eine Überlegung über die Entwicklung der Fabel angestellt werden. Beginnend mit der ältesten Fabel von Babrios zwischen dem späten 1. Jh. und 3. Jh. bis zum Ende des Mittelalters, also zur Reformation, verfügt diese Fabel über eine 1200- bis 1400-jährige Entwicklungsgeschichte parallel zur gesellschaftlichen Entwicklung, die Einfluss auf literarische Werke nimmt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Löwe und Geiß DG 386
- Prudentia als Motiv
- Tiersymbolik
- Der Wolf
- Der Löwe
- Die Geiß (Ziege)
- Babrios, Nr. 199
- Avian, Nr. 26
- Wiener Fabelcorpus, Cod. 2705, Nr. 236 (Kosak Nr. 18)
- Ulrich Boner, Nr. 90
- Nürnberger Prosa-Äsop (Grubmüller Nr. 25)
- Heinrich Steinhöwel, Nr. 133
- Conclusio
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit der Fabel „Löwe und Geiß“ im Kontext der „Deutschen Fabeln im Mittelalter“. Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Fabel von der Antike bis ins Mittelalter, insbesondere im Hinblick auf die Bedeutung der Prudentia (Klugheit) und die Tiersymbolik. Im Fokus steht dabei der Wandel der Symbolbedeutung des Löwen bzw. Wolfs in verschiedenen Fabelversionen. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Fabel, angefangen bei der Stoffgeschichte über die Bedeutung der Tiere und die Verarbeitung des Prudentia-Motivs bis hin zur Analyse der Lehre.
- Entwicklung der Fabel „Löwe und Geiß“ von der Antike bis ins Mittelalter
- Bedeutung der Prudentia (Klugheit) in der Fabel
- Tiersymbolik des Löwen und des Wolfs in verschiedenen Fabelversionen
- Stoffgeschichte der Fabel, Analyse der einzelnen Versionen
- Verarbeitung der Lehre in den Fabelversionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und das Ziel der Arbeit vor und erläutert die Methodik der Untersuchung. Kapitel 2 definiert die Fabel und ihre Merkmale und geht auf die Besonderheiten der Fabel „Löwe und Geiß“ ein.
Kapitel 3 widmet sich dem Motiv der Prudentia, das in der Fabel eine zentrale Rolle spielt. Kapitel 4 analysiert die Tiersymbolik, insbesondere des Löwen und des Wolfs.
Die Kapitel 5 bis 10 untersuchen verschiedene Versionen der Fabel „Löwe und Geiß“ von verschiedenen Autoren und Epochen, von Babrios bis zu Heinrich Steinhöwel. Jedes Kapitel analysiert die jeweilige Fabelversion hinsichtlich Inhalt, Aufbau, Prudentia-Motiv, Tiersymbolik und Lehre.
Schlüsselwörter
Fabel, „Löwe und Geiß“, Prudentia, Tiersymbolik, Wolf, Löwe, Geiß (Ziege), Babrios, Avian, Wiener Fabelcorpus, Ulrich Boner, Nürnberger Prosa-Äsop, Heinrich Steinhöwel, Mittelalter, Spätantike, Stoffgeschichte, Moral, Lehre, Epimythion, Promythion, Physiologus, Lexika der Tiersymbolik, Lexikon der christlichen Ikonographie, Forschungsliteratur, Vergleich, Analyse.
- Arbeit zitieren
- Daniela Ammann (Autor:in), 2014, Exemplarische Klugheit. Tradition der Tiersymbolik und Prudentia in der Fabel ‚Löwe und Geiß‘, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273301