Bis etwa Mitte der 1990er Jahre waren Familienaufstellungen nur sehr wenigen Menschen hierzulande bekannt. Seit diesem Zeitpunkt gab es eine rasante Verbreitung dieser Therapiemethode, die maßgeblich von Bert Hellinger entwickelt wurde. Besonderen Einfluss auf die zunehmende Verbreitung hatte vor allem die Publikation „Zweierlei Glück“ von Gunthard Weber im Jahr 1993. Mit den seit einigen Jahren existierenden Organisationsaufstellungen, die den Kontext der Familie sowie den therapeutischen Rahmen verlassen haben und im Arbeitsalltag Anwendung finden, hat sich nun das Spektrum der Aufstellungsarbeit zu einer Reihe systemischer Aufstellungen erweitert. Die Debatte um die Methodik der Aufstellungen wird allerdings äußerst kontrovers geführt, da Kritiker der Aufstellungsarbeit auf die mangelhafte Wissenschaftlichkeit verweisen. Verfechter der Aufstellungsarbeit führen dagegen empirische Untersuchungen an, die die Wissenschaftlichkeit dieses Ansatzes sowie die generelle Wirksamkeit dieser Methode ihrer Ansicht nach belegen. Die ideologischen Hintergründe von Familienaufstellungen bestehen primär in den familientherapeutischen Ansätzen von Virginia Satir, in der sogenannten Externalisierung des inneren Bildes nach Jakob L. Moreno sowie in den morphogenetischen Feldern nach Rupert Sheldrake. Auch die Konstrukte des Konstruktivismus und die Phänomenologie prägen die systemischen (Familien-) Aufstellungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition „Systemaufstellung“
- Familienaufstellung nach Hellinger
- Funktionsweise einer Familienaufstellung nach Hellinger
- Kennzeichen der Aufstellungsarbeit in Abgrenzung zu anderen Methoden
- Begründungen für die Wirksamkeit von Aufstellungen
- Ursprünge und ideologische Hintergründe der Aufstellungsarbeit
- Die Externalisierung eines inneren Bildes – Jakob L. Moreno
- Familienskulptur und Familienrekonstruktion - Virginia Satir
- Morphogenetische Felder – Rupert Sheldrake
- Konstruktivismus
- Phänomenologie
- Empirische Untersuchungen zur Wirksamkeit von Aufstellungen
- Studie von Schlötter
- Studie von Höppner
- Studie von Langlotz
- Organisationsaufstellungen innerhalb von Wirtschaftsunternehmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Methode der Familienaufstellung, die in den letzten Jahrzehnten eine wachsende Popularität erlangt hat. Ziel ist es, die Funktionsweise dieser Methode zu erläutern, ihre Ursprünge und theoretischen Grundlagen aufzuzeigen und wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit zu beleuchten.
- Entwicklung und Funktionsweise von Familienaufstellungen
- Theoretische Fundamente der Aufstellungsarbeit
- Empirische Studien zur Wirksamkeit von Aufstellungen
- Abgrenzung von anderen Methoden wie Psychodrama und Familienrekonstruktion
- Organisationsaufstellungen als Erweiterung des Anwendungsbereichs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Verbreitung der Familienaufstellungen und die Kontroversen um ihre Wissenschaftlichkeit. Das zweite Kapitel definiert den Begriff „Systemaufstellung“ und beleuchtet dessen systemisches Verständnis. Das dritte Kapitel widmet sich der Familienaufstellung nach Bert Hellinger, beschreibt die Funktionsweise und beleuchtet die Ursprünge und ideologische Hintergründe der Methode. Die Kapitel 3.5. und 3.6. präsentieren empirische Untersuchungen zur Wirksamkeit von Aufstellungen sowie die Anwendung dieser Methode in Organisationen.
Schlüsselwörter
Familienaufstellung, Systemisches Denken, Bert Hellinger, Familienrekonstruktion, Psychodrama, Morphogenetische Felder, Konstruktivismus, Phänomenologie, Empirische Untersuchungen, Organisationsaufstellungen.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Soziologe / PR-Berater (DPRG) Tilmann Wörner (Autor:in), 2014, Hintergründe und Funktionsweise von systemischen Familienaufstellungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273523