„Während des Wandels von der Industriegesellschaft hin zur in globaler Konkurrenz stehenden Marktgesellschaft vollziehen sich eine Reihe dramatischer Umwälzungen. Im Zuge dieser verändern sich auch die Bedingungen für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Dem müssen die Bildungsinstitutionen wie Schule, Jugendhilfe und Eltern Rechnung tragen.“ (Pauli 2006: 10)
Im Zuge des gesellschaftlichen Wandels der letzten Jahrzehnte wird sich zu Recht die Frage gestellt, ob die Schule von heute beziehungsweise gestern, den heutigen Anforderungen noch gerecht werden kann. Der gesellschaftliche Individualisierungsprozess, der fortschreitende ökonomische Ausdifferenzierungs-, Spezialisierungs- und Flexibilisierungsprozess, der an die heutige Jugend und damit die Arbeitnehmer von morgen völlig neue, stetig wachsende Anforderungen stellt, ist ein Zeichen des Reformbedarfs des hiesigen Bildungssystems.
Im obigen Zitat wird von Bettina Pauli (2006: 10) von Bildungsinstitutionen gesprochen unter denen sie Schulen, Universitäten, das Elternhaus, Vereine, die Jugendhilfe, Peergroups, die Kirche, die Medien und die Politik versteht. Dies sind alles Institutionen, welche maßgeblich die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen beeinflussen und mitgestalten. Als primäre Sozialisationsinstanzen lassen sich heutzutage höchstwahrscheinlich die Schule, das Elternhaus, die Peergroups und die Massenmedien lokalisieren.
Gerade der oben genannte gesellschaftliche und ökonomische Wandel sowie die Ergebnisse von Leistungstests, die mit deutschen Schülern im internationalen Vergleich durchgeführt wurden (PISA) machen ein Hinterfragen der traditionellen Strukturen des deutschen Schulsystems unerlässlich. Es zeigte sich, dass deutsche Schüler in Kernkompetenzen im internationalen Vergleich häufig hinter Ländern lagen, die über völlig andere Schulsysteme verfügen, zum Beispiel Ganztagsschulen. So wäre auch für das stark auf Selektion und Homogenisierung ausgelegte Schulsystem der Bundesrepublik die Errichtung der Ganztagsschule anstelle der traditionellen Halbtagsschule als völlig neuen Lehr- und Lernort gewiss eine Alternative und böte ein nicht abzusehendes Potential. Die Forderung der Ganztagsschule mit außerschulischen Kooperationspartnern scheint an dieser Stelle nicht unberechtigt, da die Frage offen bleibt, wie Schule diese Anforderungen allein meistern kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Voraussetzungen, Ziele und Gütekriterien für eine „gelingende“ Kooperation von Schule und außerschulischen Institutionen
- 2.1 Voraussetzungen und Ziele für die Kooperation von Schule und außerschulischen Partnern
- 2.2 Gütekriterien für eine „gelingende“ Kooperation von Schule und außerschulischen Institutionen
- 3. Kriterienorientierte Bewertung des Projekts „BasKIDball“
- 4. Schlussbetrachtung
- 5. Literatur
- 5.1 Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Voraussetzungen, Ziele und Gütekriterien für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Schule und außerschulischen Institutionen. Sie untersucht die Vorteile und Formen der Zusammenarbeit und erarbeitet mögliche Qualitätsstandards für eine „gelingende“ Kooperation.
- Vorteile der Kooperation zwischen Schule und außerschulischen Partnern für den Lernprozess von Kindern und Jugendlichen
- Mögliche Formen der Zusammenarbeit zwischen Schule und außerschulischen Institutionen
- Ziele und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kooperation
- Erarbeitung möglicher Qualitätsstandards und Gütekriterien für eine „gelingende“ Kooperation
- Bewertung der Kooperation anhand eines Praxisbeispiels: Das Projekt „BasKIDball“
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit von Schule und außerschulischen Partnern im Kontext des gesellschaftlichen Wandels und der Herausforderungen, die an heutige Bildungseinrichtungen gestellt werden. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Voraussetzungen, Zielen und Gütekriterien für eine „gelingende“ Kooperation. Dabei werden die Unterschiede zwischen schulischer und außerschulischer Jugendbildung hervorgehoben, sowie die Vorteile der Zusammenarbeit für den Lernprozess von Kindern und Jugendlichen erörtert. Das dritte Kapitel befasst sich mit einer kriterienorientierten Bewertung des Projekts „BasKIDball“ als Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Schule und außerschulischen Institutionen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Kooperation von Schule und außerschulischen Institutionen, Voraussetzungen, Ziele und Gütekriterien für eine gelingende Zusammenarbeit, Bildungsprozessorientierung, Freiwilligkeit, Offenheit, Qualitätstandards, Jugendbildung, außerschulische Jugendhilfe, Praxisbeispiel, Projekt „BasKIDball“, Bewertung.
- Arbeit zitieren
- Tobias Molsberger (Autor:in), 2013, Voraussetzungen, Ziele und Gütekriterien für die Kooperation von Schule und außerschulischen Institutionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273735