Leseprobe
Inhalt
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Entwicklung von Ansätzen der Organisationstheorie
2.1 Klassische Ansätze
2.1.1 Bürokratieansatz
2.1.2 Scientific Management und Taylorismus
2.2 Neoklassische Ansätze
2.2.1 Human-Relations-Ansatz
2.2.3 Anreiz-Beitrags-Theorie
2.3 Vergleich wesentlicher Merkmale
3 Implikationen organisationstheoretischer Ansätze für moderne Manager
3.1 Gegenwärtige Situation im Management
3.2 Einflüsse der Klassischen Ansätze
3.3 Einflüsse der Neoklassischen Ansätze
3.4 Zusammenfassung
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Internetzugangsarten von Unternehmen (2012), Hg. v. Statistisches Bundesamt. Online verfügbar unter https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/UnternehmenHandwerk/Unternehmen/InformationstechnologieUnternehmen5529102127004.pdf?__blob=publicationFile, zuletzt geprüft am 27.11.2013.
1 Einleitung
Ein Großteil der Menschheit lebt, lernt und arbeitet in von Menschen eigens geschaffenen Organisationen. Das Wort Organisation stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Werkzeug“. Bereits anhand der eigentlichen Wortherkunft wird deutlich, dass der Begriff in sehr vielen Zusammenhängen auftreten kann.
Der Organisationsbegriff als solches wird auch im heutigen Sprachgebrauch häufig unter verschiedenen Bedeutungen verwendet. Lediglich aus dem Kontext lässt sich die jeweilige Bedeutung erschließen. Diese Tatsache kann selbst in Bezug auf die Organisationstheorie irreführend sein, da der Organisationsbegriff hier allein in mindestens zwei Zusammenhängen erscheint. Wirtschaftswissenschaftler unterscheiden daher zwischen dem instrumentellen und dem institutionellen Organisationsbegriff.[1]
Der instrumentelle Begriff versteht Organisation als das dauerhafte Gestalten von Arbeitsabläufen oder die Aufgabe der Unternehmensleitung, Ordnung zu schaffen und aufrecht zu erhalten, um somit das Unternehmensziel zu erreichen.[2]
Dem institutionellen Begriff nach ist eine Organisation das gesamte System mit Mitgliedern, die Ziele mithilfe einer Arbeitsteilung verfolgen. Beispiele hierfür sind sämtliche Institutionen, wie Unternehmen, Behörden oder Schulen.[3]
Die Arbeitswelt, die Konsumgewohnheiten und die technischen Möglichkeiten haben sich im Laufe des letzten Jahrhunderts grundlegend verändert. Während dieses Wandels entstand eine eigene Wissenschaft zur Organisationstheorie, die sich mit dem Aufbau, der Gestaltung und der Arbeitsweise von Organisationen beschäftigt. Diese Wissenschaft brachte eine Vielzahl von Ansätzen hervor, die je nach Fokus, Betrachtungsweise und Zeitepoche der klassischen, neoklassischen oder modernen Gruppe zugordnet werden.
Im Rahmen dieser Hausarbeit soll zunächst verdeutlicht werden, welche Vertreter der klassischen und der neoklassischen Organisationstheorie angehören. Die klassischen Ansätze der Administrations- und Managementlehre nach Henry Fayol sowie der betriebswirtschaftlichen Organisationslehre nach Fritz Nordsieck werden in dieser Arbeit nicht näher behandelt. Allerdings werden die wesentlichen Merkmale aller klassischen Ansätze mit denen der neoklassischen verglichen. Im Anschluss an den Vergleich wird die gegenwärtige Situation der Unternehmensführung näher erläutert. Zuletzt wird dargestellt, welche Merkmale der Theorien sich auf moderne Unternehmen übertragen lassen.
2 Entwicklung von Ansätzen der Organisationstheorie
2.1 Klassische Ansätze
Wissenschaftler auf dem Gebiet der Organisation sind sich zu weiten Teilen einig, dass die Lehre zum Management und zur Organisation nach heutiger Auffassung erst innerhalb der industriellen Revolution entstanden ist.[4]
Zunächst sollen die klassischen Ansätze näher erläutert werden. Als erste Ansätze bilden diese den Ursprung der Organisationstheorie.[5]
2.1.1 Bürokratieansatz
Max Weber (1864-1920) beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie Autorität in Organisationen des Staates und der Wirtschaft ausgeübt wird. Im Jahr 1921 hat er in seinem Buch „Wirtschaft und Gesellschaft“ die Hintergründe zum Aufbau und der Wirkungsweise von großen Organisationen näher beleuchtet. In seinem Werk untersuchte er Eigenschaften und Struktur der preußischen Staatsverwaltung.[6]
Nach Weber ist die Bürokratie „die reinste Form legaler Herrschaft, basierend auf einem formalen Recht kraft Satzung“ [Anm. d. Verf.], das für alle Angehörigen der Organisation gleichermaßen gilt. Wegen ihrem hohen Grad an Rationalität sind Bürokratien durch die Merkmale Sachlichkeit, Unpersönlichkeit und Kalkulierbarkeit bestimmt.[7] Eine Bürokratie ist außerdem dadurch gekennzeichnet, dass jedem Angehörigen feste Aufgabenbereiche und Befehlsgewalten personenabhängig zugeordnet sind.[8] Mithilfe dieser genauen Zuordnung können Mitarbeiter ausgetauscht werden, ohne die Struktur der Organisation zu verändern.[9]
Eine vertikale Anordnung der Aufgabenfelder, die sogenannte Amtshierarchie, bezeichnet die Zuordnung einzelner Geschäfte auf bestimmten Ebenen. Bei Unstimmigkeiten entscheidet die jeweils höhere Dienststelle. Abgesehen von diesem Befehlsweg existiert ein Dienstweg für innerbetriebliche Obliegenheiten sowie ein Appellationsweg für interne Designationen und Einwände. Eine weitere Besonderheit der Bürokratie ist die Dokumentation sämtlicher Vorfälle mithilfe von Aktennotizen, Briefen oder Formularen. Diese Dokumentation soll die Beständigkeit der Vorgänge gewährleisten und deren Kontrolle erleichtern.[10]
2.1.2 Scientific Management und Taylorismus
Frederick Winslow Taylors (1856-1915) Hauptwerke „Shop Management“ und „The Principles of Scientific-Management” entstanden in etwa zu Beginn der Industrialisierung.[11] Taylors Werk hat nicht das Ziel, eine Organisation als Ganzes zu betrachten, sondern einzelne Arbeitsabläufe genauer zu durchleuchten und deren Aufbau kenntlich zu machen.[12] Das Scientific Management, oder auch arbeitswissenschaftlicher Ansatz genannt, untersucht daher jede Tätigkeit detailliert, um die Ausführung zu optimieren.[13]
Zur Verbesserung von Prozessen trennte Taylor die Planung der Arbeit von deren eigentlicher Ausführung. In einer vertikalen Arbeitsteilung liegt der Fokus der Arbeiter auf dem Ausführen der Tätigkeiten, welche von den Vorgesetzten geplant und kontrolliert werden. Diese Vorgehensweise hat die Organisation von Fertigungsunternehmen[14] sowie das damalige, von einem handwerklichen System geprägte Arbeitskonzept vollständig verändert.[15]
Sämtliche Arbeitsabläufe werden analysiert und in Teilschritte zerlegt. Mithilfe von Spezialisierung werden diese in neue, effizientere Abfolgen zusammengefasst. Die zuvor auf subjektiver Erfahrung basierenden Arbeitsprozesse sollen nun effizienteren, normierten Abläufen weichen. Diese Art der Arbeitsteilung hat geringere Anforderungen an die Arbeiter und kurze Anlernzeiten zufolge.[16] In ebenfalls spezialisierten Kotrollgruppen werden die Ergebnisse anschließend überprüft.[17]
Im Rahmen der „Pensumidee“ werden Arbeitszeiten, Resultate, Methoden und Werkzeuge eines jeden Arbeiters genau festgelegt. Mit dem Taylorismus wird seither die Denkweise in Verbindung gebracht, dass Arbeiter maximal ihr Normalpensum erfüllen und ihre Motivation nur durch monetäre Anreize gesteigert werden kann. Um einen Impuls zum Übertreffen der Vorgaben zu schaffen, hat Taylor die Bezahlung des Stücklohns anstelle des Stundenlohns eingeführt.[18]
Taylors Betrachtungsweise zielt insgesamt darauf ab, dass Menschen und Maschinen zweckmäßig eingesetzt werden, um maximale Leistung zu erzielen.[19]
[...]
[1] vgl. Schreyögg 2008, S. 4
[2] vgl. Schreyögg 2008, S. 5 ff.
[3] vgl. Schreyögg 2008, S. 8 ff.
[4] vgl. Kieser 2003, S. 32
[5] vgl. Schreyögg 2008, S. 29
[6] vgl. Vahs 2009, S. 27 f.
[7] vgl. Vahs 2009, S. 27
[8] vgl. Kieser 2003, S. 39
[9] vgl. Vahs 2009, S. 27
[10] vgl. Vahs 2009, S. 27 f.
[11] vgl. Vahs 2009, S. 27 f.
[12] vgl. Schreyögg 2008, S. 37 ff.
[13] vgl. Vahs 2009, S. 29
[14] vgl. Vahs 2009, S. 29
[15] vgl. Schreyögg 2008, S. 37
[16] vgl. Vahs 2009, S. 29 ff.
[17] vgl. Schreyögg 2008, S. 37
[18] vgl. Vahs 2009, S. 29
[19] vgl. Vahs 2009, S. 30