Auslandsentsendungen sind aus unserem gegenwärtigen Globalisierungsprozess nicht mehr wegzudenken. Es betrifft Fach- und Führungskräfte, welche als Entsandte die Aufgaben eines Unternehmens oder einer Organisation wahrnehmen. Der Fokus dieser Hausarbeit liegt jedoch auf den Expatriates. Sie bleiben meist für etwa drei Jahre in einem Residenzland, wodurch es einer speziellen Einsatzvor- und Nachbereitung bedarf. Am Beispiel der ostdeutschen ISAF Leitdivision in Leipzig wird anschließend geprüft. wie interkulturelle Herausforderungen entstanden, wie diese gelöst und wie diese im Resultat bewertet wurden. Für die Beantwortung der letzten Frage wurden mehrere Interviews mit Bundeswehrangehörigen durchgeführt. Im Kontext dieser Arbeit werdem Problemfelder der Praxis aufgezeigt und Zukunftsaussichten vorgestellt.
Bei den Expatriates gibt es enorme Abbrecherquoten. Zwischen 10 und 20 % von ihnen beenden ihren Auslandsaufenthalt vorzeitig. Etwa 33% erfüllen darüber hinaus nicht die Erwartungen des Unternehmens. 25% kündigen nach der Rückkehr ins Heimatland. Es stellt sich dadurch die Frage, wie ein erfolgreiches Management für berufsbedingte Auslandsentsendungen gestaltet werden kann. Anschließend werde ich außerdem die Frage vertiefen, inwieweit Diasporagemeinschaften diese Entwicklung stärken oder schwächen, worin Probleme der Gesellschaften liegen und welche Anforderungen an interkulturelle Kompetenzen zu stellen sind. In der Praxis wende ich die entstehenden Theorien auf Afghanistan an. Denn in Entwicklungsländern wie diesem steigen die Abbrecherquoten bis auf 70%.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Diasporas und Expatriates
- Diaspora
- Expatriate Communities
- Interaktion zwischen Expatriates und Diasporas
- Afghanistan
- Überblicksinformationen
- Ethnien
- Umgang mit Religion
- Rolle der Frauen
- Umgang mit Frauen
- Aktuelle Entwicklung
- Grundprobleme der Gesellschaften
- Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft
- Soziale Ungleichheit und Verhältnis zur Autorität
- Vorstellungen von Maskulinität und Femininität
- Umgang mit Konflikten und Unsicherheit
- Human Development Index
- Interkulturalität
- Kulturelle Kommunikation
- Interkulturelle Kompetenz
- Strategien
- Vor- und Nachbereitung
- Interkulturalität in der Praxis
- Anforderungen
- Vorbereitungsphase
- Einsatznachbereitung
- Interview
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Herausforderungen von Auslandsentsendungen, insbesondere im Kontext von Expatriates, die für einen längeren Zeitraum im Ausland eingesetzt sind. Dabei werden die Besonderheiten von Expatriate Communities, deren Interaktion mit Diasporas und die spezifischen Probleme von Entwicklungsländern, am Beispiel von Afghanistan, betrachtet. Die Arbeit untersucht die Rolle der interkulturellen Kommunikation und Kompetenz im Management von Auslandsentsendungen und analysiert konkrete Anforderungen an die Vorbereitung und Nachbereitung von Auslandsaufenthalten.
- Herausforderungen von Auslandsentsendungen, insbesondere für Expatriates
- Die Bedeutung von Expatriate Communities und Diasporas für die Integration von Expatriates
- Spezifische Herausforderungen in Entwicklungsländern, dargestellt am Beispiel von Afghanistan
- Die Rolle der interkulturellen Kommunikation und Kompetenz im Management von Auslandsentsendungen
- Anforderungen an die Vorbereitung und Nachbereitung von Auslandsaufenthalten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik von Auslandsentsendungen und den besonderen Fokus auf Expatriates dar. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die mit Expatriate-Einsätzen verbunden sind, wie Abbrecherquoten und die Schwierigkeit der Reintegration. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, das Management von Auslandsentsendungen zu beleuchten und die Rolle von Diasporagemeinschaften in diesem Kontext zu untersuchen.
- Diasporas und Expatriates: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Diaspora und Expatriate und zeigt die Unterschiede zwischen beiden auf. Es wird die Rolle von Diaspora-Netzwerken und die Herausforderungen der Integration von Expatriates in das Residenzland beleuchtet. Der Zusammenhang zwischen Expatriates und Diasporas wird untersucht und die These aufgestellt, dass Expatriates in einem wechselseitigen Austausch mit Diaspora-Gemeinschaften stehen.
- Afghanistan: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Afghanistan, seine Ethnien, Religion, die Rolle der Frauen und die aktuellen Entwicklungen in dem Land. Es analysiert die Grundprobleme der afghanischen Gesellschaft, wie das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft, die soziale Ungleichheit und die Vorstellungen von Maskulinität und Femininität. Außerdem wird der Human Development Index von Afghanistan betrachtet.
- Interkulturalität: Dieses Kapitel behandelt den Bereich der interkulturellen Kommunikation und Kompetenz. Es beleuchtet die Notwendigkeit von interkultureller Kompetenz im Kontext von Auslandsentsendungen und stellt verschiedene Strategien und Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt vor.
- Interkulturalität in der Praxis: Dieses Kapitel befasst sich mit den praktischen Anforderungen an die Vorbereitungsphase und die Einsatznachbereitung von Auslandsentsendungen. Es werden die Herausforderungen im Umgang mit interkulturellen Unterschieden und die Notwendigkeit von spezifischen Trainings und Schulungen aufgezeigt. Außerdem wird ein Interview mit Bundeswehrangehörigen vorgestellt, die in Afghanistan im Einsatz waren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Auslandsentsendungen, Expatriates, Diaspora, interkulturelle Kommunikation, interkulturelle Kompetenz, Afghanistan, Human Development Index, Vorbereitungsphase, Einsatznachbereitung, Reintegration und interkulturelle Herausforderungen.
- Quote paper
- Norman Richter (Author), 2012, Herausforderungen für deutsche Soldaten in Afghanistan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273817