Die Darstellung der Langobarden in den "Annales Regni Francorum"


Seminararbeit, 2011

22 Seiten, Note: 3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die „Reichsannalen“ als Quelle

3. Pippin und Aistulf
3.1. Die „Pippinische Schenkung“
3.2. Kriegszug gegen Aistulf

4. Karl der Grosse und die Tochter des Desiderius
4.1. Die Nachfolge Papst Pauls.
4.2. Reichsteilung nach Pippins Tod
4.3. Der Brief Papst Stephans.
4.4. Die Ehe mit der Tochter des Desiderius

5. Krieg mit Desiderius
5.1. Belagerung von Pavia
5.2. Die Flucht des Adelchis
5.3. Karl wird König der Langobarden

6. Kriegszüge gegen Hrodgaud und Benevent
6.1. Aufstand des Hrodgaud
6.2. Kriegszüge gegen Benevent

7. Schlussbetrachtung

8. Abkürzungsverzeichnis

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit widmet sich der Fragestellung, wie die Langobarden in den „Fränkischen Reichsannalen“ sowie der überarbeiteten Version, den „Einhardsannalen“ dargestellt wurden, und in welchen Bezügen die Darstellungen in diesen Quellen zum historischen Kontext ihrer Entstehungszeit stehen. Welche Absichten stecken hinter den Darstellungsweisen? Sind gewisse Diskurse feststellbar? Was für Abweichungen treten auf, und wie lassen sich diese erklären? Der Aufsatz berücksichtigt dabei die Zeitspanne, die sich zwischen der „Pippinischen Schenkung“ im Jahre 753 und dem Kriegszug nach Benevent im Jahre 800, der von Karls Sohn Pippin angeführt wurde, erstreckt.

Die verwendeten Quellentexte stammen aus der Freiherr von Stein-Gedächtnisausgabe: ARF, unter Benützung der Übersetzungen von Otto Abel und Julius von Jasmund neu bearb. und übers. von Reinhold Rau , in: Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte 1, Darmstadt 1955 (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 5). Bezüglich des Forschungsstandes sei auf Hartmanns Auflistung seiner Auswahl an rezipierter Literatur hingewiesen.1 Erwähnt seien Hägermanns umfangreiches Werk mit einer gewaltigen Anzahl von Quellenzitaten, reichhaltigen Ausführungen zur politischen und Sozialgeschichte, sowie Rosamond McKittericks „Studiensammlung“, die vertiefte Kenntnisse der Materie vermittelt.

Bezüglich der Methodologie wurden bei der vorliegenden Arbeit Quellentexte zitiert, wobei mittels durchgeführten „Inhaltsanalysen“ interne und mit Hilfe der verwendeten Sekundärliteratur externe Quelleninterpretationen unternommen wurden. Zusätzlich wurde der „historische Kontext“ erläutert. Betont sei, dass eine Auswahl vorgenommen wurde und dennoch der Rahmen gewaltig ausfiel und die Arbeit zu sprengen drohte. Die Arbeit ist thematisch folgendermassen gegliedert:

Nach der Einleitung erfolgt ein kurzer Abriss über die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte der Handschriften. Danach wird im dritten Teil Pippins Politik mit den Langobarden erläutert. Im vierten Teil wird die Heirat Karls mit der Tochter des Desiderius erklärt, sowie ihre anschliessende Verstossung und der „Bruch“ mit Desiderius. Im fünften Teil wird auf den Krieg Karls mit Desiderius sowie der Belagerung von Pavia eingegangen. Im sechsten Teil werden die Kriegszüge gegen den friaulischen Herzog Hrodgaud sowie gegen Benevent und Spoleto erläutert. Der siebte Teil bietet schliesslich eine überblicksartige Zusammenfassung, Anmerkungen und Thesen zu der vorliegenden Arbeit.

2. Die „Reichsannalen“ als Quelle

Die als Annales regni Francorum benannten Quellentexte, deren „Namensgeber“ kein geringerer als Leopold von Ranke war, stellen eine Auflistung von geschichtlichen Ereignissen des achten und des neunten Jahrhunderts dar. Vor Ranke waren diese Schriften als Annales Laurissenses maiores bekannt, benannt nach der südhessischen Stadt Lorsch, welche der Fundort der ältesten Handschrift war, und in welcher man auch die Entstehung des, auch als „Fränkische Reichsannalen“ bezeichneten, Textkorpus vermutete.2 Ihre Ursprünge gehen auf kirchliche Einträge geschichtlicher Ereignisse in Ortstafeln zurück, wobei die Zugehörigkeit zu einem Kloster nicht erwiesen ist. Als spätere Erzeugnisse des achten Jahrhunderts stehen sie in Zusammenhang mit dem königlichen Hof, was insbesondere bei der Überarbeitung der Annales Laurissenses maiores hervorsticht. Diese wurden später stilistisch umgestaltet, und da man Einhard, den Verfasser der Vita Karoli Magni, als den Überarbeiter ahnte, benannte man diese Annales Einharti („Einhardsannalen“). Die Handschrift von Lorsch endet bei der Jahreszahl 788, eine andere Handschrift reicht bis zum Jahr 813, und zwei weitere setzen das Werk bis 829 fort, wobei eine Handschrift davon Zusätze zu den Jahren 785 und 792 enthält, die andere nicht. Die letzte Klasse enthält zudem eine Überarbeitung, deren Handschriften fast sämtlich aus einem Exemplar stammen, in dem die Vita Karoli den Annalen vorausging.

Als inhaltliches Charakteristikum lässt sich eine auf den König fokussierte Berichterstattung feststellen. Weiters ist ersichtlich, dass den Verfassern Quellen vorgelegt haben müssen, die die gesammelten Informationen beherbergten. Ausserdem sind Ausdrücke wie Annales oder gesta regum Indizien, die darauf schliessen lassen, dass keine amtliche Benutzung beabsichtigt war, sondern es sich um Jahrbücher handelte, die über Könige berichteten. Laut Max Manitius sei die Entstehung nicht in Lorsch erfolgt, sondern am Hofe. Weiters meinte er, seit 795 oder 796 sei die Fortsetzung von Einhard übernommen worden, wobei seine Arbeit womöglich nicht bis zum Schluss, bis zum Jahre 829, reichte, sondern weitere Verfasser mitwirkten. Die Fragen nach der stilistischen Überarbeitung und weiteren Verfassern seien zwar kaum zu beantworten, aber die Umgestaltung des Textes könnte durch einen Sachsen erfolgt sein. Die Annahme, es könnte sich hierbei um den Kaplan Ludwigs Gerold handeln, ist verworfen worden. Tatsache ist, dass die „Reichsannalen“ oft abgeschrieben und in anderen Jahrbüchern verwendet sowie fortgesetzt wurden, wie beispielsweise in den Annales Bertiniani.3

An dieser Stelle sei auf Wattenbach und Collins verwiesen.4

Im nächsten Teil des Aufsatzes soll die Darstellung der Langobarden in dem Krieg zwischen Pippin und Aistulf in den ARF erörtert werden.

3. Pippin und Aistulf

3.1. Die „Pippinische Schenkung“

Im Jahre 753/54 reiste Papst Stephan II. selbst ins Frankenreich, um von König Pippin Unterstützung gegen die Langobarden zu erbitten, wobei dies die erste Reise war, die ein Papst nördlich der Alpen antrat.5

In den Reichsannalen heisst es: 753.

[...] Im selben Jahr kam Papst Stephan nach Francien, um Beistand und Hilfe zu suchen für die Rechte des heiligen Petrus. Zugleich kam auch Karlmann der Mönch und Bruder des genannten Königs Pippin auf Geheiss seines Abtes nach Francien, um die Bitte des Papstes zu stören.6

In den so genannten „Einhardsannalen“ steht hingegen: 753.

In demselben Jahre kam Papst Stephan nach dem Hofgut Quierzy zu König Pippin und bat, ihn und die römische Kirche vor der Feindschaft der Langobarden zu schützen. Auch Karlmann, der Bruder des Königs, damals bereits ein Mönch, kam auf Befehl seines Abts, um bei seinem Bruder den Wünschen des römischen Papstes entgegenzuwirken; doch tat er dies, wie man glaubt, nur ungern, indem weder er die Gebote seines Abts hintanzusetzen, noch dieser den Befehlen des Langobardenkönigs zu widerstehen wagte.7

Dass in den „Einhardsannalen“ an dieser Stelle eine Überarbeitung vorgenommen wurde, hat wohl rhetorische Zwecke: Dass Karlmann auf Geheiss seines Abts, „wie man glaubt ungern“, die Wünsche des Papstes verhindern sollte, scheint einen gewissen Diskurs zu erzeugen bzw. zu verstärken, die Absichten des Papstes und die gehorsame Haltung Karls als „von Gott gesegnet“ darzustellen. Weil auch Karlmann, ebenso wie Pippin, mit dem Papst sympathisiere, wird eine „positive Normhaltung suggeriert“, der langobardische Abt, der ihn entsendet hatte, erscheint als „kontrastiver aus der Reihe tanzender, das Böse präsentierender, Aussenseiter“.8

Auch ein Verweis auf die berühmte Warnung vor falschen Propheten im Neuen Testament bei Matthäus, der daraus gewordenen Redewendung des „Wolfes im Schafspelz“, ist, meiner Meinung nach, möglich: Karlmann der Mönch fungiert als Metonymie für den Langobardenabt, er ist das „Schafspelz des Wolfes“.

Trotz dieser Intervention Karlmanns versicherte jedoch Pippin dem Papst seinen Schutz und die Schenkung des Dukats von Rom und des Exarchats von Ravenna, welche man die „Pippinische Schenkung“ nennt, und deren Gebiete, rechtlich gesehen, einerseits dem Byzantinischen Reich angehörten, und andererseits Pippin bis zum damaligen Zeitpunkt noch nicht in Italien gekämpft hatte und somit auch nicht das „Recht des Eroberers“ besass.9 Der „erste“ Beschluss der Schenkung erfolgte im Jahre 754 auf der Reichsversammlung in Quierzy, wo auch der Eroberungsfeldzug der an den Papst versprochenen Gebiete geplant wurde.10

3.2. Kriegszug gegen Aistulf

Pippin zog sogleich nach Italien und errang einen schnellen Sieg über den Langobardenkönig Aistulf, der die dem Papst zugesicherten Gebiete zu übergeben versprach. In den Reichsannalen hierzu 755.

Als König Pippin auf die päpstliche Einladung hin nach Italien zog um dem sel. Apostel Petrus Recht zu verschaffen, zog der Langobardenkönig Aistulf, der dieses Recht verweigerte, in die lombardischen Klausen dem König Pippin und den Franken entgegen.

Einhardsannalen, 753 (Übersetzung: Rau, Reichsannalen, Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte 1, Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 5, S. 14f).

Und sie begannen den Krieg und durch Gottes Hilfe und das Eingreifen des sel. Apostels Petrus blieb Pippin mit den Franken Sieger.

Im selben Jahr wurde Papst Stephan in seine hl. Stadt zurückgebracht durch die Boten des Königs Pippin, Folrad und wer sonst mit ihm war. Als aber König Aistulf in der Stadt Pavia eingeschlossen war, versprach er, das Recht des heiligen Petrus zu wahren. Darauf kehrte König Pippin nach Stellung von 40 Geiseln und eidlicher Bekräftigung des Vertrags nach Francien zurück.

Karlmann aber der Mönch blieb mit der Königin Bertrada krank in Vienne, siechte viele Tage dahin und starb in Frieden.11

Das vom Papst „geforderte Recht“, welches „rechtlich gesehen keines sein konnte“, wird durch die Instanz Gottes und die „Heiligkeit“ der Person des Papstes zu legitimieren versucht, und Pippins Kriegszug gegen Aistulf wird als Kampf für Gerechtigkeit dargestellt, der mit der Unterstützung Gottes stattfindet. Durch diese Darstellung konnotiert der Abschluss des Annaleneintrags, der Tod des Karlmanns, hagiographische Züge.12 In den „Einhardsannalen“ steht: 755.

Der Mönch Karlmann aber, des Königs Bruder, der mit der Königin Berthrada in der Stadt Vienne zurückgeblieben war, starb vor der Heimkehr des Königs aus Italien an einem Fieber; sein Leichnam wurde auf Befehl des Königs nach dem Kloster des heiligen Benedikt gebracht, wo er sich hatte als Mönch einkleiden lassen.13

Doch als Pippin wieder nach Norden gezogen war, brach Aistulf sein Versprechen und griff sogar päpstliche Besitzungen an. Im Winter 755/6 rückte er gegen Rom vor, doch die Franken drangen im Mai 756 über die Alpen erneut in Italien ein und besiegten die Langobarden. In den „Reichsannalen“ hierzu: 756.

Als König Pippin sah, dass vom Langobardenkönig Aistulf das nicht gehalten wurde, was er über die Rechte des heiligen Petrus zuvor versprochen hatte, zog er wieder nach Italien, umlagerte Pavia, schloss Aistulf ein, bestätigte noch mehr die Rechte des heiligen Petrus, dass sie, was er zuvor versprochen hatte, in Geltung bleiben sollen, dazu eroberte er Ravenna mit der Pentapolis und dem ganzen Exarchat und übergab es dem heiligen Petrus. Und als König Pippin zurückkehrte, wollte genannter Aistulf, der gottlose König, ableugnen, was er zuvor versprochen hatte, die Geiseln im Stich lassen und seinen Eid brechen. Eines Tages ging er auf die Jagd, Gottes Gericht ereilte ihn und er musste sterben. Wie nun und auf welche Art König Desiderius auf den Thron kam, werden wir später sagen.14

Erneut erscheint Aistulf in der Darstellung der ARF als derjenige, der gegen Gott handelt. Nicht nur, dass er seine Versprechen bricht und sich zum Lügner dartut, sondern er bringt auch die Leben anderer, der Geiseln, durch sein fahrlässiges, ungerechtes Handeln in Gefahr. Schliesslich erreicht ihn dann „Gottes Gericht“ und er verunglückt bei der Jagd.15 Der Herzog Desiderius von Toskana wurde sein Nachfolger.16 Der Vorankündigung, dass man „später“ berichten werde, wie Desiderius auf den Thron kam,wurde übrigens nicht Folge geleistet.17

[...]


1 Vgl. Hartmann, Karl, S. 22-24.

2 Die Handschriften der „Reichsannalen“ (laut Manitius) sind folgende:

A. ed. Princ. Canisius, Antiquae lection. Tom. 3, 1, 187. Florent. 65, 35 s. XI. B. Vat. reg. 617 s. IX, 213 s. X Paris. 5941A s. XV. C. Paris. 10911 s. IX. Petropol. F. IV. 4 s. X. Audom. 706 s. X. D. Vindob. 473 s. IX. und 612 s. XI. E. Vindob. 510 s. X. Paris. 5942 s. X. Trevir. 1286 a. 1084. Monac. 23618 s. X. S. Manitius, Geschichte, S. 647.

3 Vgl. Manitius, Geschichte, S. 646f. Vgl. McKitterick, Karl, S. 38-58. Vgl. Hartmann, Karl, S. 13-22.

4 Vgl. Wattenbach, Geschichtsquellen, S. 209-233. Vgl. Collins, Reviser, S. 191-213.

5 Vgl. Hartmann, Karl, S. 35.

6 DCCLIII. [...] Eodemque anno Stephanus papa venit in Franciam, auditorium et solatium quaerendo pro iustitiis sancti Petri; similiter et Carlomannus, monachus et germanus supradicti Pippini regis, per iussionem abbatis sui in Franciam venit, quasi ad conturbandam petitionem apostolicam. ARF, 753 (Übersetzung: Rau, Reichsannalen, Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte 1, Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 5, S. 14f).

7 Eodem anno Stephanus papa venit ad Pippinum regem in villa, quae vocatur Carisiacus, suggerens ei, ut se et et Romanam ecclesiam ab infestatione Langobardorum defenderet. Venit et Carlomannus frater regis iam monachus factus iussu abbatis sui, ut apud fratrem suum precibus Romani pontificis obsisteret; invitus tamen hoc fecisse putatur, quia nec ille abbatus sui iussa contempnere nec abbas ille praeceptis regis Langobardorum, qui ei hoc imperavit, audebat restistere.

8 Ganz à la Michelle Foucault im Sinne von: „Die Aussenseiterposition wird zum Wahnsinn erkoren.“

9 Bernhard Töpfer meint, dass der Prozess der „Pippinschen Schenkung“ die Basis für die Schaffung eines eigenständigen Kirchenstaates in päpstlicher Hand gewesen sei. Vgl. Töpfer, Geschichte, S. 48.

10 Vgl. Hartmann, Karl, S. 36.

11 DCCLV. Pippinus rex per apostolicam invitationem in Italianam iter peragens, iustitiam beati Petri apostoli quaerendo, Haistolfus Langobarorum rex supradictam iustitiam vetando clusas Langobardorum petiit, obviam Pippino regi et Francis venit. Et inierunt bellum, et Domino auxiliante betoque Petro apostolo intercedente Pippinus rex cum Francis victor extitit. Eodemque anno Stephanus papa reductus est ad sanctam sedem per missos domni regis Pippini, Folradum et reliquis, qui cum eo erant. Incluso vero Haistulfo rege in Papia civitate, iustitiam sancti Petri pollicitus est faciendi; unde rex Pippinus obsides XL receptos et cum sacramenta firmata reversus est in Franciam. Carlomannus autem monachus Vienne civitate remansit una cum Bertradane reginae infirmus, languebat dies multos et obiit in pace. ARF, 755 (Übersetzung: Rau, Reichsannalen, Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte 1, Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 5, S. 16f).

12 Etwas weit hergeholt, doch die „rhetorische Kombination“ von Bertrada und Karlmann könne sich an das biblisch-literarische Topos von „Josef und Maria“ orientiert bzw. darauf verwiesen haben. Demnach erschiene Pippin „kryptosemiotisch“ als „Erretter des Christentums“, so wie Jesus Christus als „Erretter der Menschheit“ verstanden worden sei.

13 Carlomannus autem monachus, frater regis, qui cum Berhtrada regina in Vienna civitate remansit, priusquam rex de Italia reverteretur, febre correptus diem obiit; cuius corpus iussu regis ad monasterium sancti Benedicti, in quo monachicum habitum susceperat, relatum est. Einhardsannalen, 755 (Übersetzung: Rau, Reichsannalen, Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte 1, Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 5, S. 16f).

14 DCCLVI. Dum prospexisset Pippinus rex, ab Haistulfo Langobardorum rege ea non esse vera, quod antea promiserat de iustitiis sancti Petri, iterum iter peragens in Italiam Papiam obsedit, Haistulfum inclusit, magis magisque de iustitiis sancti Petri confirmavit, ut stabiles permanerent, quod antea promiserat; et insuper Ravennam cum Pentapolim et omni Exarcatu conquisivit et sancto Petro tradidit. Et dum reversus est Pippinus rex, cupiebat supradictus Haistulfus nefandus rex mentiri, quae antea pollicitus fuerat, obsides dulgere, sacramenta inrumpere. Quodam die venationem fecit et percussus est Dei iudicio, vitam finivit. Et quomodo et qualiter missus est Desiderius rex in regno, postea dicamus. ARF, 756 (Übersetzung: Rau, Reichsannalen, Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte 1, Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 5, S. 16f).

15 Dass die Jagd explizit genannt wird, könnte ein Verweis auf die Heiligenlegende des St. Eustachius sein, welche als Gleichnis für massvolles Handeln gelesen werden kann. Vgl. Eustachius, in: BBKL 1, Sp. 1569.

16 Vgl. Hartmann, Karl, S. 37.

17 Ludo Moritz Hartmann äussert, Aistulf sei der Auslöser für „zweier zwar in der bisherigen Entwicklung schon vorgezeichneten, aber für die Geschichte Italiens hochbedeutsamer Ereignisse, der fränkischen Intervention und der Gründung des Kirchenstaates“ gewesen. Vgl. Hartmann, Geschichte, S. 197.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Die Darstellung der Langobarden in den "Annales Regni Francorum"
Hochschule
Universität Zürich  (Historisches Seminar)
Veranstaltung
Karl der Grosse (Seminar)
Note
3
Autor
Jahr
2011
Seiten
22
Katalognummer
V273939
ISBN (eBook)
9783656663935
ISBN (Buch)
9783656664543
Dateigröße
583 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Annales Regni Francorum, Karl der Grosse, Langobarden
Arbeit zitieren
Marko Stevic (Autor:in), 2011, Die Darstellung der Langobarden in den "Annales Regni Francorum", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273939

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