OSWALDS VON WOLKENSTEIN oft humoristische, beschwingte Lyrik ist so gut wie bei kaum einem anderen Dichter des Mittelalters überliefert. In zwei Pergamenthandschriften (Handschrift A und B) sind die Texte und Melodien seiner mehr als 100 Lieder in verschiedenen Fassungen aufgezeichnet. Darüber hinaus existiert eine dritte Handschrift, welche aber auf die beiden erstgenannten zurückzuführen ist. Sie ist für eine autornahe literarische Forschung daher eher wenig nutzbar. Seine Liedkunst ist ein wichtiger Bestandteil der mittelhochdeutschen Überlieferungen und vereinigt virtuose Dichtkunst mit derber Volkstümlichkeit. Dies sind nur einige Gründe, warum der Autor auch noch im 21. Jahrhundert so beliebt bei dem 600 Jahre jüngeren Publikum ist. Diese Arbeit soll sich nun mit einem kleinen Teil seines Wirkens beschäftigen, dem Frauenpreislied KL. 61 „GELÜCK UND HAIL“. In vielen Liedern greift er die Minnethematik der laudativen Rede auf und hat damit einen bemerkenswerten Beitrag zur Tradition der mittelalterlichen Minnelyrik geschaffen.
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, die Gattungstradition, in der sich KL. 61 "GELÜCK UND HAIL" befindet, in einer exemplarischen Einzelanalyse zu beleuchten. Dabei darf jedoch auch ein Blick über die Liedgrenzen hinweg nicht fehlen. Vorweg wird jedoch eine eigene Übersetzung des Liedes ins neuhochdeutsche gegeben und diese in einem angefügten Übersetzungskommentar ausführlich begründet. Außerdem soll eine Interpretation die Weise, mit der OSWALD dieses Frauenpreislied verfasst hat, aufzeigen und stilistische Merkmale erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GEGENSTAND DER ARBEIT
- AUFBAU UND ZIELSETZUNG
- ÜBERTRAGUNG INS NEUHOCHDEUTSCHE
- KOMMENTAR ZUR ÜBERSETZUNG
- STROPHE 1 (VERS 1-11)
- STROPHE 2 (VERS 12-22)
- STROPHE 3 (VERS 23-33)
- INTERPRETATION
- DAS FRAUENBILD IN OSWALDS LIEDERN
- DIE NEUJAHRSTHEMATIK
- GATTUNGSTRADITIONEN
- SCHLUSSBEMERKUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Frauenpreislied „GELÜCK UND HAIL“ von OSWALD VON WOLKENSTEIN. Im Mittelpunkt steht die Gattungsgeschichte des Liedes, die anhand einer exemplarischen Einzelanalyse beleuchtet wird. Der Text wird ins Neuhochdeutsche übersetzt, im Anschluss erfolgt eine Kommentierung der Übersetzung. Die Analyse zeigt auf, wie OSWALD VON WOLKENSTEIN dieses Frauenpreislied verfasst hat und erläutert die stilistischen Merkmale des Liedes.
- Gattungsgeschichte des Frauenpreisliedes
- Übersetzung und Kommentierung von "GELÜCK UND HAIL"
- Stilistische Merkmale des Liedes
- Frauenbild in Oswalds Liedern
- Neujahrsthemetik in der mittelalterlichen Lyrik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Gegenstand der Arbeit und die Zielsetzung dar. Die Übersetzung ins Neuhochdeutsche erfolgt auf Basis von LEXERS "Mittelhochdeutsches Handwörterbuch". Der Kommentar zur Übersetzung beleuchtet sprachliche und grammatische Besonderheiten des Liedtextes. Die Interpretation untersucht das Frauenbild in Oswalds Liedern, die Neujahrsthemetik und die Gattungstraditionen des Frauenpreisliedes.
Schlüsselwörter
Frauenpreislied, Oswald von Wolkenstein, Minnelyrik, Mittelalter, Übersetzung, Kommentierung, Interpretation, Frauenbild, Neujahrsthemetik, Gattungstradition, Mittelhochdeutsch, Neuhochdeutsch.
- Arbeit zitieren
- Steffen Kuegler (Autor:in), 2004, Oswald von Wolkensteins "Gelück und Hail". Übersetzung, Kommentar und Interpretation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27399