Die Arbeit beschäftigt sich mit Christian Krachts "Faserland" und mit der sexuellen Identität des Protagonisten. Es wird der These nachgegangen, dass Kleidung für die Hauptfigur identitätsstiftende Funktion hat. Im Laufe des Buches durchläuft der junge Mann aufgrund homoerotischer Annäherungen eine Stilkrise, die sich in einer Kleidungskrise äußert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mode und die richtige Garderobe
- Mode als Indiz der Gruppenzugehörigkeit
- Mode als politisches Statement
- Mode als Provokation
- Zusammenfassung
- Die sexuelle Identität der Hauptfigur
- Beziehungen zu Frauen
- Versuche der Annäherung an das andere Geschlecht
- Ablehnung des anderen Geschlechts
- Beziehungen zu Männern
- Nigel
- Alexander
- Eugen
- Die Kellner auf Rollos Party
- Zusammenfassung
- Identitäts- und Stilkrise
- Abkehr von der eigenen Gruppe
- Entfernung von den alten Gewohnheiten
- Probleme der Typisierung
- Optische Distinktion von der eigenen Gruppe
- Neuanfang in Zürich
- Fazit
- Anhang
- Johann Wolfgang von Goethe: Auf dem See
- Johann Wolfgang von Goethe: Ein Gleiches. Wandrers Nachtlied
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Roman "Faserland" von Christian Kracht und untersucht die Rolle und Bedeutung von Mode und Kleidung im Werk. Sie befasst sich mit der Identitätsbildung des Protagonisten, der durch seine Kleiderwahl versucht, sich in eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe zu integrieren und gleichzeitig von anderen abzugrenzen. Die Arbeit analysiert, wie diese Strategie durch die Begegnungen des Protagonisten mit verschiedenen Personen, insbesondere durch homoerotische Avancen, in Frage gestellt wird und schließlich zu einer Identitätskrise führt.
- Identitätsbildung und -krise des Protagonisten
- Rolle von Mode und Kleidung als Mittel der Distinktion und Assimilation
- Analyse der sexuellen Identität des Protagonisten
- Bedeutung von Stereotypen und Typisierungen im Roman
- Die Auswirkungen der Identitätskrise auf den Stil und die Lebensweise des Protagonisten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Protagonisten des Romans "Faserland" vor, der besonderen Wert auf seine Kleidung legt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Funktion von Kleidung und Mode im Roman und untersucht, wie diese die Identität des Protagonisten prägt.
Der Abschnitt "Mode und die richtige Garderobe" beleuchtet die verschiedenen Funktionen von Kleidung im Roman. Der Protagonist verwendet Kleidung, um sich von anderen Gruppen abzugrenzen und gleichzeitig eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Szene zu demonstrieren. Er nimmt Typisierungen anhand des Kleidungsstils vor und bewertet die politische Einstellung der Menschen, denen er begegnet. Darüber hinaus wird die Provokation durch Kleidung als eine weitere Funktion betrachtet.
Der Abschnitt "Die sexuelle Identität der Hauptfigur" untersucht die Beziehungen des Protagonisten zu Frauen und Männern. Es wird deutlich, dass er Probleme mit der körperlichen Annäherung beider Geschlechter hat. Die Versuche, eine Beziehung zu Frauen aufzubauen, scheitern aufgrund seiner körperlichen Abwehr und seiner Unsicherheit. Seine Beziehungen zu Männern weisen hingegen eine starke homoerotische Ausprägung auf. Der Protagonist reagiert mit Panik auf diese Annäherungen und flieht, was darauf hindeutet, dass er seine eigene gleichgeschlechtliche Neigung verdrängt.
Der Abschnitt "Identitäts- und Stilkrise" analysiert die Auswirkungen der homoerotischen Erfahrungen auf die Identität und den Stil des Protagonisten. Durch die Begegnungen mit Männern, die ihn als Homosexuellen wahrnehmen, gerät seine bisherige Strategie der Identitätsbildung durch Kleidung ins Wanken. Er beginnt, sich von seiner eigenen Gruppe zu distanzieren und seine alten Gewohnheiten zu hinterfragen. Die Probleme der Typisierung und die zunehmende Unfähigkeit, die Identität anderer anhand ihrer Kleidung zu erkennen, führen zu einer Stilkrise.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Rolle von Kleidung und Mode in der Identitätsbildung, die sexuelle Identität, die Identitätskrise, Stereotypen und Typisierungen, Distinktion und Assimilation, sowie die Darstellung der Erlebnisgesellschaft in den 90er Jahren. Der Fokus liegt auf der Analyse des Romans "Faserland" von Christian Kracht und der Interpretation der Handlung im Kontext der gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Zeit.
- Arbeit zitieren
- B.A. Julia Hans (Autor:in), 2013, Mode und sexuelle Identität in Christian Krachts "Faserland", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274010