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Über die Möglichkeit, gegen das Gehirn ein Veto einzulegen

Können bewusste mentale Prozesse kausal wirksam sein?

Titel: Über die Möglichkeit, gegen das Gehirn ein Veto einzulegen

Magisterarbeit , 2014 , 60 Seiten , Note: 2,3

Autor:in: Marius Donadello (Autor:in)

Medien / Kommunikation - Sonstiges
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Neurowissenschaftliche Untersuchungen scheinen die Vorstellung von Willensfreiheit als Selbsttäuschung zu entlarven: Erkenntnisse über die zeitliche Abfolge neuronaler Vorgänge haben eine kontroverse Debatte über die kausale Rolle unserer Gedanken neu aufgeworfen. Sehen wir uns zu Recht als Subjekte mit freiem Willen an oder lenkt uns de facto unser Gehirn?
Diese Arbeit kritisiert zunächst die Methodik der Experimente nach dem Libet’schen Schema und diskutiert die Bedeutung der Prädetermination motorischer Willkürhandlungen für komplexe Entscheidungsprozesse. Anschließend wird von den Positionen der Neurobiologen Gerhard Roth und Wolf Singer ausgehend diskutiert, ob unbewusste Bewertungsmechanismen rationales Abwägen vollständig determinieren, hierbei wird zwischen Willensfreiheit, Handlungsfreiheit, Autonomie, Rationalität und rational fundierten Haltungen differenziert.
Die Frage nach der kausalen Relevanz bewusster mentaler Prozesse führt zudem auf das Grundproblem der Philosophie des Geistes zurück: Wenn keine naturalistische Erklärung menschlichen Bewusstseins akzeptiert werden kann, stellt sich für die ontologische Tradition das dualistische Problem materieller und immaterieller Entitäten. Demgegenüber eröffnet eine monistische Ontologie die Möglichkeit der kausalen Wirksamkeit bewusster Prozesse ohne metaphysische Annahmen zu machen.
Daher werden im zweiten Teil maßgebliche bewusstseinsphilosophische Positionen diskutiert um zu klären, ob bewusste mentale Prozesse naturalistisch beschreibbar sind: die von Joseph Levine formulierte Erklärungslücke, das von Frank Jackson vorgebrachte Wissensargument, die von Thomas Nagel reklamierte Irreduzibilität subjektiver Perspektive sowie der von David Papineau pointierte Verweis auf die Identität mentaler Qualitäten und physikalischer Vorgänge. Hierbei steht die Frage nach der Reduzierbarkeit phänomenalen Erlebens und subjektiver Perspektivität im Vordergrund.
Bettina Walde etikettiert unbewusste und bewusste neuronale Prozesse als physikalische Entitäten desselben ontologischen Status und argumentiert, eine epistemisch offene Zukunft ermögliche, dass Gedanken Ursachen setzen. Deshalb wird schließlich diskutiert, ob die von Walde formulierten Bedingungen für Freiheit gegenüber der Auffassung neuronaler Determiniertheit von Entscheidungen und der Akzeptanz eines physikalischen Determinismus auf eine kausale Wirksamkeit bewusster Prozesse schließen lassen.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • 1. Einleitung
  • 2. Kausale Wirksamkeit bewusster Prozesse aus neurowissenschaftlicher Perspektive
    • 2.1 Prädetermination bei Willkürhandlungen
    • 2.2 Determiniertheit willentlicher Entschlüsse
    • 2.3 Willensfreiheit, Handlungsfreiheit und Rationalität
  • 3. Kausale Wirksamkeit bewusster Prozesse aus philosophischer Perspektive
    • 3.1 Reduktionismus und die Erklärungslücke
    • 3.2 Reduzierbarkeit subjektiver Perspektivität
    • 3.3 Epistemischer Libertarismus nach Bettina Walde
  • 5. Schlussbetrachtung

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Frage, ob bewusste mentale Prozesse kausal wirksam sein können. Sie analysiert die Ergebnisse neurowissenschaftlicher Forschungsergebnisse, die auf eine Prädetermination bewusster Entscheidungen durch unbewusste neuronale Prozesse hindeuten, und setzt diese Erkenntnisse in Bezug zu philosophischen Debatten über die Natur des Bewusstseins und die Möglichkeit von Willensfreiheit.

  • Kausale Wirksamkeit bewusster Prozesse im Lichte neurowissenschaftlicher Erkenntnisse
  • Die Rolle unbewusster neuronaler Prozesse bei der Entscheidungsfindung
  • Die philosophischen Implikationen des Konzepts der Willensfreiheit
  • Der Zusammenhang zwischen Bewusstsein, Handlungsfreiheit und Rationalität
  • Naturalistische Erklärungen des Bewusstseins und die Reduzierbarkeit subjektiver Perspektivität

Zusammenfassung der Kapitel

Kapitel 1: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die aktuelle Debatte über die Willensfreiheit im Kontext neurowissenschaftlicher Erkenntnisse. Sie betont die Relevanz der Unterscheidung zwischen Willensfreiheit und Handlungsfreiheit sowie die Notwendigkeit, das Kriterium der Entscheidungsoffenheit in der interpersonalen Kommunikation zu erfassen.

Kapitel 2: Dieses Kapitel präsentiert die Forschungsergebnisse von Benjamin Libet und die Modifikationen seiner Experimente durch Patrick Haggard und Martin Eimer. Es diskutiert die Frage, ob die Folgerungen aus den Experimenten auf komplexe Entscheidungsprozesse übertragbar sind und erörtert die Positionen von Gerhard Roth und Wolf Singer hinsichtlich der Determiniertheit rationalen Abwägens durch unbewusste neuronale Vorgänge.

Kapitel 3: In diesem Kapitel werden maßgebliche Positionen der Philosophie des Geistes vorgestellt, um zu diskutieren, ob bewusste mentale Prozesse naturalistisch beschreibbar sind. Die Diskussion behandelt die Erklärungslücke, das Wissensargument, die Irreduzibilität subjektiver Perspektive sowie die These, dass mentale Qualitäten nicht von physikalischen Vorgängen unterschieden werden müssen.

Schlüsselwörter

Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Bewusstsein, Willensfreiheit, Handlungsfreiheit, Determinismus, Naturalismus, Reduktionismus, Subjektivität, Epistemischer Libertarismus, Neurowissenschaften, Neurophilosophie.

Ende der Leseprobe aus 60 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Über die Möglichkeit, gegen das Gehirn ein Veto einzulegen
Untertitel
Können bewusste mentale Prozesse kausal wirksam sein?
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Institut für Kommunikationswissenschaft)
Note
2,3
Autor
Marius Donadello (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2014
Seiten
60
Katalognummer
V274035
ISBN (eBook)
9783656659785
ISBN (Buch)
9783656659808
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Neurowissenschaft Philosophie Gehirn Willensfreiheit Neurobiologie Bewusstseinsphilosophie Neurophilosophie Gerhard Roth Wolf Singer Benjamin Libet Martin Eimer Patrick Haggard John-Dylan Haynes Frank Jackson Thomas Nagel Joseph Levine Saul Kripke David Papineau Thomas Metzinger Bettina Walde Epistemischer Libertarismus Naturalismus Antonio Damasio Repräsentationalismus Determinismus Hirnforschung Kognitionswissenschaft Dualismus Monismus Metaphysik Epiphänomenalismus Autonomie Handlungsfreiheit neuronal Schopenhauer Identitätstheorie Martine Nida-Rümelin Explanatory gap Mary Wissensargument Knowledge argument Erklärungslücke Bereitschaftspotential Mind the gap Selbstmodell Veto
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Marius Donadello (Autor:in), 2014, Über die Möglichkeit, gegen das Gehirn ein Veto einzulegen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274035
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Leseprobe aus  60  Seiten
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