In der Geschichte der Menschheit spielten die Staatsgrenzen immer eine bedeutende Rolle. Sie bestimmten für Jahrzehnte die Karte Europas und dadurch das Schicksal ihrer Bevö lkerung. Die größten Konflikte gab es gerade wegen Grenzen und wegen territorialer Ansprüchen. Die Situation hat sich im Laufe der Zeit wesentlich geändert. Die Grenzen in unserer globalisierten Welt spielen keine so große Rolle bei Konflikten. Ein neues Phänomen ist (wieder) entstanden – der Nationalismus. Im 19. Jahrhundert bedeutete Nationalismus ein Phänomen, durch das viele moderne Staaten Europas entstanden sind. Als Beispiel kann man Deutschland oder Italien erwähnen. Damals hat man den Nationalismus als etwas positives betrachtet. Diese Auffassung änderte sich in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich durch den zweiten Weltkrieg und durch Konflikte in Jugoslawien, Tschetschenien, Terrorismus der ETA in Spanien, der IRA in Ulster und zahlreiche andere Konflikte, die es in der Welt gab.1
Der Krieg in Jugoslawien ist für diejenigen, die das Land ein bisschen kennen, unfassbar. Für Menschen aus den ehemaligen Ostblockstaaten war es eine Insel der Freiheit. Ein besser entwickeltes Land mit vielen Möglichkeiten, wie z.B. Besuche im Ausland, die die Jugoslawen hatten. Das sozialistische Regime in Jugoslawien war nie so strikt, wie das in der Tschechoslowakei oder in der DDR. Kurz nach der Wende und nach dem Zerfall der Bundesrepublik Jugoslawien gab es einen grausamen Krieg zwischen Kroatien und Serbien (Jugoslawien). Zwischen beiden Staaten liegt Bosnien-Herzegowina, mit einer gemischten Bevölkerung. Diese wurde Opfer sowohl von einer wie der anderen Seite. Noch heute werden Massengräber mit zu Tode gefolterten Menschen von Friedenstruppen gefunden. Unter der Erde sind Tausende von Menschen, die vorher in einer normalen Gemeinschaft, in einem normalen Staat zusammenlebten. Es ist unfassbar, wie schnell zwei Völker, die jahrelang zusammenlebten, zu solchen Feinden geworden sind. Nach Jahren von Verbrechen gab es 1995 endlich das Friedensabkommen von Dayton. Die Welt dachte, dass das Problem gelöst ist. Aber durch einen Fehler der Diplomaten gab es kaum 4 Jahre später einen zweiten Krieg, den Kosovo Krieg. Kosovo ist kein neues Problem. Es ist vielleicht neu nur für die nicht-fachliche Öffentlichkeit. Die Spannungen existierten bereits Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. Das Kernproblem ist: Wem ge hört Kosovo?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Kosovo, Führung durch die Geschichte
- 2. Die Spannung beginnt - Miloševic beendet die Autonomie
- 3. Gescheiterte Lösung von Rambouillet
- 4. Rußland und seine Rolle im Kosovo Konflikt
- 5. Anhang: Kosovo auf der Karte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den sinkenden Einfluss der russischen Außenpolitik anhand des Kosovo-Konflikts. Sie beleuchtet die historischen Hintergründe des Konflikts, die gescheiterten Lösungsversuche und die Rolle Russlands in diesem Kontext.
- Historische Entwicklung des Kosovo und die gegensätzlichen Ansprüche von Serben und Albanern
- Der Einfluss des Nationalismus auf den Konflikt
- Die gescheiterten Verhandlungsversuche in Rambouillet
- Die Rolle Russlands im Kosovo-Konflikt
- Die Bedeutung des Selbstbestimmungsrechts im Kontext des Konflikts
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Kosovo, Führung durch die Geschichte: Die Einleitung beleuchtet die historische Bedeutung von Staatsgrenzen und die Rolle des Nationalismus in der Entstehung von Konflikten. Sie verortet den Kosovo-Konflikt im Kontext der Jugoslawienkriege und betont die Brutalität des Konflikts im Vergleich zur relativen Freiheit, die Jugoslawien im Vergleich zu anderen Ostblockstaaten genossen hatte. Die Einleitung skizziert die Komplexität der Geschichte der Region und die Schwierigkeit, die verschiedenen, oftmals gegensätzlichen, Perspektiven in Einklang zu bringen. Der Bezug zum Jugoslawienkrieg und die darauffolgenden Ereignisse, insbesondere das Dayton-Abkommen und der spätere Ausbruch des Kosovo-Krieges, werden als notwendiger Kontext für das Verständnis des Problems dargelegt.
2. Die Spannung beginnt - Miloševic beendet die Autonomie: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Beginn der Spannungen im Kosovo, ausgelöst durch Miloševićs Politik, die die Autonomie des Kosovo beendete. Der Text analysiert die Ursachen für die Eskalation des Konflikts und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Bevölkerung. Es wird detailliert auf die unterschiedlichen Perspektiven der Serben und Albaner eingegangen, die ihren Anspruch auf Kosovo auf historische und demografische Argumente stützen. Die komplexe und vielschichtige Geschichte des Kosovo wird beleuchtet, um das Verständnis für die beiden gegensätzlichen Narrative zu ermöglichen. Die Bedeutung des "Kosovo-Mythos" sowohl für Serbien als auch für Albanien wird ebenfalls thematisiert. Die unterschiedlichen Interpretationen der Geschichte, die von beiden Seiten instrumentalisiert werden, werden analysiert und auf ihre Rolle in der Eskalation des Konflikts untersucht.
3. Gescheiterte Lösung von Rambouillet: In diesem Kapitel wird die gescheiterte Konferenz von Rambouillet analysiert. Es werden die Positionen der beteiligten Parteien und die Gründe für das Scheitern der Verhandlungen beleuchtet. Der Fokus liegt auf den ungelösten Fragen und den politischen Hindernissen, die eine friedliche Lösung verhinderten. Die mangelnde Einigung und die damit einhergehende Eskalation des Konflikts werden ausführlich dargestellt. Die Rolle internationaler Akteure und ihre jeweiligen Interessen werden untersucht. Der Text analysiert, wie die unterschiedlichen Ansichten und die Unfähigkeit zum Kompromiss das Scheitern der Konferenz verursachten und welche Folgen dies für den weiteren Verlauf des Kosovo-Konflikts hatte.
4. Rußland und seine Rolle im Kosovo Konflikt: Dieses Kapitel analysiert die Rolle Russlands im Kosovo-Konflikt. Es untersucht die politischen und strategischen Interessen Russlands in der Region und wie diese seine Position und sein Handeln beeinflusst haben. Die Analyse umfasst sowohl die offiziellen Reaktionen der russischen Regierung als auch die Rolle russischer Medien und anderer Akteure. Der Text beleuchtet den Einfluss der russischen Politik auf den Konfliktverlauf und die Auswirkungen auf die internationalen Beziehungen. Dabei wird der Fokus auf die Strategien und Taktiken gelegt, mit denen Russland seine Interessen im Kosovo-Konflikt verfolgt hat. Die Auswirkungen der russischen Position auf die Entwicklung der internationalen Politik werden ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Kosovo-Konflikt, Nationalismus, Selbstbestimmungsrecht, Russland, Serbien, Albanien, Rambouillet, Jugoslawien, Geschichte Kosovos, Milošević, ethnische Konflikte, Internationale Politik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Kosovo-Konflikt
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument ist eine umfassende Übersicht über den Kosovo-Konflikt. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Stichwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf der Analyse der Rolle Russlands im Konflikt und der gescheiterten Lösungsversuche, insbesondere der Rambouillet-Konferenz. Die historischen Hintergründe und die gegensätzlichen Ansprüche von Serben und Albanern werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die zentralen Themen sind der Kosovo-Konflikt in seinem historischen Kontext, die Rolle des Nationalismus, die gescheiterten Verhandlungen in Rambouillet, die Bedeutung des Selbstbestimmungsrechts, und vor allem die Analyse der russischen Außenpolitik und ihrer strategischen Interessen im Kosovo-Konflikt. Die Kapitel befassen sich detailliert mit den unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Parteien (Serbien, Albanien) und den Auswirkungen der jeweiligen Politik auf den Konfliktverlauf.
Welche Kapitel umfasst das Dokument und worum geht es in jedem einzelnen?
Das Dokument besteht aus vier Kapiteln plus Einleitung und Anhang: Kapitel 1 (Einleitung) bietet einen historischen Überblick und Kontextualisierung des Konflikts. Kapitel 2 behandelt den Beginn der Spannungen unter Milošević und die Eskalation des Konflikts. Kapitel 3 analysiert das Scheitern der Rambouillet-Konferenz. Kapitel 4 untersucht die Rolle Russlands im Kosovo-Konflikt und seine strategischen Interessen. Der Anhang enthält eine Karte des Kosovo.
Welche Rolle spielte Russland im Kosovo-Konflikt laut diesem Dokument?
Das Dokument analysiert die politische und strategische Rolle Russlands im Kosovo-Konflikt. Es untersucht die Interessen Russlands in der Region, die offiziellen Reaktionen der Regierung, die Rolle russischer Medien und anderer Akteure. Der Fokus liegt auf den Strategien und Taktiken, mit denen Russland seine Interessen verfolgt hat, und den Auswirkungen auf die internationale Politik.
Was waren die Hauptursachen für den Kosovo-Konflikt?
Der Konflikt wird als Ergebnis einer komplexen Mischung aus historischen, politischen und nationalen Faktoren dargestellt. Die Beendigung der Autonomie des Kosovo durch Milošević, der Einfluss des Nationalismus auf beide Seiten (Serben und Albaner), und die unterschiedlichen Interpretationen der Geschichte des Kosovo und die damit verbundenen gegensätzlichen Ansprüche auf das Gebiet werden als zentrale Ursachen genannt.
Wie wird das Selbstbestimmungsrecht im Kontext des Kosovo-Konflikts behandelt?
Das Selbstbestimmungsrecht wird als ein wichtiger Aspekt des Konflikts behandelt. Das Dokument untersucht, wie die unterschiedlichen Interpretationen und Ansprüche auf Selbstbestimmung von Serben und Albanern zum Konflikt beigetragen haben und wie dieses Recht in den Verhandlungen und der internationalen Politik eine Rolle gespielt hat.
Was war das Ergebnis der Rambouillet-Konferenz?
Die Rambouillet-Konferenz scheiterte. Das Dokument analysiert die Positionen der beteiligten Parteien, die ungelösten Fragen und politischen Hindernisse, die eine friedliche Lösung verhinderten. Das Scheitern der Verhandlungen führte zu einer weiteren Eskalation des Konflikts.
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Kosovo-Konflikt, Nationalismus, Selbstbestimmungsrecht, Russland, Serbien, Albanien, Rambouillet, Jugoslawien, Geschichte Kosovos, Milošević, ethnische Konflikte, Internationale Politik.
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- Michal Broska (Author), 2003, Der sinkende Einfluss der russischen Außenpolitk - Kosovo-Konflikt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27404