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Die russische Ablehnung der NATO-Osterweiterung 1991-1999 - eine geopolitische Analyse

Title: Die russische Ablehnung der NATO-Osterweiterung 1991-1999 - eine geopolitische Analyse

Term Paper (Advanced seminar) , 1999 , 55 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Arne von Neubeck (Author)

Politics - Region: Russia
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Summary Excerpt Details

[...] Rußland fühlt sich gedemütigt und isoliert:
„Der Zusammenbruch der SU löste ein ungeheures geopolitisches Durcheinander aus. Binnen zwei Wochen
mußte das russische Volk erkennen, daß es nicht mehr Herr über ein transkontinentales Reich war, sondern daß
die Grenzen in kürzester Zeit dorthin zurückverlegt wurden, wo sie im Kaukasus um 1800, in Zentralasien um
1850 und – viel ärgerlicher und einschneidender – im Westen um 1600, kurz nach der Regierungszeit Iwans des
Schrecklichen, verlaufen waren.“3 Der in Deutschland historisch vorbelastete Begriff der Geopolitik gewann im Zuge des Umbruchs
neue Bedeutung. Nachdem geostrategische Überlegungen der Supermächte durch die klare
Abgrenzung der Blöcke seit 1945 mehrheitlich in Afrika und Südostasien eine Rolle gespielt hatten,
verlagerten sich diese auf das Gebiet Eurasiens – jener riesigen Landmasse, die über 75 % der Weltbevölkerung
und den gleichen Prozentsatz bei den Weltrohstoffen verfügt. Dort gilt es nun, verlorene
Einflüsse wiederzubeleben (Rußland) bzw. neue zu schaffen (USA). Vor diesem Hintergrund
müssen russische Einwände gegen ein Vordringen der NATO in den Osten betrachtet werden Die nachfolgende Arbeit soll in einem ersten Teil die Entwicklung der Beziehungen zwischen Rußland und der NATO in den 90ern vorstellen, die russische Ablehnung der NATO-Osterweiterung
um die ehemaligen Mitglieder des Warschauer Paktes aufzeigen und deren Hintergründe
beleuchten. Schnell wird deutlich, daß es in dem kontrovers geführten Streit der Erweiterungsfrage
weniger um den Verlust des Einflusses auf die NATO-Neumitglieder geht – die sich seit ihrer Unabhängigkeit
neue Partner ohnehin im Westen suchen –, sondern um geopolitische Rivalitäten auf
dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion. Rußland will seinen Großmachtstatus auch vorübergehend
nicht aufgeben – überzogene Rhetorik und die Heraufbeschwörung neuer Konflikte sind
die Folge. Es werden daher anschließend die wichtigsten Merkmale russischer Außenpolitik in den
90ern aufgeführt. Der Darstellung der Beziehung Rußlands zu seinen Anrainern sowie den geopolitischen
Akteuren in Asien folgt eine Planspiel alternativer strategischer Bündnisse. Zum Schluß
werden mögliche Entwicklungswege Rußlands erörtert und bewertet.
1 bei einer Rede in Kiew, zitiert nach Brzezinski (1997): S. 146.
2 Brzezinski (1989): S. 43; Zbigniew Brzezinski ist Uni.-Prof. in den USA und war Sicherheitsberater von Präsident Carter.

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Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Rußland und die NATO
    • Genese der Beziehungen
      • Entwicklung bis zum Zusammenbruch der UdSSR
      • „Romantische“ Periode von 1991-1993
        • Phase der politischen Neuorientierung
        • Nordatlantischer Kooperationsrat
      • Phase der sicherheitspolitischen Neuorientierung von 1993-1997
        • Russische Enttäuschung
        • Partnerschaft für den Frieden
        • Grundakte von Paris
        • Euro-Atlantischer Partnerschaftsrat
      • Entwicklung von 1998 bis heute
    • Pro und Contra der Osterweiterung
  • Rußlands Außenpolitik
    • Großmachtdenken und Geopolitik in der russischen Politik
    • geopolitische Denkrichtungen
      • prowestlich-liberale Ausrichtung
      • eurasische Ausrichtung
      • nationalistisch-imperiale Ausrichtung
      • geopolitisch-realistische Ausrichtung
    • Bewertung der Osterweiterung nach geopolitische Ausrichtung
    • Rußlands Außenpolitik in den 90er Jahren - auf der Suche nach seinen nationalen Interessen
      • Begriff des „nahen Auslands“
      • Krieg in Tschetschenien
      • Krieg im ehemaligen Jugoslawien
      • aktuelle Entwicklung und Bewertung
    • Einfluß des Militärs
    • Einfluß der Innenpolitik
    • Spektrum russischer Meinung
  • Rußlands Beziehungen zu seinen Nachbarn
    • Beziehungen zur GUS und des Baltikums
      • Baltikum
      • Slawische Staaten
        • Weißruẞland (Belarus)
        • Ukraine
        • Moldawien
      • Kaukasus
        • Aserbaidschan und Armenien
        • Georgien
      • Zentralasien
    • Beziehungen zu geopolitischen Akteuren Asiens
      • Beziehung zu China
      • Beziehung zu Indien
      • Beziehungen zu anderen Staaten
  • Alternative geostrategische Optionen

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die Arbeit analysiert die russische Ablehnung der NATO-Osterweiterung zwischen 1991 und 1999 aus einer geopolitischen Perspektive. Sie beleuchtet die historischen Entwicklungen der Beziehungen zwischen Russland und der NATO und untersucht die Gründe für die russische Ablehnung der Erweiterung des Bündnisses nach Osten.

  • Die Genese der Beziehungen zwischen Russland und der NATO
  • Die russischen Argumente gegen die NATO-Osterweiterung
  • Die geopolitischen Denkrichtungen in der russischen Politik
  • Die Bedeutung des „nahen Auslands“ für die russische Sicherheitspolitik
  • Die Rolle des Militärs und der Innenpolitik in der russischen Außenpolitik

Zusammenfassung der Kapitel

  • Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und stellt die Fragestellung der Arbeit vor.
  • Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und der NATO. Es zeichnet die Entwicklung von der Zeit des Kalten Krieges bis zur „romantischen“ Phase nach dem Zusammenbruch der UdSSR nach.
  • Das dritte Kapitel analysiert die russischen Argumente gegen die NATO-Osterweiterung. Es werden die militärisch-geostrategischen, politisch-psychologischen und geopolitischen Beweggründe für die Ablehnung der Erweiterung beleuchtet.
  • Das vierte Kapitel befasst sich mit der Außenpolitik Russlands im Allgemeinen und untersucht die verschiedenen geopolitischen Denkrichtungen, die in der russischen Politik vertreten sind.
  • Das fünfte Kapitel untersucht die Außenpolitik Russlands in den 1990er Jahren. Es beleuchtet den Begriff des „nahen Auslands“ und analysiert die russischen Aktionen in den Konflikten in Tschetschenien und im ehemaligen Jugoslawien.
  • Das sechste Kapitel befasst sich mit dem Einfluss des Militärs und der Innenpolitik auf die russische Außenpolitik.
  • Das siebte Kapitel untersucht die verschiedenen Meinungen in der russischen Gesellschaft zum Thema der NATO-Osterweiterung.
  • Das achte Kapitel analysiert die Beziehungen Russlands zu seinen Nachbarn, insbesondere den Staaten der GUS und des Baltikums, sowie zu den geopolitischen Akteuren Asiens.

Schlüsselwörter

NATO-Osterweiterung, Russland, Geopolitik, Großmachtdenken, „nahes Ausland“, Sicherheitspolitik, Außenpolitik, Beziehungen zu den Nachbarn, GUS, Baltikum, Asien, China, Indien, Militär, Innenpolitik, öffentliche Meinung.

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Details

Title
Die russische Ablehnung der NATO-Osterweiterung 1991-1999 - eine geopolitische Analyse
College
University of Würzburg  (Politische Wissenschaft)
Course
Geopolitik
Grade
1,0
Author
Arne von Neubeck (Author)
Publication Year
1999
Pages
55
Catalog Number
V27410
ISBN (eBook)
9783638294676
Language
German
Tags
Ablehnung NATO-Osterweiterung Analyse Geopolitik
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Arne von Neubeck (Author), 1999, Die russische Ablehnung der NATO-Osterweiterung 1991-1999 - eine geopolitische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27410
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