Der Bericht von Martin Pollack „Der Tote im Bunker“ ist, wie viele andere literarische Texte, auf eine bestimmte Art und Weise mit dem Autor verbunden. Jeder Schriftsteller identifiziert sich mit seinem Werk und versucht etwas zu beweisen, zu erzählen oder eine Geschichte zu beschreiben. In diesem Fall ist es ein extrem persönliches Werk, das über den Vater des Autors Gerhard Bast berichtet. Die Außergewöhnlichkeit des Buches besteht darin, dass die Hauptperson auch ein NS-Kriegsverbrecher ist. Der Schriftsteller verspürte das Bedürfnis, sich mit der Vergangenheit seines Vaters in literarischer Form auseinanderzusetzen. Während der Materialsuche für den Text versuchte er nicht nur seinen Vater eigentlich kennenzulernen, sondern auch auf viele quälende Fragen, die mit der NS-Karrierewahl seines Vaters verbunden sind, zu antworten.
In dieser Diplomarbeit wurden die Diagnosen von Martin Pollack zur Entstehung und Entwicklung des Nationalsozialistisches Denkens in Österreich präsentiert. Das Buch von Martin Pollack analysiert die ersten sprachlichen, nationalistischen und kulturellen Konflikte, die in Österreich stattfanden. Am Beispiel der Familie Bast wurde es genau dargestellt, wie sich das nationalistische Denken entwickelt und später zum Nationalsozialismus verwandelt hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Zeiten des Zweiten Weltkrieges
- Der Aufstieg der Diktatoren
- Beschwichtigungspolitik
- Einfluss anderer Mächte
- Festigung der nationalsozialistischen Macht in Deutschland
- Die Reichstagswahl vom 5. März 1933
- Die Machtübernahme des NS-Regimes in Deutschland
- Hitler — Führer und Reichskanzler
- Martin Pollack — österreichischer Journalist, Schriftsteller und literarischer Übersetzer
- Martin Pollack und sein Buch: „Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater"
- Zum Inhalt und Aufbau
- Entstehung und Entwicklung der nationalsozialistischen Gesinnung
- Nationale und kulturelle Auseinandersetzungen im österreichisch-slowenischen Grenzgebiet
- Gerhard Bast und seine „Karriere" als paradigmatisches Beispiel für die NS-Zeit
- Antisemitismus
- Gerhard Bast auf dem Gipfel seiner NS-Karriere. Grausamkeiten der NS-Zeit
- Gerhard Bast und der Ödipuskomplex
- Schlussfolgerungen
- Bibliographie
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
- Internetquellen
- Rezensionen
- Interview
- Bildernachweis
- Zusammenfassung in polnischer Sprache
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung des nationalsozialistischen Denkens in Österreich. Die Arbeit basiert auf der Analyse von Martin Pollacks Buch „Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater", in dem der Autor die NS-Karriere seines Vaters, Gerhard Bast, beleuchtet und dabei gleichzeitig die Entstehung und Entwicklung des Nationalsozialismus in Österreich beschreibt.
- Die Arbeit analysiert die Entstehung des nationalsozialistischen Denkens in Österreich, insbesondere im Kontext der deutsch-slowenischen Spannungen im Grenzgebiet.
- Sie untersucht die Rolle des Antisemitismus als ein zentrales Element des nationalsozialistischen Glaubens und die Auswirkungen auf das Leben der jüdischen Bevölkerung.
- Die Arbeit befasst sich mit der NS-Karriere von Gerhard Bast und versucht, diese im Kontext der familiären Prägung und des Ödipuskomplexes zu erklären.
- Sie beleuchtet die Rolle des Nationalsozialismus in Österreich und die Verantwortung der österreichischen Gesellschaft für die Verbrechen des NS-Regimes.
- Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Aufarbeitung der Vergangenheit und die Notwendigkeit, sich mit der eigenen Familiengeschichte und der Rolle der eigenen Nation im Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext des Zweiten Weltkriegs und den Aufstieg der Diktatoren in Italien und Deutschland beschreibt. Sie beleuchtet die Beschwichtigungspolitik der Westmächte und die Rolle der Sowjetunion im Vorfeld des Krieges. Anschliessend wird die Festigung der nationalsozialistischen Macht in Deutschland analysiert, wobei die Reichstagswahl vom 5. März 1933, die Machtübernahme des NS-Regimes und die Rolle Hitlers als Führer und Reichskanzler im Vordergrund stehen.
Im dritten Kapitel wird der Autor Martin Pollack und sein Buch „Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater" vorgestellt. Das Buch wird als eine persönliche Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit des Vaters beschrieben. Die Arbeit beleuchtet den Inhalt und Aufbau des Buches und stellt die zentralen Themen und Argumente dar.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der nationalsozialistischen Gesinnung in Österreich. Die Arbeit analysiert die nationalen und kulturellen Auseinandersetzungen im österreichisch-slowenischen Grenzgebiet und zeigt auf, wie diese Spannungen den Nährboden für nationalistische Ideologien und den Aufstieg des Nationalsozialismus bildeten. Anhand der NS-Karriere von Gerhard Bast wird die Rolle des Antisemitismus und die Brutalität des NS-Regimes dargestellt. Das Kapitel untersucht auch die Rolle des Ödipuskomplexes in der Entwicklung der NS-Karriere von Gerhard Bast und stellt die Frage nach der familiären Prägung und der Übernahme nationalistischer Ideologien.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Nationalsozialismus in Österreich, die Entstehung und Entwicklung des nationalsozialistischen Denkens, Antisemitismus, NS-Verbrechen, die Rolle der Familie, der Ödipuskomplex, die Aufarbeitung der Vergangenheit und die Verantwortung der österreichischen Gesellschaft für die Verbrechen des NS-Regimes.
- Arbeit zitieren
- Mgr. Kacper Piontkowski (Autor:in), 2011, Entstehung und Entwicklung des nationalsozialistischen Denkens in Österreich. Eine Analyse von Martin Pollacks „Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater.“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274266