Bereits vor vielen Jahren haben Menschen ihre Textilien ausschließlich mit Pflanzen gefärbt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Pflanzenfarben jedoch nach und nach von synthetisch hergestellten Farbstoffen verdrängt (vgl. SCHNEIDER 1979, S. 33). Zu Beginn stelle ich einige dieser Pflanzen einschließlich der daraus entstehenden Farben vor. Das Ausgangsmaterial bilden auf der einen Seite die Färbepflanzen, auf der anderen die zu färbenden Fasern. Für die Färbung eignet sich jedes textile Material, ob Wolle, Garne, Seide oder Filz. Auf das Arbeiten mit gefärbter Wolle gehe ich später noch einmal näher ein, in Form der Beschreibung einer eigenen kunstpraktischen Übung; beginnend mit der Technik des Wollbildlegens bis hin zu deren Reflexion. Zum Ende hin beschäftige ich mich mit der Wirkung von Materialien und Arbeitsprozessen auf Menschen mit Beeinträchtigungen, am Beispiel einer anthroposophischen Werkstatt. Des Weiteren ist es interessant zu erfahren, welche Fähigkeiten durch die Färbeprozesse gefördert bzw. gefordert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Färben mit Pflanzen
- Die Bedeutung der Färbepflanzen
- Vorstellung der Pflanzen
- Eigene kunstpraktische Übung
- Legung eines Wollbildes
- Reflexion der kunstpraktischen Übung
- Bezug zur sozialen Arbeit
- Vorstellung der anthroposophischen Pflanzenfärberei
- Eignungen und Grenzen der kunstpraktischen Übung
- Wirkung der Materialien und Arbeitsprozesse auf Menschen mit Behinderung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der traditionellen Technik des Färbens mit Pflanzen und beleuchtet die Entstehung, die Bedeutung und die Verwendung von Pflanzenfarbstoffen. Im Fokus steht die praktische Anwendung dieser Technik im Rahmen einer eigenen kunstpraktischen Übung, die sich mit dem Legen eines Wollbildes beschäftigt. Die Arbeit analysiert die Eignung und Grenzen dieser Technik für Menschen mit Behinderung und beleuchtet die Wirkung von Materialien und Arbeitsprozessen auf deren Selbstwertgefühl und Entwicklung.
- Naturfarben und ihre Bedeutung in der Geschichte der Textilfärberei
- Die kunstpraktische Übung des Wollbildlegens und ihre didaktischen Möglichkeiten
- Die Rolle von Pflanzenfarben und Arbeitsprozessen in der anthroposophischen Pflanzenfärberei
- Die Förderung von Kreativität, Feinmotorik und Selbstwertgefühl bei Menschen mit Behinderung
- Die Bedeutung der anthroposophischen Prinzipien in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Färbens mit Pflanzen ein und beschreibt den historischen Kontext sowie die Bedeutung von Pflanzenfarbstoffen. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Färbepflanzen und stellt fünf verschiedene Pflanzenfarbstoffe vor: Reseda Gelb, Krapp Rot, Cochenille Rot, Indigo Blau und Walnussschalen Braun. Die einzelnen Pflanzen werden anhand ihrer Eigenschaften, Verwendung und Geschichte erläutert.
Im Kapitel "Eigene kunstpraktische Übung" wird die Technik des Wollbildlegens anhand eines konkreten Beispiels, dem Motiv „Gänseliesel", beschrieben. Die einzelnen Arbeitsschritte werden detailliert erläutert und die Rolle der Pflanzengefärbten Wolle, der Filzunterlage und der Filznadel wird hervorgehoben. Die Reflexion der kunstpraktischen Übung analysiert die persönlichen Erfahrungen und Eindrücke der Autorin und beleuchtet die unterschiedlichen Einflüsse auf die Gestaltung des Wollbildes.
Das Kapitel "Bezug zur sozialen Arbeit" stellt die anthroposophische Pflanzenfärberei in der Lebensgemeinschaft e. V. Sassen und Richthof vor. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Arbeit in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung und analysiert die Wirkung der Materialien und Arbeitsprozesse auf deren Selbstwertgefühl und Entwicklung. Die Eignungen und Grenzen der kunstpraktischen Übung des Wollbildlegens für Menschen mit Behinderung werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Pflanzenfärben, Naturfarben, Wollbildlegen, Anthroposophie, soziale Arbeit, Menschen mit Behinderung, Kreativität, Feinmotorik, Selbstwertgefühl und Inklusion.
- Quote paper
- Sandra Kraft (Author), 2014, Das Färben mit Pflanzen und Gestalten mit Märchenwolle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274342