Bereits 1776 äußerte Thomas Jefferson, dass das Recht des Strebens nach Glück zu den Grundrechten eines jeden Menschen gehöre. Dass für eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung ein gelebtes und erfülltes Sexualleben zum Glück gehört, dürfte unbestreitbar sein. Zwar wird auf der einen Seite akzeptiert, dass Menschen auch auf freiwilliger Basis mit sexueller Enthaltsamkeit, etwa aufgrund ihrer Religiosität, glücklich sein können, ein Zwang jedoch, die eigene, von der Natur vorgegebene sexuelle Identität abzulehnen, ist inakzeptabel. Die sexuelle Selbstbestimmung als Menschenrecht hat jedoch einen schweren Stand innerhalb der internationalen Gemeinschaft. Die Auffassung der einzelnen Staaten über den Umgang mit Homosexualität ist höchst unterschiedlich. Im heutigen Kontext spricht man von LGBT, was Lesbian, Gay, Bisexual und Trans bedeutet und somit alle Formen nicht traditioneller sexueller Identität einschließt. In dieser Arbeit möchte ich untersuchen, ob und inwiefern LGBT-Rechte in der Russischen Föderation geachtet, geschützt und
erfüllt werden. Dabei werde ich zunächst auf sexuelle Selbstbestimmung als Menschenrecht eingehen. Denn das LGBT heute als eine verletzliche, soziale Gruppen gelten, ist nicht selbstverständlich. Anschließend wird die Situation der LGBT-Individuen in der Russischen Föderation diskutiert, indem zum einen auf die rechtlichen Rahmenbedingungen eingegangen und zum anderen die gesellschaftliche Stigmatisierung beleuchtet wird. Abschließend wird analysiert inwieweit eine Diskriminierung von LGBT-Rechten in der Russischen Föderation vorliegt. Alle direkten und indirekten Zitate aus dem Russischen sowie die Titel der verwendeten Literatur wurden von mir übersetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sexuelle Selbstbestimmung als Menschenrecht
- Sexuelle Minderheiten in der Russischen Föderation
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Gesellschaftliche Stigmatisierung
- Strukturelle Diskriminierung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Situation von LGBT-Individuen in der Russischen Föderation und untersucht, ob und inwiefern ihre Rechte geachtet, geschützt und erfüllt werden. Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen, die gesellschaftliche Stigmatisierung und die strukturelle Diskriminierung, die LGBT-Individuen in Russland erfahren.
- Sexuelle Selbstbestimmung als Menschenrecht
- Rechtliche Rahmenbedingungen für LGBT-Individuen in Russland
- Gesellschaftliche Stigmatisierung von Homosexualität in Russland
- Strukturelle Diskriminierung von LGBT-Individuen in Russland
- Die Rolle des Staates und der Gesellschaft in der Wahrung von LGBT-Rechten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der sexuellen Selbstbestimmung als Menschenrecht ein und stellt die Problematik des Umgangs mit Homosexualität in der internationalen Gemeinschaft dar. Sie beschreibt den Fokus der Arbeit, der auf der Untersuchung der Situation von LGBT-Individuen in der Russischen Föderation liegt.
Das zweite Kapitel widmet sich der sexuellen Selbstbestimmung als Menschenrecht. Es beleuchtet die historische Entwicklung der Menschenrechtsdebatte und zeigt auf, wie die sexuelle Selbstbestimmung im Laufe der Zeit als Teil der Menschenrechte anerkannt wurde. Das Kapitel diskutiert die Rolle internationaler Organisationen wie der Vereinten Nationen und die Herausforderungen, die mit der Durchsetzung von LGBT-Rechten verbunden sind.
Das dritte Kapitel untersucht die Situation von LGBT-Individuen in der Russischen Föderation. Es analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen, die sowohl positive als auch negative Aspekte für LGBT-Individuen aufweisen. Das Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Stigmatisierung von Homosexualität in Russland, die durch religiöse Vertreter, Politiker und Medien verstärkt wird.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der strukturellen Diskriminierung von LGBT-Individuen in Russland. Es zeigt auf, wie LGBT-Individuen in verschiedenen Bereichen des Lebens, wie dem Rechtssystem, der Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit sowie im Gesundheits-, Bildungs- und Arbeitswesen, diskriminiert werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen LGBT-Rechte, sexuelle Selbstbestimmung, Menschenrechte, Russische Föderation, gesellschaftliche Stigmatisierung, strukturelle Diskriminierung, Rechtliche Rahmenbedingungen, Homosexualität, Transsexualität, Bisexualität, Politik, Religion, Medien, Bildung, Gesundheit, Arbeit, Rechtssystem, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit.
- Quote paper
- Patrick Spieß (Author), 2014, Verletzung von LGBT-Rechten in der Russischen Föderation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274484