Kunstfreiheit ist in Deutschland ein im Grundgesetz geregeltes Recht und schützt nicht nur die freie künstlerische Betätigung, sondern auch die Verbreitung des Kunstwerkes, den so genannten Wirkungsbereich. Was aber, wenn das Kunstwerk ethisch nicht vertretbare Inhalte darstellt oder für jugendliche Rezipienten sogar als gefährdend eingestuft werden muss? Treten Konflikte zwischen der Kunstfreiheit und dem Jugendschutz auf, ist es Aufgabe der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien den Einzelfall nach der Abwägung beider Verfassungsgüter zu bewerten.
Regelmäßig wird der Einsatz der BPjM im Zusammenhang mit der musikalischen Kunstform HipHop erforderlich. Publikationen aus dem HipHop-Genre lösen Diskussionen über eine mögliche Indizierung der Werke dabei oftmals durch ihre gewaltverherrlichenden und -anreizenden Songtexte aus.
Dieser Sachverhalt muss aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und hinterfragt werden. Im ersten Schritt stellt sich die Frage, wann eine Aufnahme auf den Index überhaupt gerechtfertigt ist. Wann können Songtexte als gewaltverherrlichend eingestuft werden? Müsste bei einer Indizierung nicht von Zensur und damit von einem Verstoß gegen die Meinungsfreiheit gesprochen werden? Im zweiten Schritt
bleibt zu klären, welche Auswirkungen die Aufnahme auf den Index für den publizierenden Künstler und seine Rezipienten haben kann. Kann die Indizierung nicht als eine Art Härteprädikat ausgelegt werden und damit als Marketingstrategie fungieren?
Wie ist der Gegenstandsbereich aus medienethischer Perspektive zu bewerten?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Aufbau der Arbeit
- Begriffserklärung und Gegenstandsbestimmung
- Medienethik in der Musikbranche
- Die drei konkreten Analyseinstanzen
- Gewaltverherrlichung im Musikgenre HipHop
- Jugendliche als HipHop-Rezipienten
- Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)
- Praxisbeispiel: “Stress ohne Grund” (Shindy & Bushido)
- Der Künstler, der Song und das Genre
- Ziel und Methodik
- Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Indizierungsentscheidung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) im Falle des Songs "Stress ohne Grund" von Shindy und Bushido. Sie analysiert die ethischen Aspekte des Songs und die Frage, ob die Indizierung gerechtfertigt war.
- Kunstfreiheit vs. Jugendschutz
- Gewaltverherrlichung und -anreize in HipHop-Texten
- Der Einfluss von Musik auf Jugendliche
- Die Rolle der BPjM im medialen Jugendschutz
- Die Auswirkungen der Indizierung auf den Künstler und den Song
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Fragestellung der Indizierung des Songs "Stress ohne Grund" vor und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Begriffserklärung und Gegenstandsbestimmung: Dieses Kapitel definiert die Medienethik, insbesondere im Kontext der Musikbranche. Es erläutert die drei Ebenen der Kunstethik und setzt diese im Kontext des Songs auf die Ebenen Musik (HipHop), Jugendliche und die BPjM in Beziehung.
- Praxisbeispiel: “Stress ohne Grund” (Shindy & Bushido): Dieses Kapitel analysiert den Song "Stress ohne Grund" anhand seiner Inhalte und sprachlichen Äußerungen. Es untersucht die Indizierungsgründe aus pädagogischer, rechtlicher und ethischer Sicht und setzt die Entscheidung der BPjM in Bezug zu der künstlerischen Freiheit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Kunstfreiheit, Jugendschutz, Gewaltverherrlichung, HipHop, Medienethik, Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM), Indizierung, "Stress ohne Grund", Shindy, Bushido, und Medienwirkung.
- Citation du texte
- Vanessa Beule (Auteur), Karla Knitter (Auteur), 2014, Stress ohne Grund? Eine kritische Auseinandersetzung mit der Indizierungsentscheidung der BPjM, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274541