Zu einer der bekanntesten Geschichten aus dem Werk Joseph von Eichendorffs zählt „Das Marmorbild“. Neben „Aus dem Leben eines Taugenichts“ gehört die Novelle heutzutage zu den am häufigsten im Schulunterricht verwendeten Lektüren aus der Feder des Autors. Die bildreichen und stimmungsvollen Beschreibungen machen die Geschichte um den Jüngling Florio zwischen zwei Frauenbildern, die das Christentum und das Heidentum verkörpern, zu einem auch für heutige Leser faszinierenden Text. Im Jahr 1818 im „Frauentaschenbuch für das Jahr 1819“ veröffentlicht, zählt es zur literarischen Phantastik der deutschen Spätromantik. Zur Zeit der Veröffentlichung musste sich Eichendorff heftige Kritik an seiner Novelle gefallen lassen. Für die Leser derzeit war es ein Text voll überblühender Phantasie und Übertreibungen der christlichen Mythologie. Erst die Veröffentlichung in der Buchausgabe, gemeinsam mit „Aus dem Leben eines Taugenichts“ sieben Jahre später, verhalf Eichendorff zur erwünschten Resonanz. (vgl. Mudrak 2008, S. 65)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den christlichen und heidnischen Merkmalen in dem „Marmorbild“. Insbesondere stehen dabei die wichtigsten Figuren um die Hauptperson Florio im Mittelpunkt. Um einen Einblick in die zeitgeschichtliche Situation und ihrer Auswirkungen auf den Autor zu bekommen, soll im zweiten Kapitel kurz die Auseinandersetzung Eichendorffs mit der Zeit der Spätromantik erläutert werden. Um dem Umfang der Arbeit gerecht zu werden, wurde dabei bewusst auf die detaillierte Erläuterung zeitgeschichtlicher Ereignisse verzichtet. Vielmehr sollen Eichendorff und seine Ansichten im Mittelpunkt dieses Kapitels stehen. In Kapitel drei werden schließlich christliche und heidnische Elemente im Text gegenüber gestellt. Insbesondere stehen auf der heidnischen Seite Venus und Donati und auf der christlichen Seite Bianka und Fortunato als wichtigste Figuren um Florio im Zentrum der Untersuchung. Ein abschließendes Fazit, soll die Ergebnisse zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eichendorffs Auseinandersetzung mit der Zeit der Spätromantik
- Heidentum und Christentum in Eichendorffs „Das Marmorbild”
- Die Verkörperungen des Heidentums
- Venus
- Donati
- Die Verkörperungen des Christentums
- Bianka
- Fortunato
- Die Verkörperungen des Heidentums
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die christliche und heidnische Symbolik in Joseph von Eichendorffs Novelle „Das Marmorbild“. Der Fokus liegt dabei auf den zentralen Figuren, die die Hauptperson Florio umgeben. Die Arbeit beleuchtet die Zeit der Spätromantik, ihre Auswirkungen auf Eichendorff und seine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Umbrüchen und der Krise der Romantik.
- Die Darstellung des Heidentums und Christentums in der Novelle „Das Marmorbild“
- Eichendorffs Auseinandersetzung mit der Spätromantik und ihre Auswirkungen auf sein Werk
- Die Figurenkonzeption von Venus, Donati, Bianka und Fortunato und ihre Rolle in der Geschichte
- Die Bedeutung von Religion, Glaube und Mythologie in der Novelle
- Die Darstellung von Harmonie und Dissonanz in Eichendorffs Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Novelle „Das Marmorbild“ als eine der bekanntesten Geschichten von Eichendorff vor und erläutert ihren Stellenwert in der Literatur. Sie beleuchtet die Zeit der Entstehung und die damalige Kritik an Eichendorffs Werk. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der christlichen und heidnischen Elemente in der Novelle, insbesondere im Hinblick auf die zentralen Figuren.
Eichendorffs Auseinandersetzung mit der Zeit der Spätromantik
Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der Spätromantik auf Eichendorffs Werk. Es thematisiert die Krise des „goldenen Zeitalters“, die Auswirkungen der Französischen Revolution und die Entstehung von Zweifel an der Universalität der Romantik. Eichendorffs Werk wird im Kontext dieser Umbrüche betrachtet, wobei die Kontrastierung von Harmonie und Dissonanz sowie der Wechsel von Bildern der Versöhnung und Entfremdung im Mittelpunkt stehen. Eichendorffs Auseinandersetzung mit alternativen Geschichtsmodellen, der Rolle des Dichters und der Bedeutung der Kunst in der Geschichte werden beleuchtet.
Heidentum und Christentum in Eichendorffs „Das Marmorbild“
Dieses Kapitel widmet sich der Analyse der christlichen und heidnischen Elemente in der Novelle. Es untersucht die Verkörperungen des Heidentums durch die Figuren Venus und Donati sowie die Verkörperungen des Christentums durch Bianka und Fortunato. Die Bedeutung dieser Figuren und ihre Beziehung zu Florio werden im Detail beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich der Analyse der christlichen und heidnischen Elemente in Joseph von Eichendorffs Novelle „Das Marmorbild“. Die Schlüsselwörter umfassen: Spätromantik, Heidentum, Christentum, Mythologie, Glaube, Harmonie, Dissonanz, Figurenkonzeption, Florio, Venus, Donati, Bianka, Fortunato.
- Arbeit zitieren
- Lisa Biebricher (Autor:in), 2009, Heidentum und Christentum in Joseph von Eichendorffs „Das Marmorbild“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274551