Die Arbeit "Tolerierung von Minderheitsregierungen" thematisiert die Minderheitsregierungen in Sachsen Anhalt, die dort von 1994-2002 amtierten. Dabei liegt der Fokus auf der Tolerierung dieser Regierungen durch die PDS. Die Bedeutung dieses Themas wird insbesondere durch seine Aktualität hervorgehoben. So wurde in den deutschen Medien sowie in der Wissenschaft zuletzt häufig nach Alternativen zu den klassischen Koalitionsmodellen gefahndet, auch zur Bundestagswahl 2013. Zentrale Aspekte waren hierbei auch die mögliche Bildung einer Minderheitsregierung oder eine Regierungsbeteiligung der Partei Die Linke., der PDS-Nachfolgepartei - beides Themen, die auch diese Hausarbeit vereint. Denn die Kooperation der PDS mit den Minderheitsregierungen in Sachsen-Anhalt, glich einer indirekten Regierungsbeteiligung, die den Fortbestand der Regierungen über zwei Legislaturperioden hinweg sicher stellte und somit der PDS eine bedeutende Rolle zuschrieb. Diese Konstellation führt zu der Frage, warum die PDS dieses Modell akzeptierte, anstatt aus der klassischen Oppositionsrolle heraus die Regierung zu kontrollieren und ihr Wirken zu hinterfragen? Aus der Recherche zum Thema Minderheitsregierungen in Deutschland und den möglichen theoretischen Erklärungsansätzen entstand das Konzept für die Forschungsarbeit sowie die zentrale Forschungsfrage: "War das "policy-seeking" für die PDS in Sachsen-Anhalt
ausschlaggebender Faktor für das Tolerieren einer Minderheitsregierung im Gegensatz zum Einnehmen der führenden Oppositionsrolle?"
Ausgehend von einer ideologischen Nähe der PDS zu den jeweiligen Minderheitsregierungen, ist der „policy-seeking“-Ansatz die zentrale Theorie, mit der das Eingehen des Tolerierungsmodells durch die PDS analysiert wird. Bei der Beantwortung der Forschungsfrage wird wie folgt verfahren: Zunächst wird ein
Überblick über das Regierungsformat „Minderheitsregierung“ und dessen Vorkommen in Deutschland gegeben, um anschließend das Fallbeispiel vorzustellen. Danach werden koalitionstheoretische Erklärungsansätze wiedergegeben und die Wahl des „policy-seeking“-Ansatzes erläutert. Die Operationalisierung dieses Ansatzes geschieht dann durch die vergleichende Analyse von Wahlprogrammen für beide Landtagswahlen. Nach Abschluss der Analyse werden die Forschungsergebnisse diskutiert, die Methode bewertet und ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorieteil
- 2.1 Drei Typen von Minderheitsregierungen
- 2.2 Das „Magdeburger Modell“
- 2.3 Erklärungsansätze der Koalitionstheorien
- 2.4 „policy-seeking“-Ansatz, aber keine Koalition?
- 2.5 Hypothese
- 3. Empirischer Teil
- 3.1 Operationalisierung
- 3.1.1 Die Vergleichstabellen
- 3.1.2 Auswertung der Vergleichstabellen
- 3.2 Analyse der Auswertungsergebnisse
- 3.3 Zusammenfassung
- 3.3.1 Diskussion der Ergebnisse
- 3.3.2 Verifikation/Falsifikation der Hypothese
- 4. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Tolerierung von Minderheitsregierungen in Sachsen-Anhalt (1994-2002) durch die PDS. Die Arbeit analysiert, ob der „policy-seeking“-Ansatz der ausschlaggebende Faktor für die Entscheidung der PDS war, diese Regierungen zu tolerieren anstatt eine klassische Oppositionsrolle einzunehmen. Die Aktualität des Themas im Kontext aktueller Diskussionen um alternative Regierungsmodelle in Deutschland wird hervorgehoben.
- Minderheitsregierungen in Deutschland: Formen, Ursachen und Vorkommen.
- Das „Magdeburger Modell“ und die Rolle der PDS.
- Koalitionstheorien und der „policy-seeking“-Ansatz.
- Analyse der Wahlprogramme und deren Bedeutung für die Entscheidung der PDS.
- Bewertung des „policy-seeking“-Ansatzes als Erklärung für die Tolerierung der Minderheitsregierungen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Minderheitsregierungen in Sachsen-Anhalt (1994-2002) ein und fokussiert auf die Tolerierung dieser Regierungen durch die PDS. Die Aktualität des Themas im Kontext aktueller Diskussionen um Regierungsbildung in Deutschland wird betont. Die Forschungsfrage lautet: War das „policy-seeking“ für die PDS der ausschlaggebende Faktor für die Tolerierung der Minderheitsregierungen? Die methodische Vorgehensweise, die eine Analyse des „policy-seeking“-Ansatzes anhand von Wahlprogrammen umfasst, wird skizziert.
2. Theorieteil: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über das Regierungsformat „Minderheitsregierung“ und dessen Vorkommen in Deutschland. Es werden verschiedene Typen von Minderheitsregierungen nach Klecha (2013) vorgestellt: Minderheitsregierungen als Ausnahme, geschäftsführende Minderheitsregierungen und originäre Minderheitsregierungen. Die unterschiedlichen Charakteristika und Entstehungszusammenhänge dieser Typen werden detailliert erläutert. Der Kapitel legt den Grundstein für die theoretische Fundierung der späteren Analyse.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Tolerierung von Minderheitsregierungen in Sachsen-Anhalt (1994-2002) durch die PDS
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Tolerierung von Minderheitsregierungen in Sachsen-Anhalt zwischen 1994 und 2002 durch die PDS. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob der „policy-seeking“-Ansatz der entscheidende Faktor für die Entscheidung der PDS war, diese Regierungen zu tolerieren anstatt in die Opposition zu gehen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Minderheitsregierungen in Deutschland, das „Magdeburger Modell“ und die Rolle der PDS darin, verschiedene Koalitionstheorien und den „policy-seeking“-Ansatz, die Analyse von Wahlprogrammen der PDS und die Bewertung des „policy-seeking“-Ansatzes als Erklärung für die Tolerierung der Minderheitsregierungen.
Welche Arten von Minderheitsregierungen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet verschiedene Typen von Minderheitsregierungen nach Klecha (2013): Minderheitsregierungen als Ausnahme, geschäftsführende Minderheitsregierungen und originäre Minderheitsregierungen. Die jeweiligen Charakteristika und Entstehungszusammenhänge werden detailliert erläutert.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: War der „policy-seeking“-Ansatz für die PDS der ausschlaggebende Faktor für die Tolerierung der Minderheitsregierungen in Sachsen-Anhalt?
Welche Methode wird angewendet?
Die methodische Vorgehensweise beinhaltet eine Analyse des „policy-seeking“-Ansatzes anhand von Wahlprogrammen der PDS. Die Arbeit verwendet Vergleichstabellen zur Auswertung und Diskussion der Ergebnisse.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Theorieteil (mit Unterkapiteln zu verschiedenen Typen von Minderheitsregierungen, dem Magdeburger Modell und Koalitionstheorien), einen empirischen Teil (mit Operationalisierung, Analyse der Auswertungsergebnisse und Zusammenfassung) und ein Resümee.
Welche Kapitel gibt es und was ist deren Inhalt?
Die Einleitung führt in das Thema ein und formuliert die Forschungsfrage. Der Theorieteil bietet einen Überblick über Minderheitsregierungen und relevante Theorien. Der empirische Teil analysiert die Daten und diskutiert die Ergebnisse im Bezug auf die Forschungsfrage. Das Resümee fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Bedeutung hat das "Magdeburger Modell"?
Das "Magdeburger Modell" dient als Fallbeispiel für die Analyse der Tolerierung von Minderheitsregierungen durch die PDS und spielt eine zentrale Rolle in der Untersuchung.
Welche Rolle spielt der "policy-seeking"-Ansatz?
Der "policy-seeking"-Ansatz ist die zentrale Erklärungsvariable der Arbeit. Es wird untersucht, inwieweit dieser Ansatz die Entscheidung der PDS, Minderheitsregierungen zu tolerieren, beeinflusst hat.
Wie wird die Hypothese verifiziert oder falsifiziert?
Die Verifikation oder Falsifikation der Hypothese erfolgt durch die Analyse der Auswertungsergebnisse im empirischen Teil der Arbeit. Die Diskussion der Ergebnisse liefert die Grundlage für die Schlussfolgerung.
- Quote paper
- Joschka Frech (Author), 2014, Tolerierung von Minderheitsregierungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274699