„Forscher beweisen die Existenz Gottes am Computer“.1 Mit dieser
überraschenden Überschrift beginnt der Artikel der renommierten Zeitung „Die Welt“ im Oktober 2013. Diese Publikation beschäftigt sich mit der Aussage, dass Forscher der FU Berlin und TU Wien mit Hilfe eines logisch aufgebauten Computerprogammes die Existenz Gottes bewiesen hätten. Im Laufe des Artikels werden zwar auch die Schwachstellen dieses Beweises dargestellt; das Nachhaltige an dieser Veröffentlichung ist aber die Erkenntnis, dass auch der hochtechnisierte Mensch unserer Zeit immer noch nach Beweisen für die Existenz Gottes sucht. Hinter allem Suchen und Beweisen steht auch heute noch die brennende Frage des Menschen nach dem letzten Geheimnis, dem tiefsten Grund und dem Sinn des Ganzen, nach dem Absoluten, nach Gott.2 Das Suchen nach „Gottesbeweisen“ scheint also in dieser Zeit trotz aller Technik und allen Fortschritts ein aktuelles Thema zu sein. Gab es eine Suche nach „Gottesbeweisen“ auch in den vergangenen Jahrtausenden? Hat diese Frage auch in den vergangenen Zeiten Menschen bewegt, oder glaubte man, ohne zu hinterfragen, an Gott? Diese Fragestellungen verfolgt die Hausarbeit ebenso wie die Thematik, ob ein aktueller „Gottesbeweis“ den heutigen Menschen
überzeugen kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung „Gottesbeweise“
- 2. Definition des Begriffs „Gottesbeweis“
- 3. „Gottesbeweise“ von der Antike bis zur Gegenwart
- 3.1. Gottesbeweise von Platon (428/427-348/347 v.Chr.) und Aristoteles (384-322 v.Chr.)
- 3.2 Der „Gottesbeweis“ von Anselm von Canterbury (1033-1109)
- 3.3 Der „Gottesbeweis“ von Thomas von Aquin (1225-1274)
- 3.4 Die Wette von Blaise Pascal als Glaubensbegründung (1623-1662)
- 3.5 Der „Gottesbeweis“ von Immanuel Kant (1724-1804)
- 4. Ein „Gottesbeweis“ mit heutiger Aktualität
- 4.1 Spaemann (geb. 1927) und sein „letzter Gottesbeweis“
- 4.2 Der grammatikalische „Gottesbeweis“ durch das „Futurum exactum“
- 4.3 Die Überzeugungsfähigkeit des „Gottesbeweises“ von Spaemann
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Geschichte der Gottesbeweise und deren Relevanz für heutige Menschen. Sie beleuchtet verschiedene Ansätze zur Glaubensbegründung, beginnend von der Antike bis zur Gegenwart. Die Arbeit fragt nach der Überzeugungskraft solcher Beweise und prüft, ob ein aktueller Gottesbeweis die Menschen heute noch erreichen kann.
- Definition und Verständnis von Gottesbeweisen
- Historische Entwicklung von Gottesbeweisen von der Antike bis zur Moderne
- Analyse verschiedener philosophischer und theologischer Ansätze
- Bewertung der Überzeugungskraft von Gottesbeweisen
- Suche nach einem aktuellen, relevanten Gottesbeweis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung „Gottesbeweise“: Dieses einleitende Kapitel stellt die Aktualität der Suche nach Gottesbeweisen dar, ausgehend von einem Zeitungsartikel, der die vermeintliche computergestützte Beweisführung der Existenz Gottes thematisiert. Es wird die zentrale Frage der Hausarbeit formuliert: Gab es in der Vergangenheit eine Suche nach Gottesbeweisen, und kann ein solcher Beweis den heutigen Menschen überzeugen?
2. Definition des Begriffs „Gottesbeweis“: Das Kapitel klärt den Begriff „Gottesbeweis“. Es differenziert zwischen dem wissenschaftlichen Verständnis von Beweisen und dem theologisch-philosophischen Ansatz. Gottesbeweise werden nicht als zwingend logische Beweise der Existenz Gottes verstanden, sondern als Versuche, die Vernunft für den Glauben zu gewinnen, indem sie Erkenntnisgründe für die Annahme eines Gottes aufzeigen.
3. „Gottesbeweise“ von der Antike bis zur Gegenwart: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über verschiedene historische Gottesbeweise. Es betont die Notwendigkeit, die jeweiligen historischen und philosophischen Kontexte zu berücksichtigen, um die jeweiligen Gottesbeweise zu verstehen. Der Abschnitt kündigt die darauffolgenden Kapitel an, die verschiedene Gottesbeweise exemplarisch untersuchen werden.
3.1. Gottesbeweise von Platon (428/427-348/347 v. Chr.) und Aristoteles (384-322 v. Chr.): Dieser Abschnitt analysiert die Gottesbeweise von Platon und Aristoteles. Platon argumentiert von der Ideenlehre aus, während Aristoteles den unbewegten Beweger als Gottesbegriff verwendet. Beide Philosophen repräsentieren den philosophischen Gottesbegriff der Antike im Unterschied zum Offenbarungsbegriff des Christentums.
3.2 Der „Gottesbeweis“ von Anselm von Canterbury (1033-1109): Dieses Kapitel behandelt Anselms ontologischen Gottesbeweis aus seinem Werk „Proslogion“. Der Beweis wird in drei Schritten erläutert: Die Definition Gottes als höchstes denkbares Wesen, die Existenz des Gottesbegriffs im Verstand und die Schlussfolgerung, dass ein in der Realität existierendes Wesen größer und vollkommener ist als ein nur im Verstand existierendes.
Häufig gestellte Fragen zu: Gottesbeweise von der Antike bis zur Gegenwart
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Geschichte der Gottesbeweise und ihre Relevanz für heutige Menschen. Sie beleuchtet verschiedene Ansätze zur Glaubensbegründung von der Antike bis zur Gegenwart und prüft die Überzeugungskraft dieser Beweise.
Welche Gottesbeweise werden behandelt?
Die Arbeit behandelt eine Vielzahl von Gottesbeweisen, darunter diejenigen von Platon, Aristoteles, Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Blaise Pascal und Immanuel Kant. Ein besonderer Fokus liegt auf einem aktuellen „Gottesbeweis“ von Robert Spaemann und einem grammatikalischen Ansatz über das „Futurum exactum“.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, die den Begriff „Gottesbeweis“ definiert, einen historischen Überblick über Gottesbeweise von der Antike bis zur Gegenwart, eine detaillierte Analyse ausgewählter Gottesbeweise, eine Zusammenfassung und ein Schlusskapitel. Die Kapitel sind in Unterkapitel unterteilt, die sich jeweils mit einem spezifischen Gottesbeweis oder Aspekt auseinandersetzen.
Was versteht die Arbeit unter einem „Gottesbeweis“?
Die Arbeit versteht „Gottesbeweise“ nicht als zwingend logische Beweise im wissenschaftlichen Sinne, sondern als Versuche, die Vernunft für den Glauben zu gewinnen, indem sie Erkenntnisgründe für die Annahme eines Gottes aufzeigen. Es wird zwischen dem wissenschaftlichen und dem theologisch-philosophischen Verständnis von Beweisen differenziert.
Welche philosophischen Ansätze werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene philosophische und theologische Ansätze zur Glaubensbegründung. Dies beinhaltet die Analyse der Ideenlehre Platons, des unbewegten Bewegers bei Aristoteles, des ontologischen Gottesbeweises Anselms von Canterbury, der verschiedenen Beweise Thomas von Aquins, Pascals Wette und Kants Kritik an Gottesbeweisen. Der aktuelle Ansatz von Spaemann und der grammatikalische Ansatz werden ebenfalls analysiert.
Welche zentrale Frage wird in der Arbeit gestellt?
Die zentrale Frage der Hausarbeit lautet: Gab es in der Vergangenheit eine Suche nach Gottesbeweisen, und kann ein solcher Beweis den heutigen Menschen überzeugen?
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit der Arbeit wird im Kapitel 5 (Zusammenfassung) präsentiert und fasst die Ergebnisse der Analyse der verschiedenen Gottesbeweise und ihrer Überzeugungskraft zusammen. Es wird beleuchtet, ob und inwieweit ein aktueller Gottesbeweis die Menschen heute noch erreichen kann.
Welche Rolle spielt der Zeitungsartikel in der Einleitung?
Der einleitende Zeitungsartikel, der eine vermeintliche computergestützte Beweisführung der Existenz Gottes thematisiert, dient als Ausgangspunkt und veranschaulicht die Aktualität der Suche nach Gottesbeweisen.
- Arbeit zitieren
- Petra Hohmann-Balzer (Autor:in), 2014, Die Geschichte der Gottesbeweise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274797