„Nur wenn Altersmischung heißt, dass die Verschiedenheit von Kindern ernst genommen und als Bereicherung angesehen wird, wenn Altersmischung heißt, dass das Fortschreiten eines jeden Kindes im Lernen an seinem Können, seinen Bedürfnissen, seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten je eigen gefördert und gemessen wird, wenn Altersmischung heißt, dass das einzelne Kind die ihm in unserer Gesellschaft meist vorenthaltenen Großfamilienerfahrungen machen kann, in denen die Großen die Kleinen beschützen und diese von jenen lernen können, kann sie [laut Thurn] Mittel zur besseren Pädagogik in der Schule der Zukunft werden.“
Um dieses Ziel und damit die Umsetzung eines jahrgangsgemischten Unterrichts, der sich nicht nur auf den Organisationsaspekt beschränkt, sondern in seinen altersheterogenen Lerngruppen eine neue Pädagogik vertreten soll, zu ermöglichen , bedarf es vielfältiger Voraussetzungen die im Folgenden näher beschrieben werden.
Aus dem Inhalt:
- Erarbeitung eines pädagogischen Konzeptes;
- Organisationsformen und Modelle für den Unterricht;
- Offene Unterrichtsformen;
- Rolle des Lehrers.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bereitschaft aller Beteiligten
- Bereitschaft der Lehrer und des Kollegiums
- Bereitschaft der Eltern
- Erarbeitung eines pädagogischen Konzeptes
- Entscheidung für ein geeignetes Modell
- Dreijähriges Modell von Altersmischung
- Mögliche Organisationsformen in der vierjährigen Grundschule
- Das Eingangsstufenmodell
- Das Zweistufenmodell
- Dreijährige Altersmischung mit Jahrgangsklasse 4
- Vollständige Jahrgangsmischung
- Differenzierungskonzepte erarbeiten
- Äußere Differenzierung
- Innere Differenzierung
- „Offener Unterricht"
- Offene Unterrichtsformen
- Freiarbeit oder Freie Arbeit
- Weitere offene Unterrichtsformen
- Vorbereitung der Umgebung
- Veränderte Rolle des Lehrers
- Fazit
- Quellenverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)
- Literatur
- Internetseiten
- Grafiken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Voraussetzungen für die Umsetzung von jahrgangsgemischtem Unterricht in der Grundschule. Sie analysiert die organisatorischen und pädagogischen Herausforderungen und Chancen, die mit der Einführung altersheterogener Klassen verbunden sind. Dabei werden unterschiedliche Modelle der Jahrgangsmischung vorgestellt und deren Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Lernbedürfnisse der Kinder, die Rolle des Lehrers und die Gestaltung der Lernumgebung beleuchtet.
- Die Bedeutung der Bereitschaft aller Beteiligten (Lehrer, Eltern, Schulleitung) für die erfolgreiche Implementierung von jahrgangsgemischtem Unterricht
- Die Notwendigkeit eines pädagogischen Konzeptes, das die spezifischen Lernbedürfnisse von Kindern unterschiedlichen Alters berücksichtigt
- Die verschiedenen Organisationsformen der Jahrgangsmischung und deren Auswirkungen auf die Lernprozesse und die soziale Interaktion in der Klasse
- Die Rolle der Differenzierung im jahrgangsgemischten Unterricht und die Bedeutung von innerer und äußerer Differenzierung
- Die Bedeutung von „Offenem Unterricht" und die Möglichkeiten der Freiarbeit, Wochenplanarbeit, Projektarbeit und Werkstatt-unterricht in altersheterogenen Klassen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema „Jahrgangsgemischtem Unterricht" ein und stellt die Notwendigkeit einer neuen Pädagogik in altersheterogenen Lerngruppen heraus. Das zweite Kapitel behandelt die Bedeutung der Bereitschaft aller Beteiligten, insbesondere der Lehrer und Eltern, für die erfolgreiche Einführung von Jahrgangsmischung. Die Herausforderungen und Chancen für die Lehrer werden im Detail erläutert, und es werden konkrete Maßnahmen zur Gewinnung der Eltern für das Konzept der Jahrgangsmischung vorgeschlagen.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Erarbeitung eines pädagogischen Konzeptes, das die Besonderheiten von altersheterogenem Unterricht berücksichtigt. Es wird deutlich gemacht, dass undifferenzierter Unterricht in jahrgangsgemischten Klassen ungeeignet ist und stattdessen differenzierende und individualisierende Unterrichtsangebote notwendig sind. Die Möglichkeiten, die sich aus der Unterschiedlichkeit der Kinder in einer jahrgangsgemischten Klasse ergeben, werden hervorgehoben.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Entscheidung für ein geeignetes Modell der Jahrgangsmischung. Verschiedene Organisationsformen werden vorgestellt und deren Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Lernprozesse und die soziale Entwicklung der Kinder sowie die Anforderungen an den Lehrer diskutiert. Es werden die Modelle der Dreijährigen Altersmischung, des Eingangsstufenmodells, des Zweistufenmodells, der Dreijährigen Altersmischung mit Jahrgangsklasse 4 sowie der Vollständigen Jahrgangsmischung erläutert.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Erarbeitung von Differenzierungskonzepten, die den individuellen Lernbedürfnissen der Kinder gerecht werden. Die Bedeutung der inneren und äußeren Differenzierung wird erläutert und es werden konkrete Beispiele für die Umsetzung von Differenzierungsmaßnahmen im jahrgangsgemischten Unterricht gegeben.
Das sechste Kapitel widmet sich dem „Offenen Unterricht" als Rahmenkonzeption für jahrgangsgemischten Unterricht. Es wird erläutert, dass „Offener Unterricht" eine Lehr- und Lernkultur darstellt, die den individuellen Lern- und Denkprozessen der Kinder im Mittelpunkt steht. Die Bedeutung der Selbsttätigkeit der Schüler und die Rolle des Lehrers in einem offenen Unterrichtskontext werden hervorgehoben.
Das siebte Kapitel stellt verschiedene offene Unterrichtsformen vor, die sich besonders gut für den jahrgangsgemischten Unterricht eignen. Die Freiarbeit, der Wochenplan, der Werkstatt-unterricht sowie die Projektarbeit werden im Detail erläutert und deren Vorteile für die Förderung der Selbstständigkeit und des individuellen Lernens der Kinder hervorgehoben.
Das achte Kapitel befasst sich mit der Vorbereitung der Lernumgebung, die für den Erfolg von jahrgangsgemischtem Unterricht unerlässlich ist. Die Bedeutung der Bereitstellung von Entwicklungsfördernden Arbeitsmitteln und die Gestaltung einer kindgerechten Klassenraum-umgebung werden erläutert.
Das neunte Kapitel behandelt die veränderte Rolle des Lehrers im jahrgangsgemischten Unterricht. Es wird deutlich gemacht, dass der Lehrer in einem offenen und differenziellen Unterricht nicht mehr primär Stoffvermittler, sondern Lernberater, -helfer und -beobachter ist. Die Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung und die Notwendigkeit einer neuen Lehrerrolle im Kontext von Jahrgangsmischung werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Jahrgangsmischung, altersheterogener Unterricht, Grundschule, Pädagogik, Lernprozesse, Differenzierung, „Offener Unterricht", Freiarbeit, Wochenplanarbeit, Projektarbeit, Werkstatt-unterricht, Lernumgebung, Lehrerrolle, Bereitschaft, Eltern, Schulleitung.
- Quote paper
- Susanne Hoff (Author), 2006, Voraussetzungen für die Umsetzung von jahrgangsgemischtem Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274932