Inhalt dieser Arbeit ist der systematische Vergleich der Jugendbücher "Muscha" von Anja Tuckermann und "Galadio" von Didier Daeninckx. Zunächst befasst sich die Arbeit mit den Rahmenbedingungen, unter denen die Erzählungen entstanden sind. Dabei werden einige Faktoren, wie Biographie und Fiktion, das Alter der potentiellen Leser, der Stil und die Authentizität der Erzählungen einander gegenübergestellt. Außerdem werden zwei Szenen, die sich in beiden Romanen relativ ähnlich abspielen, miteinander verglichen: Zunächst das „Entdecken“ des Andersseins, der dunklen Hautfarbe als Anfangselement beider Romane und als Einstieg in die Geschichte. Zweitens die Zwangssterilisation, welche den grausamen Höhepunkt beider Geschichten darstellt und von den Autoren Tuckermann und Daeninckx auf unterschiedliche Weise umgesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte erzählen - Tuckermanns Muscha und Daeninckx' Galadio im Vergleich
- Entstehungsgeschichte und Aufbau
- Zwischen Zeitzeugnis und Fiktion
- Schilderung von NS-Verbrechen in der Jugendliteratur - unmöglich und doch notwendig
- Erzählte Geschichte: Vergleich ausgewählter Szenen aus Galadio und Muscha
- Teil der „Schwarzen Schmach": Hautfarbe als Stigma
- Opfer der „Rassenhygiene": Zwangssterilisation
- Fazit
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert und vergleicht die Jugendbücher "Muscha" von Anja Tuckermann und "Galadio" von Didier Daeninckx, die sich mit dem Schicksal dunkelhäutiger Kinder im Dritten Reich auseinandersetzen. Die Arbeit untersucht die Entstehungsgeschichte und den Aufbau der beiden Romane, beleuchtet die Frage nach Zeitzeugnis und Fiktion und analysiert die Darstellung von NS-Verbrechen in der Jugendliteratur. Darüber hinaus werden ausgewählte Szenen aus beiden Romanen, insbesondere die Erfahrung der Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe und die Zwangssterilisation, vergleichend betrachtet. Die Arbeit untersucht auch, inwieweit die beiden Romane den Anforderungen gerecht werden, die an Kinder- und Jugendliteratur gestellt werden, die sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt.
- Schicksale dunkelhäutiger Kinder im Dritten Reich
- Vergleich von Jugendbüchern aus deutscher und französischer Perspektive
- Zeitzeugnis vs. Fiktion in der Darstellung von NS-Verbrechen
- Die Rolle der Hautfarbe als Stigma in der NS-Zeit
- Zwangssterilisation als grausamer Höhepunkt der Verfolgung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die beiden Protagonisten, Galadio und Muscha, vor und erläutert, wie ihre Geschichten trotz unterschiedlicher Lebensumstände und Herkünfte überraschend parallel verlaufen. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die beiden Jugendbücher systematisch zu vergleichen und die Rahmenbedingungen ihrer Entstehung zu beleuchten.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Entstehungsgeschichte und dem Aufbau der beiden Romane. Es wird deutlich, dass "Muscha" auf der tatsächlichen Lebensgeschichte des Josef Muscha Müller beruht, während "Galadio" eine fiktive Geschichte erzählt. Die Arbeit analysiert die Erzählweise und den Stil der beiden Bücher und stellt die Frage, ob und auf welche Weise es ihnen gelingt, eine angemessene Form der Auseinandersetzung mit dem Thema Nationalsozialismus zu finden.
Kapitel drei vergleicht ausgewählte Szenen aus beiden Romanen, die sich mit dem "Entdecken" des Andersseins und der Zwangssterilisation befassen. Die Arbeit untersucht, wie Tuckermann und Daeninckx die Erfahrung der Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe und die grausame Prozedur der Zwangssterilisation aus der Perspektive ihrer Protagonisten schildern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Förderschwerpunkt Lernen, den inklusiven und exklusiven Unterricht sowie die schulische Inklusion, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Empirische Forschungsergebnisse werden präsentiert, um die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der inklusiven Beschulung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu beleuchten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bielefelder Längsschnittstudie (BiLieF-Projekt), die die Leistungsentwicklung und das Wohlbefinden von Schülern in inklusiven und exklusiven Förderarrangements vergleicht. Weitere Themen sind Förderempfehlungen, die Herausforderungen der Inklusion sowie Implikationen für die Schulentwicklung und Inklusionspraxis.
- Arbeit zitieren
- Luisa Kleinemas (Autor:in), 2014, Schicksale dunkelhäutiger Kinder im Dritten Reich. Ein Vergleich von Didier Daeninckx' "Galadio" mit Anja Tuckermanns "Muscha", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274944