Beschäftigt man sich mit den Begriffen Merkantilismus und Kolonialismus entsteht leicht die scheinbare Authentizität, die Zeiten der europäischen Expansionsbestrebungen seien passé. Bernard-Marie Koltès schuf mit seinem Drama „Combat de nègre et de chien“ eine exzellente Negation entgegen eben dieser allgemeinen Vorstellungen. Diese Literaturkritik geht nicht nur dem Inhalt von Combat de nègres et de chiens, sondern auch verschiedenen Umsetzungsfragen nach und nimmt eine Figurenanalyse con Cal, Léone und Horn wahr.
Inhaltsverzeichnis
- Literaturkritik zu „Combat de niere et de chien" von Bernard-Marie Koltés. 1983
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Literaturkritik analysiert das Drama „Combat de négre et de chien" von Bernard-Marie Koltés, das 1983 entstand. Der Text beleuchtet die gesellschafts- und weltbildkritische Dimension des Werks, das die postkoloniale Situation des Neokolonialismus in Afrika thematisiert. Dabei werden die Figurenkonzeption und das Drama des Fremden im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Machtverhältnisse analysiert.
- Postkolonialismus und Neokolonialismus in Afrika
- Machtverhältnisse zwischen „Blancs" und „Négres"
- Das Drama des Fremden
- Wirtschaftliche Abhängigkeiten und Kontrollmechanismen
- Menschliche Bedürfnisse und Gefühle
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Literaturkritik beginnt mit der Darstellung der Ausgangssituation in „Combat de négre et de chien". Der Tod eines schwarzen Arbeiters auf einer Baustelle in Westafrika und die darauf folgende Weigerung des Baustellenleiters Horn, den Leichnam an den Bruder des Verstorbenen, Alboury, herauszugeben, setzen den Konflikt in Gang.
- Die Kritik beleuchtet die komplexen Figurenkonzeptionen. Cal, der Bauingenieur, wird als ein gespaltener Charakter dargestellt, der zwischen Stärke und Schwäche sowie Humanität und Animalität schwankt. Seine Angst vor Afrika und seine Eifersucht auf Horn prägen sein Verhalten. Horn, der Baustellenleiter, versucht mit wirtschaftlicher Macht und Manipulation Alboury von seinem Vorhaben abzuhalten. Léone, die junge Pariserin, ist fasziniert von Alboury und der afrikanischen Kultur, doch ihre naive Sichtweise auf die Welt wird durch die Realität des Kontinents erschüttert.
- Die Kritik analysiert die Thematik des Fremden im Stück. Der Konflikt zwischen den drei Hauptfiguren spiegelt die unterschiedlichen Perspektiven auf die Welt und die Begegnung mit dem Fremden wider. Léone ist fasziniert von der afrikanischen Kultur, Horn empfindet Afrika als unverständlich und gefährlich, während Cal mit Wut und Brutalität auf das Fremde reagiert.
- Die Kritik vergleicht „Combat de négre et de chien" mit der griechischen Tragödie „Antigone" von Sophokles. Alboury, der sich für die Rechte des Verstorbenen einsetzt, wird als eine moderne Antigone dargestellt, die sich gegen die Machtverhältnisse auflehnt.
- Die Literaturkritik schlussfolgert, dass „Combat de négre et de chien" ein vielschichtiges Drama ist, das die politischen, wirtschaftlichen und philosophischen Dimensionen der postkolonialen Welt beleuchtet. Das Stück stellt den Leser vor die Frage, ob wir nicht alle ein Stück "Antigone" in uns tragen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Neokolonialismus, die Machtverhältnisse zwischen „Blancs" und „Négres", das Drama des Fremden, die wirtschaftliche Abhängigkeit und die menschliche Gefühlswelt. Die Kritik analysiert die Figurenkonzeptionen und die gesellschafts- und weltbildkritische Dimension des Werks „Combat de négre et de chien" von Bernard-Marie Koltés.
- Quote paper
- Laura Baier (Author), 2012, Literaturkritik zu "Combat de nègre et de chien" von Bernard-Marie Koltès, 1983, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275142