Die Datierung oder Altersbestimmung, auch als Geochronologie bezeichnet hat sich in den letzten Jahren zu einer eigenständigen Wissenschaft entwickelt. Neben der alleinigen Frage nach dem Alter von Fundstücken oder geomorphologischer Formationen steht diese Wissenschaft in engem Zusammenhang mit der durchgehenden Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte sowie des Paläo-Klimas. Letztere ist besonders im Fokus des globalen Klimawandels wesentlich geworden. In der Diskussion, ob die aktuelle offensichtliche Klimaerwärmung nun anthropogen, also von Menschen verursacht wird oder wie frühere Klimaschwankungen natürlich bedingt ist sind paläoklimatische Forschungen unerlässlich.
Die Arbeit gibt einen Überblick über verschiedene Datierungsmethoden und deren Einsatzbereiche. Dabei stehen Datierungsfragen im Zeitraum von der letzen Eiszeit (LGM) bis heute mit dem Bezug zur Glaziologie und der Datierung im Hochgebirge im Fokus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellungen
- Methoden der Altersbestimmung
- Radiokarbon oder 14C-Methode
- Grundlagen und Prinzip
- Messung der Konzentration
- Interpretation des Alters und Kalibrierung
- Datierbare Proben
- Dendrochronologie
- Grundlagen und Prinzip
- Dendroökologie und Klimarekonstruktion
- Surface Exposure Dating mittels kosmogener Nuklide
- Grundlagen
- Prinzip der Methode
- Datierung von quartären geomorphologischen Formen
- Lichenometrie
- Prinzip
- Anwendung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit bietet einen Überblick über verschiedene geochronologische Methoden und deren Anwendung, insbesondere im Kontext der Glaziologie und der Datierung von hochalpinen geomorphologischen Formationen. Der Fokus liegt auf der Datierung im Zeitraum der letzten Eiszeit bis heute, mit besonderem Augenmerk auf die Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte und des Paläoklimas im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel.
- Verschiedene Methoden der Altersbestimmung (relative und absolute Methoden)
- Die Radiokarbonmethode (14C-Methode) und ihre Prinzipien
- Dendrochronologie und ihre Anwendung in der Klimarekonstruktion
- Surface Exposure Dating mittels kosmogener Nuklide
- Lichenometrie als Datierungsmethode
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Datierungsmethoden und deren Bedeutung für die Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte und des Paläoklimas ein. Sie betont die Relevanz paläoklimatischer Forschung im Kontext des globalen Klimawandels und der Diskussion um anthropogene Einflüsse. Die Arbeit fokussiert auf Datierungsfragen im Zeitraum der letzten Eiszeit bis heute, insbesondere im hochalpinen Raum, und kündigt einen Überblick über verschiedene Datierungsmethoden an.
Radiokarbon oder 14C-Methode: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Radiokarbonmethode, ihre Grundlagen und Prinzipien. Es erklärt die Bildung von 14C in der Atmosphäre, den Einbau in den Kohlenstoffkreislauf und den exponentiellen Zerfall nach dem Tod eines Lebewesens. Die Kapitel erläutert verschiedene Messmethoden (Zählrohrverfahren und AMS) sowie die Interpretation der Ergebnisse und die Notwendigkeit der Kalibrierung aufgrund von Variationen im atmosphärischen 14C-Gehalt durch natürliche und anthropogene Einflüsse (z.B. Suess-Effekt). Der Unterschied zwischen "Rohdaten" (BP) und kalibrierten Altersangaben wird hervorgehoben.
Dendrochronologie: Dieses Kapitel behandelt die Dendrochronologie, eine Methode zur Altersbestimmung anhand von Baumringen. Es erklärt die Grundlagen und Prinzipien der Methode, wobei der Fokus auf der Anwendung in der Dendroökologie und der Klimarekonstruktion liegt. Die Analyse von Baumringen erlaubt Rückschlüsse auf klimatische Bedingungen der Vergangenheit. Das Kapitel beschreibt, wie aus der Breite der Jahresringe Informationen über Wachstumsbedingungen und damit über vergangenes Klima gewonnen werden können.
Surface Exposure Dating mittels kosmogener Nuklide: Dieses Kapitel befasst sich mit der Surface Exposure Dating Methode, die auf der Messung kosmogener Nuklide in Gesteinen basiert. Es erklärt die Grundlagen und das Prinzip dieser Methode, die zur Datierung von an der Oberfläche exponierten Gesteinen verwendet wird. Der Schwerpunkt liegt auf der Anwendung in der Datierung quartärer geomorphologischer Formen, wie z.B. Moränen, um die zeitliche Entwicklung von glazialen Prozessen zu rekonstruieren. Die Methode nutzt die Tatsache, dass kosmische Strahlung Nuklide in Oberflächennahen Gesteinen erzeugt, deren Konzentration mit der Expositionsdauer zunimmt.
Lichenometrie: Das Kapitel beschreibt die Lichenometrie, eine Methode zur Datierung von Oberflächen anhand des Wachstums von Flechten. Es erläutert das Prinzip der Methode, die auf der Beziehung zwischen Flechtengröße und Expositionsdauer basiert. Die Anwendung dieser Methode wird im Kapitel detailliert dargestellt, wobei der Fokus auf die Bestimmung des Alters von Oberflächen in verschiedenen geomorphologischen Kontexten liegt. Die Methode eignet sich besonders für die Datierung von jüngeren Oberflächen.
Schlüsselwörter
Datierungsmethoden, Geochronologie, Radiokarbonmethode (14C), Dendrochronologie, Surface Exposure Dating, kosmogene Nuklide, Lichenometrie, Paläoklima, Glaziologie, Hochgebirge, Klimawandel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Geochronologische Methoden in der Glaziologie und Paläoklimaforschung
Welche Datierungsmethoden werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Seminararbeit bietet einen Überblick über verschiedene geochronologische Methoden, darunter die Radiokarbonmethode (14C-Methode), die Dendrochronologie, Surface Exposure Dating mittels kosmogener Nuklide und die Lichenometrie. Die Methoden werden sowohl in ihren Grundlagen als auch in ihrer Anwendung erklärt.
Was ist der Fokus der Seminararbeit?
Der Fokus liegt auf der Datierung von hochalpinen geomorphologischen Formationen im Zeitraum der letzten Eiszeit bis heute. Besonderes Augenmerk wird auf die Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte und des Paläoklimas im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel gelegt.
Wie funktioniert die Radiokarbonmethode (14C-Methode)?
Die Radiokarbonmethode basiert auf dem radioaktiven Zerfall von Kohlenstoff-14 (14C). Die Methode wird detailliert erklärt, inklusive der Bildung von 14C in der Atmosphäre, dem Einbau in den Kohlenstoffkreislauf, dem exponentiellen Zerfall nach dem Tod eines Lebewesens, verschiedenen Messmethoden (Zählrohrverfahren und AMS), der Interpretation der Ergebnisse und der Notwendigkeit der Kalibrierung.
Was ist Dendrochronologie und wie wird sie angewendet?
Die Dendrochronologie ist eine Methode zur Altersbestimmung anhand von Baumringen. Die Seminararbeit erklärt die Grundlagen und Prinzipien dieser Methode und ihren Fokus auf die Anwendung in der Dendroökologie und der Klimarekonstruktion. Die Analyse der Baumringbreite erlaubt Rückschlüsse auf klimatische Bedingungen der Vergangenheit.
Wie funktioniert Surface Exposure Dating mittels kosmogener Nuklide?
Surface Exposure Dating basiert auf der Messung kosmogener Nuklide in Gesteinen. Die Methode wird erläutert, inklusive ihrer Anwendung in der Datierung quartärer geomorphologischer Formen wie Moränen zur Rekonstruktion der zeitlichen Entwicklung glazialer Prozesse. Die Konzentration der Nuklide nimmt mit der Expositionsdauer zu.
Was ist Lichenometrie und wo wird sie angewendet?
Die Lichenometrie ist eine Methode zur Datierung von Oberflächen anhand des Wachstums von Flechten. Das Prinzip basiert auf der Beziehung zwischen Flechtengröße und Expositionsdauer. Die Anwendung dieser Methode wird detailliert dargestellt, mit Fokus auf die Bestimmung des Alters von Oberflächen in verschiedenen geomorphologischen Kontexten, besonders für jüngere Oberflächen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Datierungsmethoden, Geochronologie, Radiokarbonmethode (14C), Dendrochronologie, Surface Exposure Dating, kosmogene Nuklide, Lichenometrie, Paläoklima, Glaziologie, Hochgebirge, Klimawandel.
Welche Zeiträume werden in der Seminararbeit betrachtet?
Die Seminararbeit konzentriert sich auf Datierungsfragen im Zeitraum der letzten Eiszeit bis heute, insbesondere im hochalpinen Raum.
Welche Bedeutung hat die paläoklimatische Forschung im Kontext dieser Seminararbeit?
Die paläoklimatische Forschung ist zentral, da die Datierungsmethoden zur Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte und des Paläoklimas im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel und der Diskussion um anthropogene Einflüsse dienen.
Welche Arten von Proben sind für die verschiedenen Datierungsmethoden geeignet?
Die Seminararbeit spezifiziert die für jede Methode geeigneten Proben. Für die Radiokarbonmethode werden organische Materialien genannt, während andere Methoden wie Surface Exposure Dating auf Gesteinen basieren und die Lichenometrie auf dem Wachstum von Flechten beruht. Die Details dazu sind in den jeweiligen Kapiteln der Arbeit beschrieben.
- Quote paper
- Dipl. Ing. Jonas Stecher (Author), 2014, Geomorphologische und paläoklimatische Datierungsfragen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275225