Xavière Gauthiers „Surrealismus und Sexualität. Inszenierung der Weiblichkeit ist 1980
erschienen und wird derzeit nicht mehr verlegt. Die Gliederung des Buches besteht aus einem
Vorwort von J.-B. Pontalis mit dem Titel „Die surrealistische Hoffnung“ und den
Hauptkapiteln „Das Surrealistische Kunstwerk. Der Frau entgegen“, „Die verallgemeinerte
Libido“ und „Die surrealistische Tat“. Ohne Details herausgreifen zu wollen sein erwähnt,
dass Xavière Gauthier im zweiten Hauptkapitel mit dem Titel „Die verallegemeinerte Libido“
auf die verschiedenen Perversionen, auf Homosexualität und Sado-Masochismus im
Surrealismus eingeht. Die Autorin bedient sich programmatischer und theoretischer Texte, sie
versucht vorwiegend die surrealistische Malerei und stellenweise auch die Dichtung als
Quelle und Beleg ihrer Thesen zu nutzen. Die nach Pontis „schwankende“ Position der
Autorin zum Frauenbild des Surrealismus resultiere aus der Ambivalenz des Materials:
Einerseits nennt Gauthier die surrealistischen Werke, in der die Frau glorifiziert wird,
andererseits stellt sie dem kommentarlos die Negativbilder des Weiblichen entgegen.
Xavière Gauthier vertritt einen analytischen Standpunkt, der weitgehend von subjektiven
Eindrücken befreit sein will, sie kann sich jedoch an vielen Stellen nur auf ihr
psychologisches Gespür oder diverse Freudpassagen (häufig aus „Totem und Tabu“) berufe n.
An solchen Stellen wirkt die Autorin teilweise eher unterhaltend statt stichhaltig.
Aufschlussreich sind meiner Meinung nach die Unterscheidungen der einzelnen Frauentypen,
die in der Kunst vielfach als Motive Verwendung finden und die Erläuterung von Sexualität
und Weiblichkeit als Mittel der Subversion.
Inhaltsverzeichnis
- Zu Hintergrund und Gliederung des Buches
- Sexualität als Mittel zur Provokation der bürgerlichen Weltsicht
- Die Perversion und ihr destruktives Verhältnis zur Gesellschaft
- Frauentypen des Surrealismus
- „Die Frau: Gut und geliebt in der surrealistischen Dichtung, böse und gehasst in der surrealistischen Malerei“
- Die surrealistische Frau, eine Wunschvorstellung des Mannes?
- Diskussion zu Gefahr und Potential der Utopie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Xavière Gauthiers Buch „Surrealismus und Sexualität. Inszenierung der Weiblichkeit“, welches 1980 erschien und das Frauenbild im Surrealismus anhand von Kunstwerken und literarischen Texten beleuchtet. Die Autorin untersucht die Rolle von Sexualität und Perversion in der surrealistischen Bewegung und analysiert die verschiedenen Frauentypen, die in der surrealistischen Kunst dargestellt werden.
- Die subversive Kraft von Sexualität und Perversion im Surrealismus
- Die Kritik an bürgerlichen Normen und Werten
- Die Ambivalenz des Frauenbildes im Surrealismus
- Die Rolle der Frau als Muse, Objekt und Bedrohung
- Die verschiedenen Frauentypen und ihre Darstellung in Kunst und Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beginnt mit einer Einführung in den Hintergrund und die Gliederung des Buches. Gauthier beleuchtet die Ambivalenz des Frauenbildes im Surrealismus und die Verwendung von Sexualität als Mittel zur Provokation der bürgerlichen Weltsicht. Im zweiten Kapitel, „Die verallgemeinerte Libido“, analysiert die Autorin die Bedeutung von Perversion, Homosexualität und Sado-Masochismus im Surrealismus. Sie zeigt, wie diese Aspekte als subversive Kräfte gegen die gesellschaftlichen Normen eingesetzt wurden. Im ersten Kapitel, „Das surrealistische Kunstwerk“, stellt Gauthier verschiedene Frauentypen des Surrealismus vor und kategorisiert sie zwischen dem positiven Frauenbild und der negativen Darstellung. Sie analysiert die Rolle der Frau als Muse, Objekt und Bedrohung und untersucht, wie die Frau in den surrealistischen Werken dargestellt wird.
Schlüsselwörter
Surrealismus, Sexualität, Weiblichkeit, Perversion, Provokation, Frauentypen, Kunst, Literatur, Ambivalenz, Subversion, bürgerliche Normen, Freud, Marcuse, Breton.
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- Magistra artium Yvonne Rudolph (Author), 2003, Zu: Xaviere Gauthier "Surrealismus und Sexualität. Inszenierung der Weiblichkeit", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27537