Als einen "fast perfekten Roman" bezeichnete der große italienische Dichter Eugenio Montale das Werk Senilità. Nachdem dieses in den ersten zwanzig Jahren nach seinem Erscheinen von der ‚offiziellen‘ Kritik fast vollständig ignoriert worden war, gilt es heute als Schlüssel zum Verständnis des gesamten Svevo-Werkes, insbesondere seines Meisterwerks "La coscienza di Zeno", und als eine der wichtigsten literarischen Produktionen Italiens seiner Zeit.
Diese Arbeit möchte eine kurze, aber möglichst facettenreiche Vorstellung des Romans Senilità geben. Es soll zunächst seine Entstehungsgeschichte mitsamt den Schwierigkeiten bzgl. der Rezeption dargestellt und anschließend seine Handlung skizziert werden. Das Hauptmerkmal des Romans, die Modellierung des Protagonisten als schwachen Helden, steht dann im Mittelpunkt des Hauptteils der Arbeit, wobei auch der Frage nachgegangen wird, woher diese besondere Weltsicht kommt. Abschließend werden dann einige Bemerkungen zur Sprache angeführt. Das Fazit soll nicht nur ein Resümee der Erkenntnisse der Arbeit bieten, sondern auch einige grundsätzliche Überlegungen zum Wert und Zweck des Romans und des literarischen Arbeitens an sich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung und Aufbau von Senilitä
- Die Entstehung und die erste Rezeption
- Die Handlung
- Die Figur des „inetto"
- Senilitä und die zeitgenössische Kultur: Die Krise der bürgerlichen Gesellschaft
- Der Stil und die Sprache
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet eine umfassende Vorstellung des Romans Senilitä von Italo Svevo. Sie beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Werkes, skizziert die Handlung und analysiert die Figur des „inetto", den schwachen Helden, der das Zentrum des Romans bildet. Darüber hinaus wird die Bedeutung von Senilitä im Kontext der zeitgenössischen Kultur und der Krise der bürgerlichen Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts beleuchtet.
- Die Entstehung und Rezeption von Senilitä
- Die Figur des „inetto" und seine Schwächen
- Die Krise der bürgerlichen Gesellschaft im fin de siècle
- Die Rolle des Romans als Reflexion der Realität
- Die Bedeutung von Svevos Stil und Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman Senilitä als Schlüsselwerk von Italo Svevo vor und zeigt seine Bedeutung für die italienische Literatur seiner Zeit. Sie beleuchtet die Entwicklung Svevos von einem „Hobby-Literaten" zu einem bedeutenden europäischen Schriftsteller und stellt die Verbindung zu anderen zeitgenössischen Autoren wie Proust, Joyce, Kafka und Musil her.
Das Kapitel „Entstehung und Aufbau von Senilitä" befasst sich mit der Entstehungsgeschichte des Werkes, seiner ersten Rezeption und seinem Aufbau. Es wird die schwierige Beziehung Svevos zur Literaturkritik seiner Zeit und die Rolle von James Joyce bei der Wiederentdeckung des Autors beschrieben. Die Handlung des Romans wird in diesem Kapitel nur kurz skizziert.
Das Kapitel „Die Figur des „inetto"“ analysiert die Figur des schwachen Helden, Emilio Brentani. Es wird die Unfähigkeit des Protagonisten, glücklich zu werden und sein Leben aktiv zu gestalten, beleuchtet. Die Angst vor der Realität, die ständige Introspektion und die Abhängigkeit von starken Persönlichkeiten werden als charakteristische Merkmale des „inetto" herausgestellt.
Das Kapitel „Senilitä und die zeitgenössische Kultur: Die Krise der bürgerlichen Gesellschaft" befasst sich mit der gesellschaftlichen und philosophischen Krise des fin de siècle. Es werden die Ursachen für die Schwäche des „inetto" in den Romanen Svevos untersucht und die darwinistische Weltanschauung des späten 19. Jahrhunderts als Hintergrund für die Lebensunwilligkeit und Labilität der Protagonisten dargestellt. Die fehlenden Werte und die naturwissenschaftlich-philosophische Krise der Zeit werden als weitere wichtige Faktoren betrachtet.
Das Kapitel „Der Stil und die Sprache" beschäftigt sich mit der Besonderheit von Svevos Schreibstil und Sprache. Es wird die Kritik an seiner holprigen Prosa und seiner unliterarischen Sprache beleuchtet, aber gleichzeitig die Modernität und Aktualität seines Schreibstils hervorgehoben. Die bewußte Loslösung von den strikten Vorgaben der literarischen Tradition wird als ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der italienischen Literatur betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den „inetto", die Krise der bürgerlichen Gesellschaft, die darwinistische Weltanschauung, die Rolle des Romans als Reflexion der Realität, die Bedeutung von Italo Svevo für die italienische Literatur und die Bedeutung von Sprache und Stil in der Literatur.
- Arbeit zitieren
- Dr. Luca Rebeggiani (Autor:in), 2002, "Senilità" von Italo Svevo. Vorstellung und Analyse des Romans, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275377