„Der Mensch ist, was er isst.“ (Ludwig Feuerbach)
Dieser schlichte Satz bringt – wie kaum ein anderer - die philosophische Bedeutung der Ernährung für unsere Identitätsbildung auf den Punkt. Demnach kommuniziert ein Mensch nach außen, was er von seinem Wesen her ist, durch das, was er zu sich nimmt.
Wenn die Bedeutung der Ernährung jedoch nicht nur der Sättigung eines Menschen dient, sondern dadurch weitere Bedürfnisse befriedigt werden, kann der Mensch durch dieses Phänomen erkranken. Adipositas ist eine Krankheit, die schwerwiegende körperliche, psychische und soziale Folgen nach sich zieht. Die Gesellschaft hat die Problematik der Adipositas erkannt. Viele Zeitungsartikel, Berichte und Fernsehshows zeugen von der Aktualität des Themas und der Dringlichkeit, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen.
Die World Health Organisation (WHO) gibt auf der Europäischen Ministerkonferenz in Istanbul im Jahr 2006 bekannt: „Adipositas stellt eine nie da gewesene gesundheitspolitische Herausforderung für die Europäische Region dar (…).“ Im Mittelpunkt derzeitiger Diskussionen steht die Zunahme des Gewichts bei Kindern und Jugendlichen, da dieses in den letzten Jahren gestiegen ist. Gegenwärtig gelten in Deutschland 10% bis 20% der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig, 4% bis 8% sogar als adipös. Für die Politik und die Gesellschaft sind nicht nur die persönlichen Folgen bei der Adipositas ausschlaggebend. Jährlich entstehen Kosten in Milliardenhöhe auf Adipositas und deren Folgeerkrankungen.
Um dieser großen Herausforderung entgegenzuwirken, werden als Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit in der Prävention, sozialräumliche Ansätze einer gemeinwesenbezogenen Gesundheitsförderung, aktivierende Befähigung und das lebensweltbezogene Empowerment hervorgehoben. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.1 Religionspädagogische Relevanz
- Adipositas
- 2.1 Definition von Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- 2.2 Epidemiologie
- 2.3 Risikofaktoren
- 2.4 Psychosoziale Folgebelastungen
- 2.5 Pathogenese und Ursachen der Adipositas
- 2.6 Schlussfolgerung
- Prävention
- 3.1 Definition und die rechtlichen Rahmenbedingungen der Prävention
- 3.1.1 Krankheitsprävention
- 3.1.2 Gesundheitsförderung
- 3.1.3 Verhältnisprävention und Verhaltensprävention
- 3.1.4 Ziele der Prävention und Gesundheitsförderung
- 3.1.5 Politische Rahmenbedingungen der Prävention
- 3.1.6 Strukturen, Träger und Leistungen
- 3.2 Adipositasprävention im Kindes- und Jugendalter
- 3.2.1 Allgemeine Prävention bei Adipositas
- 3.2.2 Selektive Prävention bei Adipositas
- 3.2.3 Gezielte Prävention der Adipositas
- 3.3 Schlussfolgerung
- Allgemeine Problembeschreibung
- 4.1 Lebensweltliche Beschreibung des pädagogischen Problems
- 4.1.1 Biologische Ebene
- 4.1.2 Psychologische Ebene
- 4.1.3 Soziale Ebene
- 4.1.4 Soziostrukturelle Ebene
- 4.1.5 Metatheoretische Rahmenbedingungen
- 4.1.6 Soziologische Rahmenbedingungen
- 4.2 Schlussfolgerung
- Prävention durch Bewegung als Handlungstheorie einer religionspädagogischen Erziehung in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit
- 5.1 Prävention durch Bewegung
- 5.2 Ressourcenerschließung
- 5.3 Bewusstseinsbildung
- 5.4 Modell-/Identitätsveränderung
- 5.5 Handlungskompetenztraining
- 5.6 Soziale Vernetzung
- Adipositas - Prävention in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit
- 6.1 Der Klient
- 6.2 Die Rolle der Eltern in der Prävention von Adipositas
- 6.3 Akteure der Prävention und Gesundheitsförderung
- 6.4 Prävention durch das Projekt „CVJM-Erlebnispädagogik“
- 6.5 Prävention durch das Training im „CVJM-Sportverein“
- 6.7 Menschenwürde und die Bedeutung des christlichen Glaubens
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Prävention von Adipositas in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit. Ziel ist es, die Chancen der Prävention im Kindes- und Jugendalter zu beleuchten und die Frage zu beantworten, wie eine gerechte Teilhabe in diesem Kontext ermöglicht werden kann. Die Arbeit analysiert die Relevanz des Themas und die Auswirkungen von Adipositas auf verschiedene Lebensbereiche. Sie beleuchtet die Ursachen und Risikofaktoren von Adipositas und untersucht verschiedene präventive Ansätze, die in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werden können. Im Fokus stehen dabei die Stärkung der Handlungskompetenz der Jugendlichen, die Förderung von Bewegung und gesunde Ernährung sowie die Einbindung von Familien und anderen Akteuren.
- Die religionspädagogische Relevanz des Themas Adipositas
- Die Ursachen und Auswirkungen von Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- Die Möglichkeiten der Prävention von Adipositas in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit
- Die Rolle der Eltern und anderer Akteure in der Prävention
- Die Bedeutung von Bewegung, Ernährung und sozialer Einbindung in der Präventionsarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die religionspädagogische Relevanz des Themas Adipositas dar und beleuchtet die gesellschaftliche Bedeutung des Themas. Kapitel 2 definiert Adipositas im Kindes- und Jugendalter, beschreibt die Epidemiologie, Risikofaktoren und psychosozialen Folgebelastungen sowie die Pathogenese und Ursachen der Adipositas. Kapitel 3 definiert die Prävention und ihre rechtlichen Rahmenbedingungen. Es werden verschiedene Präventionsansätze vorgestellt, die sich auf das Kindes- und Jugendalter fokussieren. Kapitel 4 beschreibt die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas aus verschiedenen Perspektiven und beleuchtet die soziostrukturellen Rahmenbedingungen. Kapitel 5 erläutert die Prävention durch Bewegung als Handlungstheorie einer religionspädagogischen Erziehung in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit. Es werden verschiedene Ressourcen, Handlungsfelder und Ziele für die Präventionsarbeit vorgestellt. Kapitel 6 untersucht die Rolle der Eltern, anderer Akteure und Institutionen in der Präventionsarbeit und beleuchtet die Rolle des christlichen Glaubens in der Prävention von Adipositas. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Adipositas, Prävention, christliche Kinder- und Jugendarbeit, Religionspädagogik, Gesundheitsförderung, Bewegung, Ernährung, Handlungskompetenz, soziale Einbindung, Familie, Eltern, Akteure, Menschenwürde, Glaube, Teilhabe.
- Arbeit zitieren
- Christian Seel (Autor:in), 2014, Adipositas. Prävention in der christlichen Kinder- und Jugendarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275711