Das Zeitalter der Diadochen war ein Zeitalter des Kriegs. Nach dem Tod Alexanders des Großen begannen seine Nachfolger gegeneinander zu kämpfen. Durch die Verordnungen in Babylon und bei Triparadeisos wurde das Ziel allmählich vom Erlangen eines hohen Reichsamts zur tatsächlichen Kontrolle über ein Territorium, das groß genug für das Ausüben eigener Macht sein muss, gewechselt. Man hatte in diesem Zeitalter des Kriegs den Frieden doch noch nicht völlig außer Acht gelassen. Die Verordnungen in Babylon und bei Triparadeisos hatten sich darum bemüht, auf der Reichsebene eine friedliche Lage zu gewährleisten. (...)
In der vorliegenden Arbeit wird der Verfasser versuchen, in historischer Hinsicht die Vorgeschichte, Inhalte und Folgen des Diadochenfriedens zu analysieren, um das gesamte Verfahren der Friedensabschlüsse und die historische Bedeutung für den Zerfall des gesamten Alexanderreichs wiederzugeben. Mit dem Zerfall des Alexanderreichs war der Untergang des makedonischen Königshauses zu erleben. In dieser Arbeit werden das Verhältnis der Argeaden zu den Diadochen und die Ursache des Untergangs auseinandergesetzt. Da die Griechenstädte im Alexanderreich auch zum Gegenstand des Friedens geworden waren, möchte der Verfasser die politische Situation der Griechen unter der Herrschaft der Diadochen bearbeiten. Der Verfasser wird sich in dieser Arbeit Mühe geben, um die Beziehung zwischen dem zerfallenen Alexanderreich und der Entstehung der hellenistischen Großreiche zu erklären.
Als Quellen der Forschung werden inschriftliche und literarische Überlieferungen aus der Antike hervorgehoben. Die Inschrift, gefunden in den Ruinen der Kurschunlu Tepe in der heutigen Türkei mit den zum großen Teil erhaltenen Briefen zwischen Antigonos Monophthalmos und den Bürger von Skepsis, wird hier als die Hauptquelle für die Analyse des Friedensvertrags und der Freiheitsgarantie für die Griechen verwendet. Die Machtaufstellung der Diadochen und den Werdegang der Territorialstaaten hatte der antike Autor Diodorus Siculus in seiner Griechischen Weltgeschichte dargestellt. Zu diesen Themen werden die relevanten Bücher in seinem Werk benutzt. Andere antike Autoren wie Appian und Justin hatten auch jeweils über das Zeitalter der Diadochen geschrieben. Ihre Werke werden als Ergänzung zum Text von Diodor ebenso berücksichtigt, damit diese Arbeit sowohl einen umfangreichen Überblick über das Zeitalter gewinnt, als auch den tieferen Sinn der jeweiligen Problematik bearbeiten kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- Machtkampf der Diadochen und Aufstieg des Antigonos
- Kämpfe um eigene Rechte und die Ausgangssituation des Diadochenfriedens
- Kampf um die Reichsverweserschaft
- Koalition gegen Antigonos und seine Gegenmaßnahmen
- Inhalte des Diadochenfriedens von 311
- Der Diadochenfrieden im Brief von Antigonos an die Skepsier
- Der Diadochenfrieden und die Ansprüche der einzelnen Machthaber
- Kassander als der Feldherr (strategos) von Europa
- Lysimachos’ Kämpfe um Thrakien
- Ptolemaios' Herrschaft über Ägypten und seine Griechenlandpolitik
- Antigonos' Gewinn und Verlust im Diadochenfrieden
- Die Folgen des Diadochenfriedens
- Das makedonische Königshaus im Schatten des Diadochenfriedens
- Die Konsolidierung der Territorialstaaten nach dem Diadochenfrieden
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Vorgeschichte, Inhalte und Folgen des Diadochenfriedens von 311 v. Chr. Sie untersucht das Verfahren der Friedensabschlüsse und die historische Bedeutung des Zerfalls des Alexanderreichs. Der Fokus liegt auf dem Verhältnis der Argeaden zu den Diadochen, der Ursache des Untergangs des makedonischen Königshauses und der politischen Situation der Griechen unter der Herrschaft der Diadochen. Die Arbeit zeigt außerdem den Zusammenhang zwischen dem Zerfall des Alexanderreichs und der Entstehung der hellenistischen Großreiche auf.
- Die Machtkämpfe der Diadochen nach dem Tod Alexanders des Großen
- Der Diadochenfrieden als Instrument der Machtpolitik
- Die Auswirkungen des Diadochenfriedens auf das Alexanderreich und die Entstehung der hellenistischen Großreiche
- Die Rolle des makedonischen Königshauses und der griechischen Städte im Kontext des Diadochenfriedens
- Die Quellenlage und Forschungsmethoden zur Analyse des Diadochenfriedens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Diadochenfriedens vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Das Kapitel "Vorgeschichte" beleuchtet den Machtkampf der Diadochen nach Alexanders Tod und insbesondere den Aufstieg des Antigonos. Die Verordnungen von Babylon und Triparadeisos werden als Ausgangspunkt für die Analyse des Friedensvertrags betrachtet. Das Kapitel "Inhalte des Diadochenfriedens von 311" befasst sich mit den Inhalten des Friedensvertrags, insbesondere mit den Ansprüchen der einzelnen Machthaber. Der Brief von Antigonos an die Skepsier dient dabei als wichtige Quelle. Das Kapitel "Die Folgen des Diadochenfriedens" untersucht die Auswirkungen des Friedensvertrags auf das makedonische Königshaus und die Entstehung der hellenistischen Großreiche. Die Zusammenfassung fasst die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Diadochenfrieden, Alexanderreich, Antigonos, Machtkampf, Territorialstaat, Hellenismus, makedonisches Königshaus, griechische Städte, Quellenkritik, Diodor Siculus.
- Arbeit zitieren
- Chali Xu (Autor:in), 2012, Der Diadochenfrieden von 311 v. Chr. Vorgeschichte, Inhalte und Folgen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/275741