1. Problemstellung
Für einen Hochschulabsolventen ist es in der Bewerbungsphase, aber auch schon während des Studiums, sehr interessant, zu erfahren, nach welchen Kriterien Unternehmen ihren Führungsnachwuchs (auch Trainees genannt) auswählen. Will der Absolvent sich nun informieren, welche Anforderungen er für eine solche Trainee-Stelle zu erfüllen hat, d. h. welche Schlüsselqualifikationen er mitbringen muss, wird er sicherlich in der populärwissenschaftlichen Presse und Literatur fündig. So findet man z. B. in der Zeitschrift „Managermagazin“ (vgl. MANAGERMAGAZIN 06 (2000), S. 272-280) unter dem Titel „Alte Tugenden“ eine Umfrage, in der Personalleiter erläutern, welche Schlüsselqualifikationen ihre künftigen Manager haben sollen. Im Artikel fallen die Begriffe „Internationalität“, „Loyalität“, „Teamgeist“, „Mobilität“, „Zielorientierung“ und „Flexibilität“, welche immer wieder als Schlüsselqualifikationen bezeichnet werden. Das gesamte Bild bleibt aber ziemlich unscharf, da darüber hinaus kaum erwähnt wird, wie diese Schlüsselqualifikationen in der Trainee-Bewerberauswahl ermittelt, gemessen und beurteilt werden.
Die Qualifikationsmessung und -beurteilung kann in Zusammenhang mit Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung gesehen werden. In einer Leistungsgesellschaft wie der unseren spielt Leistung bereits in der Schulzeit eine große Rolle. Man denke nur an die Notengebung und z. B. sportliche Wettkämpfe wie die Bundesjugendspiele. Eine besonders zentrale Bedeutung hat Leistung dann auch im Studium und im späteren Berufsleben (vgl. DIECKMANN. In: ARNOLD/MÜLLER 1999, S. 72-76). Der Arbeitnehmer wird bei der Einstellung durch Berücksichtigung seiner Studienleistungen, durch sein Abschneiden im Bewerberauswahlverfahren und später im Rahmen von Mitarbeiterbewertungen durch den Vorgesetzten bezüglich seiner Arbeitsleistung gemessen und beurteilt.
Da Unternehmen sich nur die besten, d. h. leistungsfähigsten Mitarbeiter wünschen, ist es in der Personalauswahl wichtig genaue Anforderungskriterien, also Schlüsselqualifikationen, festzulegen, die die Bewerber erfüllen sollten. Also müssen diese Schlüsselqualifikationen in der Bewerberauswahl vom Personalreferenten in einer angemessenen Form gemessen und beurteilt werden.
Personalreferenten nehmen aber in der Regel in diesen Quellen nur ungern detailliert zu ihren Auswahlkriterien und zur Messung der Schlüsselqualifikationen Stellung.[...]
Inhaltsverzeichnis
- PROBLEMSTELLUNG
- ASPEKTE DER LEISTUNGSBEURTEILUNG: SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN UND IMPLIZITE PERSÖNLICHKEITSTHEORIEN
- Bedeutung von Schlüsselqualifikationen
- Begriffsdefinition und zentrale Annahmen zur Schlüsselqualifikation
- Beispiele für Schlüsselqualifikationen von Führungskräften
- Kritische Beurteilung von Schlüsselqualifikationen
- Bedeutung von impliziten Persönlichkeitstheorien
- Begriffsdefinition und Theorie der impliziten Persönlichkeitstheorie
- Kritische Aspekte der Personenbeurteilung und der damit verbundenen impliziten Persönlichkeitstheorie
- Typologie der Beobachtungs- und Beurteilungsfehler
- Typologie der Beurteilerpersönlichkeiten
- LEISTUNGSBEURTEILUNG IN DER TRAINEE-BEWERBERAUSWAHL EINES GROẞUNTERNEHMENS
- Allgemein übliche Auswahlkriterien von Personalreferenten bei der Bewerberauswahl
- Das Anforderungsprofil des „neuen Managers“
- Schlüsselqualifikationen von Führungskräften als Auswahlkriterien
- Auswahlkriterien der Firma XY bei der Trainee-Bewerberauswahl
- Geforderte Schlüsselqualifikationen bei Trainees in Firma XY
- Überprüfung der Anforderungskriterien bei Firma XY anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlage
- Ablauf des Verfahrens zur Trainee-Bewerberauswahl in einem Unternehmen und bei Firma XY
- Allgemein üblicher Ablauf der Bewerberauswahl
- Vorauswahl und Analyse der Bewerbungsunterlage
- Ablauf und Inhalt des Vorstellungsgesprächs
- Ablauf der Trainee-Bewerberauswahl in Firma XY
- Vorauswahl und Analyse der Bewerbungsunterlagen bei Firma XY
- Ablauf und Inhalt des Vorstellungsgesprächs bei Firma XY
- ANALYSE DER LEISTUNGSBEURTEILUNG IN DER TRAINEE-BEWERBERAUSWAHL DES GROẞUNTERNEHMENS FIRMA XY
- Begründung der Vorgehensweise bei der Analyse zur Trainee-Bewerberauswahl in Firma XY
- KLAFKIS pädagogische Hermeneutik und das Vorverständnis zur Analyse der Leistungsbeurteilung in dieser Arbeit
- Interviews mit Personalreferenten bezüglich ihrer Trainee-Auswahlkriterien: Bedeutung von Schlüsselqualifikationen und impliziter Persönlichkeitstheorie
- Zusammenfassung der Analyse der Trainee-Bewerberauswahl und Verbesserungsansätze für eine effektivere Beurteilung
- Analyse der Trainee-Bewerberauswahl in Firma XY
- Verbesserungsmöglichkeiten für die Trainee-Bewerberauswahl in Firma XY
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Leistungsbeurteilung in der Trainee-Bewerberauswahl eines Großunternehmens. Sie untersucht die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen und impliziten Persönlichkeitstheorien in diesem Auswahlprozess.
- Bedeutung von Schlüsselqualifikationen für die Auswahl von Führungskräften in Unternehmen
- Rolle von impliziten Persönlichkeitstheorien in der Personenbeurteilung
- Analyse des Trainee-Bewerberauswahlprozesses in einem Großunternehmen
- Identifikation von Stärken und Schwächen des bestehenden Auswahlverfahrens
- Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen für eine effektivere Trainee-Bewerberauswahl
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Problemstellung und beleuchtet die Relevanz von Schlüsselqualifikationen in der Trainee-Bewerberauswahl. Kapitel zwei fokussiert auf die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen und impliziten Persönlichkeitstheorien im Kontext der Leistungsbeurteilung. Es werden Begriffsdefinitionen und wichtige Annahmen diskutiert sowie kritische Aspekte der Beurteilung beleuchtet.
Kapitel drei untersucht die Leistungsbeurteilung in der Trainee-Bewerberauswahl eines Großunternehmens. Es werden sowohl allgemein übliche Auswahlkriterien als auch die spezifischen Kriterien der Firma XY vorgestellt. Der Ablauf des Auswahlverfahrens wird detailliert dargestellt, einschließlich der Vorauswahl, der Analyse der Bewerbungsunterlagen und des Vorstellungsgesprächs.
Kapitel vier analysiert die Leistungsbeurteilung in der Trainee-Bewerberauswahl des Großunternehmens Firma XY. Die Studie analysiert die Auswahlkriterien, die Vorgehensweise bei der Beurteilung und identifiziert Verbesserungsmöglichkeiten für eine effektivere Trainee-Bewerberauswahl.
Schlüsselwörter
Schlüsselqualifikationen, implizite Persönlichkeitstheorie, Leistungsbeurteilung, Trainee-Bewerberauswahl, Großunternehmen, Auswahlkriterien, Vorstellungsgespräch, Hermeneutik, Verbesserungsvorschläge.
- Arbeit zitieren
- Yvonne Kohlhaas (Autor:in), 2002, Leistungsbeurteilung in der Trainee-Bewerberauswahl eines Großunternehmens - Bedeutung von Schlüsselqualifikationen und impliziten Persönlichkeitstheorien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2761