Henry wurde in Italien geboren. Als er 4 Jahre alt war, brachten seine Eltern ihn zu Freunden, die in einer entfernten Stadt lebten. Seine Eltern wurden aus politischen Gründen verfolgt und hatten Angst um ihren Sohn. Henry konnte die Zusammenhänge noch nicht verstehen, fühlte sich aber bestraft und fortgeschickt, weil er böse war. Später lebte die Familie wieder zusammen und Henry tat, was in seinen Kräften stand, damit Mutter und Vater ihn niemals wieder zurückweisen. Der Fallbericht geht 40 Jahre später weiter, als Henry bereits promoviert hatte. (Vgl. Arieti, Silvano; Bemporad, Jules 1998: S. 328f)
Der Arzt Dr. Henry Tusdori war 47 Jahre alt, als er um Behandlung wegen einer Depression bat, die bereits seit 7 Jahren bestand. Als Mediziner hatte er sich natürlich selbst alle möglichen Antidepressiva beschaffen können, aber sie hatten keine Besserung seines Zustandes gebracht. Vor kurzem war die Krankheit sogar schlimmer geworden und er hatte sich überlegt, ob er nicht lieber ins Krankenhaus gehen sollte. Die Verschlechterung war nach seiner Scheidung eingetreten. Er fühlte sich einsam und ungeliebt. Auch eine Liebesbeziehung zu einer anderen Frau, welche ihn liebte konnte ihn nicht aus seiner depressiven Phase befreien. (Ebd.)
[...]
Depression ist ein Gefühl der Betrübtheit, das im Laufe der Zeit eben nicht nachlässt. Dieses Gefühl scheint im Verhältnis zum auslösenden Ereignis übertrieben oder unangemessen zu sein.
Die Art der Betrübtheit verzögert oder unterbricht die Handlung eines Menschen oder macht sie zunichte. Begleitet wird dies von einem Gefühl der qualvollen Beunruhigung, was sich nur schwer im Zaum halten lässt (Vgl. Arieti, Silvano; Bemporad, Jules 1998: S.15)
Damit geht jedoch keine akute körperliche Gefährdung einher und die Krankheit ist auch nicht ansteckend . Dennoch ist sie eine schwerwiegende Erkrankung, sogar eine Volkskrankheit. Das bedeutet sie trifft jeden, ob arm oder reich, jung oder alt, Manager, Schüler, Lehrer oder Hausfrau. Man schätzt, dass es allein in Deutschland vier Millionen akut Betroffene gibt. Depressionen haben unglaublich viele unterschiedliche Gesichter. Sie kann sich hinter Rückenschmerzen oder einem enormen Maß an Müdigkeit verstecken. Oft tritt sie in einer Kombination aus Angst und Unruhe auf. Jeder erlebt Depression anders, d.h. andere Symptome sind möglich, Stärke und Dauer sind individuell. Das macht es sehr schwer die Krankheit diagnostizieren zu können. (Vgl. Hesse, Andrea 2006: S. 15)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist eine Depression
- Unterschied zwischen depressiv und traurig
- Ursachen für eine Depression
- Biochemische Faktoren
- Soziales Umfeld
- Stressoren
- Geschlechtsspezifischer Umgang mit Depression
- Behandlung der Depression
- Die Psychotherapie
- Medikamentöse Behandlung
- Antidepressiva
- Placebo
- Elektrokrampftherapie
- Depression, Krankheit oder andauernde Traurigkeit
- Persönliches Statement
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema Depression und zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über die Krankheit zu geben. Sie soll die verschiedenen Facetten der Depression beleuchten, von den Ursachen über die Behandlungsmöglichkeiten bis hin zur Frage, ob es sich um eine Krankheit oder eine andauernde Traurigkeit handelt.
- Definition und Abgrenzung von Depression
- Ursachen und Risikofaktoren für Depressionen
- Geschlechtsspezifische Unterschiede im Umgang mit Depression
- Verschiedene Behandlungsmethoden für Depressionen
- Die Frage nach der Krankheit oder Traurigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Fall eines Arztes vor, der trotz Zugang zu allen medizinischen Möglichkeiten über sieben Jahre hinweg an einer Depression leidet. Dieser Fall dient als Ausgangspunkt für die Erörterung der Frage, ob Depression eine Krankheit oder eine andauernde Traurigkeit ist.
Das Kapitel "Was ist eine Depression?" definiert den Begriff der Depression und grenzt ihn von Traurigkeit ab. Es werden verschiedene Ursachen für Depressionen beleuchtet, darunter biochemische Faktoren, das soziale Umfeld und Stressoren.
Das Kapitel "Geschlechtsspezifischer Umgang mit Depression" untersucht, wie Männer und Frauen mit Depressionen umgehen und welche Unterschiede in der Wahrnehmung und Behandlung bestehen.
Das Kapitel "Behandlung der Depression" stellt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten vor, darunter Psychotherapie, medikamentöse Behandlung und Elektrokrampftherapie.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Depression, Traurigkeit, Ursachen, Behandlung, Psychotherapie, Medikamentöse Behandlung, Elektrokrampftherapie, Geschlechtsspezifische Unterschiede, Krankheit, Leiden, Persönliches Statement.
- Arbeit zitieren
- Manuel Lemke (Autor:in), 2014, Depression. Ursachen und Behandlung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276229