In den Untersuchungen zur nationalsozialistischen Frontpropaganda werden neben deren Organisation und den Inhalten immer auch die Verteilungsmittel der Flugblattpropaganda thematisiert. Dabei finden sich zwar immer wieder Verweise auf das Deutsche Propaganda-Atelier (DPA), dessen Geschichte, Aufbau und genaue Funktion werden allerdings nirgends weiter erläutert. Daher widmet sich der Aufsatz der Geschichte dieser wenig bekannten deutschen Propagandainstitution und wirft damit auch einen Blick auf die Organisation der deutschen Frontpropaganda im Zweiten Weltkrieg. Insbesondere die Entwicklung von neuen Verbreitungsmitteln für die Flugschriften durch das DPA und die Probleme und Widerstände, die sich der deutschen Aktivpropaganda gegen den Feind entgegenstellten werden am Beispiel des DPA erläutert.
Aktivpropaganda gegen den Feind
Das Deutsche Propaganda-Atelier und die Entwicklung und Durchführung der NS-Feindpropaganda im Zweiten Weltkrieg
Nachdem der Erste Weltkrieg für Deutschland mit einer Niederlage geendet hatte und das Kaiserreich von einer Revolution weggefegt worden war, stand für die nationale Rechte Deutschlands fest, dass die Niederlage nur durch einen „Dolchstoß“ in den Rücken des deutschen Heeres zu erklären war, wie Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg in seiner berühmten Aussage am 18. November 1919 vor dem zweiten Unterausschuss des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Klärung der Ursachen für den deutschen Zusammenbruch behauptet hat[1]. Die Dolchstoßlegende blieb mit ihren antisemitischen Elementen während der gesamten Periode der Weimarer Republik lebendig und wurde zu einem wichtigen Bestandteil der nationalsozialistischen Propaganda[2]. Ein integrativer Bestandteil des Vorwurfs war die Unterstellung, die alliierte Agitation habe einen wesentlichen Anteil daran gehabt, dass es zu dem ominösen Dolchstoß gekommen sei, „den die Heimat der kämpfenden Truppe versetzte, aufgewiegelt und irregeleitet von denVersprechungen der Feindpropaganda. Am Ende aber dieses Feldzuges mit der ‚anderen Waffe‘ wetterleuchtete Versailles“[3].
Aus dieser Erfahrung und Deutung der geistigen Kriegführung des Ersten Weltkriegs ging der Glaube an die Macht der Propaganda als Kriegswaffe hervor, dessen berüchtigtste Manifestation der fast allumfassende Propagandaapparat des Dritten Reiches mit Joseph Goebbels an der Spitze wurde[4]. Nicht nur die eigene Bevölkerung bearbeiteten die kriegführenden Parteien des Zweiten Weltkriegs mit propagandistischen Mitteln aller Art, sondern auch die feindlichen Soldaten wurden erneut zum Ziel massiver Propagandakampagnen. Die Wehrmacht setzte Feind- und Frontpropaganda sowohl an der Ostfront, wie auch im Westen als Kriegswaffe gegen die gegnerischen Truppen ein, ebenso wie die deutschen Landser von den Feinden mit solcher Propaganda eingedeckt worden sind. Eine ausgiebige Dokumentation der Flugblattpropaganda des Zweiten Weltkriegs hat Klaus Kirchner mit einer umfangreichenReihe von 18 Katalogen vorgelegt, in denen zahlreiche Flugschriften der wichtigsten Kriegsparteien in Europa zwischen 1939 und 1945 faksimiliert sind[5]. Der Organisation der deutschen Kampfpropaganda zwischen 1939 und 1945 ist in den letzten Jahren vor allem Daniel Uziel mit seiner Dissertation und mehreren Aufsätzen nachgegangen[6]. Daneben geben auch einige ältere Arbeiten einen guten Einblick in den Aufbau und die Durchführung der NS-Frontpropaganda, darunter die Erinnerungen des kommandierenden Offiziers der Propagandatruppen Hasso von Wedel[7].
In den Untersuchungen zur nationalsozialistischen Frontpropaganda werden neben deren Organisation und den Inhalten immer auch die Verteilungsmittel der Flugblattpropaganda thematisiert. Dabei finden sich zwar Verweise auf das Deutsche Propaganda-Atelier (DPA), dessen Geschichte, Aufbau und genaue Funktion werden allerdings nirgends weiter erläutert.[8] Weitergehende Forschungsliteratur über das Atelier ist daher bisher noch ein Desiderat der Forschung, obwohl das DPA als Tochterunternehmen des „Reichministeriums für Volksaufklärung und Propaganda“ (RMVP) neben der Wahrnehmung von anderen propagandistischen Aufgaben auch die zentrale deutsche Entwicklungsstelle für die technische Verbreitung von Propagandaflugblättern war. Nachdem im Folgenden die Organisation der NS-Frontpropaganda noch einmal kurz dargestellt worden ist, soll aus diesem Grund die nachstehende Abhandlung auf Grundlage von bisher unbeachteten Akten aus dem Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde einen Einblick in die Organisation und die Arbeit des DPA geben. Insbesondere die Entwicklungsabteilung des DPA in Rüdersdorf, die für die Entwicklung neuer Verbreitungstechniken verantwortlich war, wird dabei betrachtet. Dadurch wird deutlich werden, wie die zu Beginn des Zweiten Weltkriegs noch provisorischen Verteilungsmethoden der deutschen Feindpropaganda immer weiter perfektioniert und den herrschenden Umständen (etwa der steigenden Materialknappheit) angepasst wurden. Anhand der Arbeit der Entwicklungsabteilung des DPA wird aber auch ersichtlich werden, dass die Entwicklung neuer Propagandatechniken nicht von allen Instanzen der NS-Bürokratie gefördert wurde, sondern die Feindpropaganda teilweise sogar mit Behinderungen zu kämpfen hatte, wie ein Blick auf die geplante Zersetzungspropaganda gegen die alliierten Invasionstruppen vor und nach der Landung in der Normandie im Juni 1944 zeigen wird. Mit welchen Taktiken und Mitteln Wehrmacht und SS gegen die Psyche der vormarschierenden Westalliierten in Frankreich und später in Deutschland vorgehen wollten und die Rolle der technischen Entwicklungen des DPA wird dabei ebenfalls thematisiert werden. Vor allem aber soll eine weitere Beforschung des Deutschen Propaganda-Ateliers angeregt werden, das nicht nur auf dem Gebiet der Frontpropaganda, sondern auch in vielen Fragen der Inlandspropaganda aktiv und innovativ war. Zwar steht das DPA sicherlich nicht stellvertretend für die gesamte NS-Propaganda oder deren Einsatz im Krieg, aber die Geschichte dieser Institution offenbart, wie die Propaganda-Vorgaben aus dem Propagandaministerium und der Wehrmacht praktisch umgesetzt wurden, welche Probleme dabei gemeistert werden mussten und welche Lernprozesse die Entwickler der nationalsozialistischen Agitation durchlaufen haben, um deren technischen Aspekte zu perfektionieren.
Die NS-Frontpropaganda
In seinen Kriegserinnerungen attestierte Erich Ludendorff der deutschen Führung ein völliges Versagen angesichts der mehr als 65 Millionen Flugschriften[9], die von den Alliierten über den deutschen Linien an der Westfrontverbreitet verbreitet worden waren. Gleichzeitig drückte er aber auch seine Bewunderung für die feindlichen Propagandisten aus: „Auf die feindliche Propaganda starrten wir, wie das Kaninchen auf die Schlange. Sie war ausnehmend großzügig und geschickt, arbeitete mit starken, auf die Massen wirkenden Gedanken, in vollständiger Übereinstimmung mit der Kriegführung und gebrauchte skrupellos alle Mittel“[10]. Auch andere führende Militärs, wie der spätere Reichspräsident Paul von Hindenburg, oder der Leiter des militärischen Geheimdienstes der Obersten Heeresleitung (OHL) Oberst Walter Nicolai zeigten sich überzeugt von der Wirksamkeit der feindlichen Propaganda[11]. Unterstützt wurden sie dabei von den Veröffentlichungen alliierter Propagandisten des Ersten Weltkriegs, die sich mit den angeblichen Erfolgen ihrer Propagandaoffensiven brüsteten[12]. Auch auf Adolf Hitler hatte die Kriegspropaganda des Ersten Weltkriegs offenbar einen solch starken Eindruck gemacht, dass er diesem Thema ein ganzes Kapitel in „Mein Kampf“ widmete[13]. Wenn auch die Betonung der verheerenden Wirkung der Zersetzungspropaganda der Entente zu einem nicht geringen Teil dazu diente, die Fehler der eigenen Kriegführung zu kaschieren, blieb die Erkenntnis, dass in einem zukünftigen Krieg auf die geistige Kriegführung ein besonderes Auge zu werfen war, wenn man auf deutscher Seite nicht erneut im Kampf mit den „Anderen Waffen“ unterliegen wollte[14]. Auch wenn er sich objektiv betrachtet nicht wirklich messen ließ, trug die stetige Betonung des geradezu legendären Erfolgs der alliierten Propaganda gegenüber den deutschen Truppen im Ersten Weltkrieg entscheidend dazu bei, gerade im nationalistischen Lager falsche und überzogene Annahmen über die Wirkungsmacht der Propaganda im Kriegseinsatz zu wecken[15]. Ein direktes Resultat aus diesen Deutungen der gegnerischen Propaganda im Ersten Weltkrieg und dem vermeintlichen Versagen der deutschen psychologischen Kriegführung war die gewaltige Propagandamaschinerie, die von den Nationalsozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (NSDAP) nach ihrem Machtantritt geschaffen wurde und deren bekannteste Institution das Reichministerium für Volksaufklärung und Propaganda unter Joseph Goebbels war[16]. Das Ministerium war am 13. März 1933 zum „Zwecke der Aufklärung und Propaganda unter der Bevölkerung über die Politik der Reichsregierung und den nationalen Wiederaufbau des deutschen Vaterlandes“ gegründet worden[17]. Zwei Tage zuvor waren die Mitglieder der Reichsregierung außerhalb der Tagesordnung davon in Kenntnis gesetzt worden, dass die Gründung eines solchen Ministeriums notwendig war. Adolf Hitler nutzte in seiner Begründung für die Dringlichkeit der Schaffung dieser neuen und bis dahin in der deutschen Geschichte einmaligen Behörde die Befürchtungen vor einem nochmaligen Unterliegen in einem künftigen Propagandakrieg aus. Er wies unter anderem darauf hin, dass die Arbeit eines solchen Ministeriums nicht nur für die „Vorbereitung wichtiger Regierungshandlungen“, sondern auch „für den Kriegsfall“ unverzichtbar sei[18].
Mit Hilfe des RMVP etablierten die Nationalsozialisten ihre staatliche Propaganda als ein „politisches Führungsmittel mit dessen Hilfe eine geschlossene Ausrichtung des Volkes in allen polit. Fragen sichergestellt“ war[19]. Aus diesem Grund wies das RMVP die gleichgeschaltete Presse 1937 an, „das Wort ‚Propaganda‘ nicht missbräuchlich zu verwenden. Propaganda ist im Sinne des neuen Staates gewissermaßen ein gesetzlich geschützter Begriff geworden und soll nicht für abfällige Dinge Verwendung finden. […] Kurzum-Propaganda nur dann wenn für uns, Hetze wenn gegen uns“[20]. Als Resultat dieser allgegenwärtigen Propaganda zeigte sich, dass die NSDAP die deutsche Bevölkerung völlig abhängig von der staatlichen Informationspolitik machte und von den internationalen Informationsströmen so gut wie ausschloss[21]. Durch diese weitgehende Abschottung war es möglich, die ideologische Indoktrinierung der eigenen Bevölkerung ungehemmt und ungehindert voranzutreiben, um die Treue zum Regime felsenfest in den Deutschen zu verankern. Hier spiegelt sich wieder die Lehre aus dem Ersten Weltkrieg, da man durch absolute Regimetreue einen nochmaligen Zusammenbruch wie im November 1918 zu verhindern suchte. Durch ihre unbedingte Treue zum Führer sollten auch die Soldaten der Wehrmacht gegen die Einflüsse der feindlichen Kriegspropaganda immunisiert werden, denn wie Goebbels in einem Leitartikel im März 1941 konstatierte, waren die Soldaten des NS-Regimes „nicht nur militärische, sie sind auch politische Soldaten. Sie vertreten eine neue Weltanschauung. Damit aber sind sie vollkommen immun gegen heimtückische Verführungskünste.“ Der Krieg war nicht nur in den Augen von Goebbels zu einem Kampf der Ideologien geworden, den das Deutsche Reich diesmal gewinnen würde, denn „[i]n diesem Lande findet eine Parole aus London keinen Widerhall. Sie wird nicht aufgenommen sondern verhallt. Uebrig bleiben die harten Realitäten des Krieges, eine militärische Situation, ungleich günstiger für uns als im Weltkriege, die bekanntlich auch nicht zur Kapitulation gezwungen hatte, wenn nicht der Zusammenbruch des deutschen Volkes auf seelischem Gebiet dazu den Anlass gegeben hätte“[22].
Für die Nationalsozialisten war von Beginn an klar, dass sie den Fehler der militärischen und zivilen Führung im Ersten Weltkrieg auf keinen Fall wiederholen durften, die Macht der Propaganda zu unterschätzen. Das galt für Friedenszeiten und noch stärker für den Kriegszustand, weshalb man ab dem Jahr 1935 damit begann, im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) darüber nachzudenken, wie eine effektive Kriegspropaganda konkret zu gestalten war. Es fanden Gespräche in unregelmäßigen Abständen statt, in die auch das RMVP involviert war. Gleichzeitig setzten sich einige Offiziere des Reichskriegsministeriums (RKM) mit Vertretern des RMVP zu informellen Gesprächen über Propagandafragen zusammen. Alle diese Offiziere hatten am Ersten Weltkrieg teilgenommen und wollten ein neuerliches Scheitern der deutschen Kriegspropaganda verhindern. Bei den Herbstmanövern des Jahres 1936 testete die Wehrmacht dann erstmals den Einsatz einer zivilen Propagandaeinheit des RMVP und nach einem zweiten Test im folgenden Jahr kamen OKW und RMVP Mitte 1938 darüber überein, militärische Propagandakompanien (PK) aufzustellen[23]. Im Winter 1938/39 unterzeichneten schließlich General Wilhelm Keitel für das OKW und Joseph Goebbels für das Reichspropagandaministerium das „Abkommen über die Durchführung der Propaganda im Kriege“, in dem der „Propagandakrieg […] als wesentliches, dem Waffenkrieg gleichrangiges Kriegsmittel anerkannt“ wurde[24]. Die Übereinkunft stellte aber auch klar, dass der „Waffenkrieg“ von der Wehrmacht, die psychologische Kriegführung aber vom RMVP geführt werden sollte. Der wesentliche Punkt des Abkommens bestand darin, dass sich das OKW dazu verpflichtete, „in die in den K.St.N [Kriegsstärkenachweisungen für die PK (C.K.)] als solche bezeichneten Stellen für Fachpersonal nur solche Leute einzusetzen, die auf einer hierfür vom RMVP zur Verfügung gestellten Fachliste aufgestellt sind“[25]. Auch wenn das Propagandaministerium damit die Möglichkeit hatte, entscheidenden Einfluss auf die Auswahl des Personals der PK zu nehmen, war der Kompromiss doch eine Niederlage für Goebbels, der sich in dieser Sache dem Reichskriegsminister Werner von Blomberg unterordnen musste und froh sein konnte, dass Blomberg es nicht geschafft hatte, die Wehrmachtpropaganda völlig vom RMVP abzukoppeln[26].
Mit der Schaffung der Abteilung für Wehrmachtpropaganda (WPr.) wurde in der Folge am 1. April 1939 die erste Zentralstelle für militärische Propaganda in der deutschen Geschichte geschaffen und damit die Kriegspropaganda offiziell zu einem legitimen Kriegsmittel der Wehrmacht gemacht. Leiter der Abteilung wurde der damalige Oberstleutnant und spätere Generalmajor Hasso von Wedel. Er unterstand wiederum General Alfred Jodl als Chef der Amtsgruppe „Wehrmacht-Führungsstab“. Die Abteilung füllte die Funktion einer zentralen deutschen Kriegspropagandastelle aus und wurde Ende 1942 zu einem Amt aufgewertet[27]. Die Abteilung WPr. war in vier Gruppen gegliedert, von denen Gruppe IV die eigene Kampfpropaganda betrieb und die Propaganda des Gegners überwachte. Damit wurde diese Sektion zur entscheidenden Stelle für die psychologische Kriegführung und gewann im Verlauf des Krieges immer mehr an Bedeutung. Bis Kriegsende wurde WPr. mehrmals umorganisiert und um einzelne Untersektionen ergänzt[28]. Mit der steigenden Bedeutung der Feindpropaganda (auch Aktivpropaganda genannt) im Krieg stieg der Personalbedarf der Propagandatruppen deutlich an. Während es im August 1939 in der Wehrmacht insgesamt 14 PK mit durchschnittlich 196 Soldaten, also zusammengerechnet 2744 Mann Gesamtstärke gegeben hatte, erreichte der Propagandaapparat der Wehrmacht im Jahre 1943 eine Gesamtstärke von 15.000 Mann, was eine Umorganisation der PK erforderlich machte. Insbesondere die Propagandazüge der PK, die für die praktische Durchführung der Feindpropaganda zuständig waren, wurden erheblich vergrößert[29].
[...]
[1] Zur Dolchstoßlegende gibt es einige Arbeiten aus der neueren Forschung: Gerd Krumeich, Die Dolchstoß-Legende. In: Deutsche Erinnerungsorte. Hrsg. von Etienne François; Hagen Schulze, München 2001, S. 585–599; Boris Barth, Dolchstoßlegende und Novemberrevolution. In: Die vergessene Revolution von 1918/19. Hrsg. von Alexander Gallus, Bonn 2010, S. 117–139; Wilhelm Deist, Der militärische Zusammenbruch des Kaiserreichs. Zur Realität der Dolchstoßlegende. In: Das Unrechtsregime: Internationale Forschung über den Nationalsozialismus. Hrsg. von Ursula Büttner, Hamburg 1986, S. 101–131; Friedrich Hiller von Gaertringen, "Dolchstoss"-Diskussion und Dolchstoss-Legende" im Wandel von vier Jahrzehnten. In: Geschichte und Gegenwartsbewusstsein. Hrsg. von Waldemar Besson; Friedrich Hiller von Gaertringen, Göttingen 1963, S. 122–160; Boris Barth, Dolchstoßlegenden und politische Desintegration. Das Trauma der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg 1914 - 1933, Düsseldorf 2003; Rainer Sammet, "Dolchstoß". Deutschland und die Auseinandersetzung mit der Niederlage im ErstenWeltkrieg (1918-1933), (Reihe Hochschulschriften) Berlin, Freiburg (Breisgau), Bd. 2 2003.Eine Interpretation des „Dolchstoßes“ aus sozialistischer Sicht hat der ostdeutsche Historiker Joachim Petzold 1963 vorgelegt. Bis zu Erscheinen von Barths Untersuchung war dies die umfassendste Studie zur Dolchstoßlegende. Joachim Petzold, Die Dolchstoßlegende. Eine Geschichtsfälschung im Dienst des deutschen Imperialismus und Militarismus, (Schriften desInstituts für Geschichte: Reihe 1,Allgemeine deutsche Geschichte) Berlin, Bd. 18 1963. Einig ist sich die Forschung darin, dass die Dolchstoßlegende eine immense Belastung für die Weimarer Republik bedeutete und damit die „wahrscheinlich einflußreichste Legende der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts“ ist. Vgl.: Lars-Broder Keil, Sven Felix Kellerhoff, Deutsche Legenden. Vom "Dolchstoss" und anderen Mythen der Geschichte, Berlin 2002, S. 43.
[2] Vgl.: Krumeich, Die Dolchstoß-Legende (wie Anm. 1), S. 598.
[3] Der Feldzug mit der anderen Waffe. Hrsg. von Heinrich Kessemeier, Hamburg 1941, S. 85 f.
[4] Neuere Arbeiten zur NS-Propaganda: Die Kamera als Waffe. Propagandabilder des Zweiten Weltkrieges. Hrsg. von Rainer Rother,Judith Prokasky, München 2010; Aristotle A. Kallis, Nazi propaganda and the Second World War, New York 2005; David Welch, The Third Reich. Politics and propaganda, London, 2. Aufl. 2002; Thymian Bussemer, Bodo Rollka, Propaganda und Populärkultur. Konstruierte Erlebniswelten im Nationalsozialismus, (DUV Sozialwissenschaft) Wiesbaden 2000. Grundlegend für Propagandabegriff und -theorie: Wolfgang Schieder, Christian Dipper, Propaganda. In: Geschichtliche Grundbegriffe. Hrsg. von Otto Brunner; Werner Conze; Reinhart Koselleck, Stuttgart 2004, S. 69–112; Thymian Bussemer, Propaganda. Konzepte und Theorien, Wiesbaden, 2., überarb. Aufl. 2008.
[5] Flugblattpropaganda im 2.Weltkrieg inEuropa. Hrsg. von Klaus Kirchner. 18, Erlangen 1978-2007. In den Bänden 2, 10, 16 und 17 sind zahlreiche deutsche Kriegsflugblätter katalogisiert und abgebildet.
[6] Daniel Uziel, The propaganda warriors. The Wehrmacht and the consolidation of the German home front, Oxford 2008; Daniel Uziel, Blick auf den vergangen, Planung für den kommenden Krieg. Die Entwicklung der deutschen militärischen Propaganda. In: Erster Weltkrieg - Zweiter Weltkrieg. Hrsg. von Bruno Thoß; Hans-Erich Volkmann, Paderborn 2005, S. 301–321; Daniel Uziel, Propaganda, Kriegsberichterstattung und die Wehrmacht. Stellenwert und Funktion der Propagandatruppen im NS-Staat. In: Die Kamera als Waffe. Hrsg. von Rainer Rother; Judith Prokasky, München 2010, S. 13–36.
[7] Ortwin Buchbender, Das tönende Erz. Deutsche Propaganda gegen die RoteArmee imZweitenWeltkrieg, (Militärpolitische Schriftenreihe) Stuttgart, Hamburg, Bd. 13 1978; Klaus Kirchner, Krankheit rettet. Psychologische Kriegführung, Erlangen 1976; Heil Beil! Flugblattpropaganda im Zweiten Weltkrieg ; Dokumentation und Analyse. Hrsg. von Ortwin Buchbender, Horst Schuh, (Schriftenreihe der Studiengesellschaft für Zeitprobleme e.V Militärpolitik) Stuttgart, Bd. 10 1974; Jay W. Baird, The mythical world of Nazi war propaganda. 1939 - 1945, Minneapolis 1974; Hasso von Wedel, Die Propagandatruppen der DeutschenWehrmacht, Neckargemünd 1962.
[8] Vgl.: Klaus Kirchner, Flugblätter aus Deutschland 1939-1940. 18, (Flugblattpropaganda im 2. Weltkrieg, Europa) Erlangen, Bd. 2 1982, S. XIX; Buchbender, Schuh (Hg.), Heil Beil! (wie Anm. 7), S. 31.
[9] Vgl.: Hans Thimme, Weltkrieg ohne Waffen. Die Propaganda der Westmächte gegen Deutschland, ihre Wirkung und ihre Abwehr, Stuttgart und Berlin 1932, S. 49.
[10] Erich Ludendorff, Meine Kriegserinnerungen 1914-1918. Mit zahlreichen Skizzen und Plänen. 1, Berlin 1919, S. 285.
[11] Vgl.: Paul von Hindenburg, Aus meinem Leben, Leipzig 1920, S. 156–158.
[12] Vgl.: Jean Jacques Waltz, Ernest Tonnelat, A travers les Lignes ennemies. Trois années d'offensive contre le moral allemand, Paris 1922; Campbell Stuart, Secrets of Crewe house : the story of a famous campaign, London 1920; Heber Blankenhorn, Adventures in Propaganda. Letters from a intelligence officer in France, Boston and New York 1919.
[13] Adolf Hitler, Mein Kampf. Band 1: Eine Abrechnung; Band 2: Die nationalsozialistische Bewegung 5. Aufl, München 1933, S. 193–204.
[14] Vgl.: Erich Ludendorff, Der totale Krieg, München 1935, S. 7.
[15] Vgl.: M. L. Sanders, Philip M. Taylor, Britische Propaganda im Ersten Weltkrieg 1914-1918, (Abhandlungen und Materialien zur Publizistik) Berlin, Bd. 12 1990, S. 208.
[16] Vgl.: Gerhard Hirschfeld, Der Führer spricht vom Krieg: Der ErsteWeltkrieg in den Reden Adolf Hitlers. In: Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg. Hrsg. von Gerd Krumeich, Essen 2010, S. 35–51, hier: S. 49.
[17] Erlaß über die Errichtung desReichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda vom 13.03.1933. In: Propaganda. Hrsg. von Bernd Sösemann, Stuttgart 2011, S. 114–115, Nr. 68.
[18] Vgl.: David Welch, Germany, propaganda and total war, 1914 - 1918. The sins of omission, London 2000, S. 525.
[19] Lexikonartikel: Begriffsdefinition "Propaganda". Meyers Lexikon 1940 Bd. IIX, Sp. 1509 f. In: Propaganda. Hrsg. von Bernd Sösemann, Stuttgart 2011, S. 766–767, Nr. 764, hier: S. 766.
[20] Presseanweisung. Zum Begriff und der Verwendung von"Propaganda". In: Propaganda. Hrsg. von Bernd Sösemann, Stuttgart 2011, S. 762, Nr. 758.
[21] Vgl.: Bussemer, Propaganda (wie Anm. 4), S. 18.
[22] Joseph Goebbels, Über die geistige Kriegführung In: Das Reich ( 02.03.1941), Nr. 9, S. 1–2.
[23] Vgl.: Uziel, Blick auf den vergangen, Planung für den kommenden Krieg (wie Anm. 6), S. S. 317 f.
[24] Zitiert nach: Wedel, Die Propagandatruppen der DeutschenWehrmacht (wie Anm. 7), S. 22.
[25] Zitiert nach: Ebd.
[26] Vgl.: Peter Longerich, Joseph Goebbels. Biographie, München 2010, S. 411.; Uziel, Blick auf den vergangen, Planung für den kommenden Krieg (wie Anm. 6), S. 318.
[27] Vgl.: Ebd, S. 319.; Buchbender, Das tönende Erz (wie Anm. 7), S. 22 f.
[28] Vgl.: Uziel, The propaganda warriors (wie Anm. 6), S. 429–434.
[29] Vgl.: Buchbender, Schuh (Hg.), Heil Beil! (wie Anm. 7), S. 14–17.
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.