Schon seit mehreren Jahren erschrecken immer wieder Nachrichten und Bilder aus Mexiko über den von der Regierung ausgerufenen „Krieg gegen die Drogen“. Schwerbewaffnete Soldaten, hilflose Angehörige von Ermordeten und ein überforderter Staat. Allein im Jahr 2011 wurden mehr als 12.000 Menschen im Zusammenhang mit Drogengeschäften ermordet. Seit 2006 hatte sich die Zahl bis 2011 verdoppelt. Ganz Mexiko ist regiert durch verschiedene Drogenkartelle, die eine entscheidende nicht staatliche Position einnehmen: für sie sind mehr als fünfzig Prozent der Bevölkerung tätig. Sei es als Bauer, als Zwischenhändler, Laufbursche oder Kartell-Boss.
Statistiken zeichnen ein fortschrittliches Bild von Mexiko: es gehört mit zu den kaufstärksten Ländern der Erde. Dennoch ist Mexiko ein Land, in dem es gewaltige Unterschiede zwischen arm und reich gibt. Einigen Milliardären stehen sehr viele Menschen gegenüber, die mit nur einem US-Dollar am Tag über die Runden kommen müssen. Doch welchen Stellenwert nimmt der Drogenhandel im Zusammenhang mit den sozialen Bedingungen der Bevölkerung in Mexiko ein? Hilft der informelle Sektor den Armen? Welche Rolle nimmt die reiche Elite in Mexiko ein und welche der Staat?
Zunächst werden die offiziellen Berichte über den Zustand der Welt von Bedeutung sein. Was können uns die Berichte von Weltbank und den Vereinigten Nationen über die Welt berichten? Wie authentisch sind diese Berichterstattungen? Anschließend soll eine neue Perspektive eröffnet werden, die ein pessimistischeres Bild von der Evaluation des Zustands der Welt zeichnen wird. Die shadow networks werden in keiner Evaluierung berücksichtigt und wir werden sehen, welche gravierenden Auswirkungen die Nichtbeachtung dieses Sektors für eine sozialwissenschaftliche Untersuchung des Zustands der Welt hat. Im zweiten Teil der Arbeit wird die Schattenwirtschaft Mexikos als Beispiel für die shadow networks dienen. Hier werden zunächst die Geschichte und Hintergründe der mexikanischen Drogenwirtschaft erläutert werden, um anschließend ein Bild vom Ausmaß der informellen Ökonomie Mexikos zeichnen zu können und die sozialen Auswirkungen des Drogenhandels in Mexiko untersuchen zu können. Wie verhält sich die Verteilung des entstehenden Reichtums in den Drogen-Kartellen?
Inhaltsverzeichnis
- Einführende Bemerkungen
- Theoretische Vorbemerkungen
- Formelle Tätigkeiten und offizielle Armutsberichte
- Informelle Tätigkeiten: shadow networks
- Der mexikanische Drogenhandel
- Geschichte und Hintergründe des mexikanischen Drogenkartells
- Die sozialen Auswirkungen des Drogenhandels in Mexiko
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die sozio-ökonomischen Auswirkungen des mexikanischen Drogenkartells auf die Bevölkerung Mexikos. Sie analysiert die Rolle der shadow networks in der mexikanischen Wirtschaft und beleuchtet die Auswirkungen des informellen Sektors auf die Armutsentwicklung. Die Arbeit hinterfragt die offiziellen Armutsberichte und untersucht, inwieweit diese die Realität der informellen Wirtschaft widerspiegeln.
- Der Einfluss des Drogenhandels auf die mexikanische Gesellschaft
- Die Rolle der shadow networks in der mexikanischen Wirtschaft
- Die Auswirkungen des Drogenhandels auf die Armutsentwicklung in Mexiko
- Die Grenzen der offiziellen Armutsberichte
- Die Bedeutung der informellen Wirtschaft für das Verständnis sozialer Ungleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Problematik des Drogenhandels in Mexiko vor. Es zeigt die Widersprüche zwischen den offiziellen Statistiken über Mexiko und der Realität des Drogenhandels auf.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen. Es analysiert die offiziellen Armutsberichte und hinterfragt deren Aussagekraft im Hinblick auf die informelle Wirtschaft. Das Kapitel stellt das Konzept der shadow networks vor.
Das dritte Kapitel widmet sich dem mexikanischen Drogenhandel. Es untersucht die Geschichte und Hintergründe des Drogenkartells sowie die sozialen Auswirkungen des Drogenhandels auf die mexikanische Bevölkerung. Die Verteilung des Reichtums in den Drogenkartellen wird ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Drogenkartell, Mexiko, shadow networks, informelle Wirtschaft, Armut, Reichtum, soziale Ungleichheit, offizielle Armutsberichte, World Development Report, Human Development Report, soziale Auswirkungen
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- Dominik Mönnighoff (Author), 2013, Das mexikanische Drogenkartell und seine sozio-ökonomischen Auswirkungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276431