In den Vereinigten Staaten von Amerika wirbelt seit etwas mehr als zwei Jahren eine neue Bewegung von rechts die politische Landschaft auf. Nicht selten sorgen deren Mitglieder im Kongress für Blockaden oder Skandale. Es entsteht fast der Eindruck, als ob die konservative
Tea Party Bewegung eine neue Partei neben den Republicans und Democrats im Kongress darstellen möchte, doch noch sind die Mitglieder der Bewegung Teil der Republikanischen
Partei und die konservative Abgeordnete, die sich als Tea Partier verstehen, sitzen für die Republikaner im Kongress.
Hätten sie überhaupt eine Chance in einem traditionell bipolaren Parteiensystem als eigenständige Partei zu bestehen? Im Folgenden soll die These geprüft werden, ob die beiden Parteien, Democrats und Republicans, auch einer scheinbar mächtigen neuen politischen Bewegung wie der Tea Party keine Chance einräumen, sich im Zweiparteiensystem zu etablieren. In einem ersten Schritt soll das Phänomen Tea Party kurz dargestellt werden, es folgt eine
Einordnung dritter Parteien in den Kontext der amerikanischen Geschichte vor dem Hintergrund des politischen Systems und der politische Kultur des Landes. Abschließend wird die These kritisch betrachtet und ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Tea Party Bewegung
- Dritte Parteien im Kontext des amerikanischen politischen Systems
- Dritte Parteien im Kontext der politischen Kultur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Zweiparteiensystem in den USA und untersucht die Chancen der Tea Party Bewegung, sich als eigenständige Partei zu etablieren. Die These lautet, dass die Republikaner und Demokraten die dominierenden Kräfte bleiben und der Tea Party der Durchbruch verwehrt bleibt.
- Die Entstehung und Ideologie der Tea Party Bewegung
- Die Herausforderungen für dritte Parteien im amerikanischen Wahlsystem
- Die Rolle der politischen Kultur und die Verfestigung des Zweiparteiensystems
- Die Chancen und Grenzen der Tea Party als politische Kraft
- Die Auswirkungen der Tea Party auf das amerikanische Parteiensystem
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet die Entstehung der Tea Party Bewegung im Kontext der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008. Die zentralen Prinzipien der Bewegung, wie die Forderung nach einem kleineren Staat und einer konservativen Fiskalpolitik, werden dargestellt. Die Tea Party wird als eine grassroots-Bewegung beschrieben, die sich stark an den Republikanern orientiert und deren Wählerklientel überwiegend in den „red states“ im Süden und Mittleren Westen zu finden ist.
Der zweite Teil der Arbeit analysiert die Herausforderungen für dritte Parteien im amerikanischen Wahlsystem. Das Mehrheitswahlsystem und das „winner-take-all“-Prinzip werden als wesentliche Faktoren für die Dominanz der beiden großen Parteien identifiziert. Die Arbeit zeigt auf, dass es für neue Parteien schwierig ist, sich in den Wahlen durchzusetzen und sich politisch zu etablieren. Die etablierten Parteien können neue Themen schnell in ihre Programme aufnehmen und so den Konkurrenten den Wind aus den Segeln nehmen.
Der dritte Teil der Arbeit untersucht die Rolle der politischen Kultur in der Verfestigung des Zweiparteiensystems. Die Arbeit argumentiert, dass die amerikanische politische Kultur seit der Gründung der Republik von zwei gegensätzlichen Denkschulen geprägt ist, die sich in den beiden großen Parteien manifestieren. Diese Dichotomie erschwert es neuen Parteien, in die bestehende Ordnung einzudringen. Die Wähler haben Scheu, ihre Stimme einem dritten Kandidaten zu geben, da sie diesen als Wahlverlierer ansehen.
- Arbeit zitieren
- Dominik Mönnighoff (Autor:in), 2012, Entwicklungen im bipolaren Parteiensystem der USA. Die Tea Party Bewegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276434