Während in den antiken Doppelgänger-Erzählungen „die Erfahrung einer Bedrohung der Identität und die zerfallende Selbstgewissheit als deren Folgeerscheinung […] zur Situationskomik“ gehören, ist in Stevensons 'Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde' „das in seiner Identität bedrohte Individuum […] nun nicht mehr Opfer einer komischen Verwechslung.“ Vielmehr ist es das Opfer einer Persönlichkeit, die „von verschiedenen Instanzen in einem labilen Gleichgewicht gehalten wird.“ Als solches bietet die literarische Figur in Doppelgänger-Erzählungen besonders dem psychoanalytischen Interpretationsansatz verschiedene Deutungszugänge, sodass auch die nachfolgende Untersuchung des Doppelgängermotivs auf Basis eines solchen Ansatzes vorgenommen wird.
Ausgehend von der These, der Doppelgänger Hyde sei die Manifestation einer Wunscherfüllung Jekylls soll gezeigt werden, welcher Motive und stilistischer Mittel sich Stevenson für die spezifische Gestaltung des Doppelgängers bedient. Im Sinne eines psychoanalytischen Interpretationsansatzes gilt es, entsprechende Bezüge zu den Darlegungen Freuds herauszustellen und diese im Hinblick auf die Inszenierung der Figuren zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Motiv des Doppelgängers - eine Annäherung.
- Edward Hyde - der Doppelgänger als Wunscherfüllung.
- Die Erzählstruktur- unter Aufsicht des Über-Ich.......
- Manifestation des Es im Handeln Hydes
- Manifestation des Es im äußeren Erscheinungsbild Hydes..
- Dr. Jekyll Manifestation eines schwachen Ichs...
- Spannungsverhältnis Dr. Jekyll – Mr. Hyde.……….........
- Schlussbetrachtung..
- Literaturverzeichnis.
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
- Internetquellen........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Motiv des Doppelgängers in Robert Louis Stevensons Roman "Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde". Ziel ist es, die spezifische Gestaltung des Doppelgängers Edward Hyde im Kontext der psychoanalytischen Theorie Freuds zu untersuchen. Dabei soll herausgearbeitet werden, welche Motive und stilistischen Mittel Stevenson für die Inszenierung des Doppelgängers einsetzt und wie diese mit den Freud'schen Instanzen des Es, Ichs und Über-Ichs in Verbindung stehen.
- Das Motiv des Doppelgängers in der Literatur
- Die psychoanalytische Interpretation des Doppelgängers
- Die Gestaltung des Doppelgängers in "Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde"
- Die Beziehung zwischen Dr. Jekyll und Mr. Hyde
- Die Bedeutung des Doppelgängers für die Figuren und die Handlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Doppelgängers ein und stellt die Relevanz des Motivs für die psychoanalytische Interpretation dar. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit und skizziert den methodischen Ansatz.
Kapitel 2 bietet eine umfassende Annäherung an das Motiv des Doppelgängers. Es werden verschiedene Konzepte und Definitionen des Doppelgängers aus der Literatur, der Mythologie und der Psychoanalyse vorgestellt. Dabei werden die Werke von Jean Paul, Hildenbrock, Freud und anderen Autoren herangezogen.
Kapitel 3 widmet sich der spezifischen Gestaltung des Doppelgängers in Stevensons Roman. Es werden die Erzählstruktur, die Figurengestaltung und die Handlung im Hinblick auf die Freud'schen Instanzen analysiert. Dabei wird gezeigt, wie Stevenson die Figur Edward Hyde als Manifestation der verdrängten Wünsche und Triebe Dr. Jekylls inszeniert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Motiv des Doppelgängers, die psychoanalytische Interpretation, Robert Louis Stevenson, "Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde", Edward Hyde, Dr. Jekyll, das Es, das Ich, das Über-Ich, die Verdrängung, die Wunscherfüllung, die Figurengestaltung, die Erzählstruktur, die Handlung.
- Quote paper
- Helena Drewa (Author), 2014, Der Doppelgänger. Manifestation einer Wunscherfüllung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276444