„Die sprachlichen Anforderungen im Fach Mathematik haben sich in den letzten zwanzig Jahren mit den veränderten Zielvorstellungen, Lernformen und den Aufgabenformaten beträchtlich erhöht“ (Verboom 2008, S.96). Viele Schüler können diese Anforderungen aufgrund sprachlicher Defizite jedoch nicht erfüllen. Somit ist die Sprachförderung nicht länger alleiniges Thema des Deutschunterrichts. Sie muss auch im Mathematikunterricht selbst stattfinden.
Diese Bachelorarbeit soll einen Beitrag zur Sprachförderung im Mathematikunterricht leisten, indem sie der Frage nachgeht, inwiefern die Methode des Wortspeichers zur Förderung der mathematischen Beschreibungskompetenzen von Viertklässlern beiträgt.
Da die Förderung der Schüler möglichst individuell gestaltet werden soll, wird zunächst die Heterogenität in Grundschulklassen thematisiert, um anschließend einen guten Umgang mit ihr durch Differenzierung aufzuzeigen (2). Danach wird die Sprache im Mathematikunterricht mit heterogenen Lerngruppen näher betrachtet. In diesem Rahmen wird zunächst auf die Bildungsstandards und die darin formulierten Kompetenzerwartungen in Bezug auf die Sprache (3.1) eingegangen. Nachdem ersichtlich ist, welche Sprachkompetenzen der heutige Mathematikunterricht von den Schülern verlangt, werden die verschiedenen Funktionen und Arten der Sprache im Mathematikunterricht und die durch Sprache entstehenden Probleme (3.2) betrachtet. Weiterhin wird die Methode des Wortspeichers als Möglichkeit zur Sprachförderung (3.3) vorgestellt. Anschließend wird die Erprobung des Wortspeichers innerhalb einer substanziellen Lernumgebung mit dem Aufgabenformat Mal-Plus-Häuser ausgewertet. Dazu wird zunächst die durchgeführte Lernumgebung (4.1) vorgestellt. Im Anschluss daran werden die Beschreibungskompetenzen der Schüler vor (4.2.1) und nach (4.2.2) der konkreten Behandlung des Themas und der Einführung des Wortspeichers ausgewertet und analysiert, um einen Vergleich ziehen zu können. Abschließend werden die Ergebnisse der Auswertung zusammengefasst und ein Ausblick gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Umgang mit Heterogenität
- Ausgangslage in der Grundschule
- Verschiedene Formen der Differenzierung
- Sprache im Mathematikunterricht
- Sprachliche Kompetenzerwartungen im Mathematikunterricht
- Funktionen und Arten der Sprache im Mathematikunterricht
- Sprachförderung im Mathematikunterricht
- Der Wortspeicher in einer substanziellen Lernumgebung – Eine Analyse
- Aufbau der Lernumgebung
- Analyse
- Auswertung der Eingangsstandortbestimmungen
- Auswertung der Ausgangsstandortbestimmungen
- Chancen und Probleme des Wortspeichers
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht, inwiefern die Methode des Wortspeichers zur Förderung der mathematischen Beschreibungskompetenzen von Viertklässlern beiträgt. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob der Wortspeicher die Schüler befähigt, mathematische Muster und Strukturen in einem substanziellen Aufgabenformat, dem Mal-Plus-Haus, zu beschreiben.
- Heterogenität in der Grundschule und Differenzierung
- Sprachliche Herausforderungen im Mathematikunterricht und Bedeutung der Sprachförderung
- Die Rolle des Wortspeichers als Methode zur Sprachförderung
- Analyse der Beschreibungskompetenzen von Schülern vor und nach der Arbeit mit dem Wortspeicher
- Chancen und Probleme der Methode des Wortspeichers
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und stellt die Relevanz der Sprachförderung im Mathematikunterricht heraus. Anschließend wird die Heterogenität in Grundschulklassen und der Umgang mit ihr durch Differenzierung betrachtet. Das Kapitel über Sprache im Mathematikunterricht beleuchtet die sprachlichen Kompetenzerwartungen der Bildungsstandards, verschiedene Sprachfunktionen und die durch Sprache entstehenden Probleme.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Analyse einer substanziellen Lernumgebung, die das Aufgabenformat Mal-Plus-Häuser nutzt und die Methode des Wortspeichers zur Förderung der Beschreibungskompetenzen einsetzt. Die Kapitel 4.1 und 4.2 beschreiben die Lernumgebung und analysieren die Beschreibungskompetenzen der Schüler mithilfe der Eingangs- und Ausgangsstandortbestimmungen.
Das Kapitel 4.2.3 beschäftigt sich mit den Chancen und Problemen der Methode des Wortspeichers, wobei die Einbindung von Formulierungshilfen, die Anwendung bei Schülern mit Deutsch als Zweitsprache und das Problem des nachgelagerten Sammelns von Fachwörtern im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Sprachförderung, Mathematikunterricht, Beschreibungskompetenz, Heterogenität, Differenzierung, Wortspeicher, Mal-Plus-Haus, Bildungsstandards, Aufgabenformat, substanzielle Lernumgebung.
- Arbeit zitieren
- Melanie Block (Autor:in), 2013, Förderung mathematischer Beschreibungskompetenzen von Viertklässlern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276445