Angehörige, Betreuer, Ärzte und Pflegepersonal befinden sich auf einem schmalen Grat, wenn sie Verantwortung für einen Menschen übernehmen, der durch sein Krankheitsbild offensichtlich daran gehindert wird, selbstverantwortet zu handeln und zu leben. Angehörige möchten das Familienmitglied „gut aufgehoben“ wissen und möglichst frei von Leid und Schmerzen. Betreuer und professionelle medizinische Helfer sehen sich aufgrund ihres Berufsbildes und rechtlicher Vorschriften veranlasst, möglichst Schaden von den Patienten selbst, z. B. durch Stürze, abzuwenden, aber auch Schäden anderer betreuter Personen durch das Verhalten der Demenzbetroffenen – z. B. durch Aggressionen – zu verhindern. Ein Versuch, diese Schäden zu verhindern, ist die Fixierung, d. h bewegungseinschränkende Maßnahmen (BEM) oder auch freiheitseinschränkende Maßnahmen (FEM).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medizinische und pflegerische Aspekte
- Psychosoziale Aspekte
- Juristische Aspekte
- Ethisch-moralische Aspekte – ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich kritisch mit dem Thema der Fixierung von dementen Patienten in stationären Einrichtungen. Sie analysiert das Spannungsfeld zwischen der medizinischen Fürsorgepflicht und dem Recht auf persönliche Freiheit und Selbstbestimmung.
- Medizinische und pflegerische Aspekte der Demenz und die Auswirkungen von Fixierung auf die Gesundheit der Patienten.
- Psychosoziale Folgen der Fixierung auf die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl der Betroffenen.
- Juristische Rahmenbedingungen und rechtliche Anforderungen für die Anwendung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen.
- Ethische und moralische Implikationen der Fixierung im Kontext der Patientenrechte und der Würde des Menschen.
- Mögliche Ansätze zur Verbesserung der Situation und zur Förderung einer personenorientierten Pflege.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Fixierung von Demenzkranken vor und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven von Angehörigen, Betreuern und medizinischem Personal.
Das Kapitel "Medizinische und pflegerische Aspekte" erläutert das Krankheitsbild der Demenz nach ICD-10 und beschreibt die Herausforderungen der Demenzpflege. Es untersucht die Folgen von Fixierung auf die körperliche und psychische Gesundheit der Betroffenen und hinterfragt die Wirksamkeit dieser Maßnahme.
Das Kapitel "Psychosoziale Aspekte" beleuchtet die Auswirkungen der Fixierung auf die Lebensqualität und die Würde der Betroffenen. Es zeigt auf, wie sich Fixierung negativ auf die soziale Integration und das Selbstwertgefühl der Demenzkranken auswirken kann.
Das Kapitel "Juristische Aspekte" erläutert die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Anwendung von Fixierungen in stationären Einrichtungen. Es beleuchtet die Voraussetzungen für eine rechtmäßige Fixierung und die damit verbundenen Anforderungen.
Schlüsselwörter
Demenz, Fixierung, Freiheitseinschränkende Maßnahmen, Selbstbestimmung, Patientenrechte, medizinische Fürsorgepflicht, ethische Aspekte, psychosoziale Folgen, rechtliche Rahmenbedingungen, personenorientierte Pflege, salutogene Faktoren.
- Arbeit zitieren
- Annett Hornung (Autor:in), 2014, Fixierung von dementen Patienten. Zwischen Fürsorgepflicht und dem Recht auf persönliche Freiheit und Selbstbestimmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276467