Persönliche Positionen zu bestimmten politischen Debatten einnehmen zu können, sollte fraglos zu den Fähigkeiten eines politisch mündigen Bürgers unserer Gesellschaft gehören, denn nur so kann er Stellung beziehen, politische Maßnahmen befürworten oder kritisieren.
Da es das erklärte Ziel sozialwissenschaflichen Unterrichts ist, die Schülerinnen und Schüler zu eben solchen politisch fähigen Gliedern unserer Gesellschaft zu erziehen und ihnen so vollständige Teilhabe innerhalb dieser zu ermöglichen, ist es für den Politiklehrer immanent wichtig, genau zu beachten, was notwendig ist, um die Kompetenz politisch-moralischer Urteilsbildung bei Schülerinnen und Schülern anspruchsvoll auszubilden. Dabei spielen neben den methodischen und didaktischen Fragen auch entwicklungspsychologische Aspekte eine bedeutende Rolle.
Es soll nun erläutert werden, wie das Verhalten des Lehrers im Politikunterricht sowie seine Unterrichtsgestaltung dem Anspruch gerecht werden können, die Schülerinnen und Schüler zu mündigen und kritischen Individuen zu erziehen, ohne ihnen bestimmte Meinungen eintrichtern zu wollen.
Denn eine Erziehung zu unreflektierten und unhinterfragten Werten und Ansichten widerspricht dem emanzipatorischen Auftrag politischer Bildung, sodass es im Interesse aller Politiklehrer sein sollte, Kenntnisse darüber zu haben, wie eine reflektierte politisch-moralische Urteilsbildung seitens der Schülerinnen und Schüler entstehen kann. Denn eine Erziehung zu vorgegebenen Werten erhöht nur die Bereitschaft der SchülerInnen , sich mit mächtigen und abgesicherten Institutionen zu identifizieren.
Schließlich werden noch einige Beispiele aus der Unterrichtspraxis vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Theoretische Überlegungen
- Praktische Impulse
- Schluss/Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, wie Lehrer Schülerinnen und Schüler im Politikunterricht zur Fähigkeit der politisch-moralischen Urteilsbildung führen können. Dabei werden sowohl theoretische Überlegungen als auch praktische Impulse vorgestellt. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler zu mündigen und kritischen Individuen zu erziehen, ohne ihnen bestimmte Meinungen aufzuzwingen.
- Entwicklungspsychologische Aspekte der moralischen Urteilsbildung
- Kohlbergs Stufenmodell der moralischen Entwicklung
- Die Rolle des Eigeninteresses bei der politisch-moralischen Urteilsbildung
- Die Bedeutung von Menschenrechten und Grundrechten
- Die Verarbeitung von Umwelteinflüssen bei der Urteilsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung der politisch-moralischen Urteilsbildung für die politische Mündigkeit von Schülerinnen und Schülern heraus. Sie betont die Notwendigkeit, dass Lehrer die Kompetenz der politisch-moralischen Urteilsbildung bei ihren Schülern fördern, ohne ihnen bestimmte Meinungen aufzuzwingen.
Der Hauptteil des Textes befasst sich zunächst mit theoretischen Überlegungen zur moralischen Urteilsbildung. Dabei wird das Stufenmodell von Lawrence Kohlberg vorgestellt, das die Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit in drei Stadien mit jeweils zwei Stufen beschreibt. Der Text beleuchtet die Bedeutung des Eigeninteresses bei der politisch-moralischen Urteilsbildung und betont die Notwendigkeit, dass Schülerinnen und Schüler lernen, ihr Eigeninteresse mit den Perspektiven anderer abzuwägen. Darüber hinaus wird die Bedeutung von Menschenrechten und Grundrechten für die Urteilsbildung hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die politisch-moralische Urteilsbildung, die Entwicklungspsychologie, Kohlbergs Stufenmodell, das Eigeninteresse, Menschenrechte, Grundrechte und die Verarbeitung von Umwelteinflüssen bei der Urteilsbildung.
- Quote paper
- Andreas Wollenweber (Author), 2012, Was ein Lehrer beim Vermitteln der Fähigkeit zur politisch-moralischen Urteilsbildung berücksichtigen muss, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276584