"Rom war in dem Unruheherd seit dem Tod Herodes eine überforderte Besatzungsmacht."
So charakterisiert Michael Sommer das Verhältnis der in ihrer Blüte stehenden antiken Weltmacht Rom zu ihrer entlegenen Provinz Judäa. Tatsächlich war mit dem Tod von Herodes dem Großen, einem bei seinen Landsleuten nicht unumstrittenen Klientelherrscher von Roms Gnaden, die Stabilität in der Provinz zunehmend labiler geworden. Diese Situation fand man auch zur Zeit Kaiser Neros (54-68 n. Chr.) dort vor und in seine Regierungszeit fiel auch dann der jüdische Aufstand (66-70 n. Chr.).
Von Nero selbst ist kaum etwas zur Lage in Palästina überliefert, was die Frage aufwirft, inwiefern er eine Mitschuld an den Ausschreitungen der jüdischen Bevölkerung getragen hat und ob er schließlich den Aufstand letztlich hätte verhindern können.
Um dieser Frage näher auf den Grund zu gehen, werden die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Judäa während der neronischen Herrschaft näher untersucht, um so einen eventuellen Handlungsspielraum Neros zur Verbesserung der Lage in diesem Pulverfass herausstellen zu können.
Auf dieser Grundlage sollen dann Antwortmöglichkeiten auf die Frage gegeben werden, ob Nero durch intensive Reformmaßnahmen den verlustreichen Aufstand hätte vermeiden können, er, der Italien bis 66 nie verlassen hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Verhältnisse in Judäa während Neros Prinzipat
- Die politische Situation in Judäa (1. Jh. n. Chr.)
- Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Judäa (1. Jh. n. Chr.)
- Zusammenfassung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle Neros im jüdischen Aufstand von 66 n. Chr. und untersucht, inwiefern er eine Mitschuld an den Ausschreitungen der jüdischen Bevölkerung trug und ob er den Aufstand hätte verhindern können. Die Arbeit analysiert die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Judäa während der neronischen Herrschaft, um einen möglichen Handlungsspielraum Neros zur Verbesserung der Lage in der Provinz herauszustellen.
- Die politische Situation in Judäa während der neronischen Herrschaft
- Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Judäa während der neronischen Herrschaft
- Die Rolle der römischen Statthalter in Judäa
- Die Ursachen des jüdischen Aufstands
- Neros Handlungsmöglichkeiten zur Vermeidung des Aufstands
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort stellt die Problematik der Arbeit dar und erläutert die Forschungsfrage. Es wird die schwierige Beziehung zwischen Rom und Judäa im 1. Jahrhundert n. Chr. beleuchtet und die Bedeutung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Judäa für die Entstehung des Aufstands hervorgehoben.
Das Kapitel "Die Verhältnisse in Judäa während Neros Prinzipat" analysiert die politische, soziale und wirtschaftliche Situation in Judäa im 1. Jahrhundert n. Chr. Es wird die direkte römische Herrschaft nach der Absetzung des Herodessohnes Archelaos im Jahr 6 n. Chr. beschrieben und die Rolle der römischen Statthalter in Judäa beleuchtet. Die Arbeit untersucht die Machtfülle der Statthalter und deren Einfluss auf die Lebensbedingungen der jüdischen Bevölkerung.
Das Kapitel "Die politische Situation in Judäa (1. Jh. n. Chr.)" analysiert die politische Situation in Judäa während der neronischen Herrschaft. Es werden die verschiedenen römischen Statthalter Judäas während dieser Zeit vorgestellt und deren Politik und Einfluss auf die jüdische Bevölkerung untersucht. Die Arbeit beleuchtet die Spannungen zwischen der römischen Besatzungsmacht und der jüdischen Bevölkerung und die Ursachen für die zunehmende Unruhe in der Provinz.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Nero, Judäa, Jüdischer Aufstand, Römische Provinz, Statthalter, Politik, Gesellschaft, Kultur, soziale Verhältnisse, wirtschaftliche Verhältnisse, Spannungen, Konflikt, Ursachen, Handlungsspielraum, Reformmaßnahmen.
- Quote paper
- Andreas Wollenweber (Author), 2013, Neros Rolle im jüdischen Aufstand von 66 n. Chr., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276588