Am 1.1.2012 trat das Bundeskinderschutzgesetz in Kraft und mit ihm u.a. die präzisierte Verpflichtung der Jugendämter, Prozesse der Qualitätsentwicklung als kontinuierliche Verfahren in ihren eigenen Handlungsfelder und in den Handlungsfelder der freien Träger der Jugendhilfe zu initiieren, aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln (§79a SGB VIII). Ziel dieser Arbeit war, aus jugendhilfefachlicher und organisationsbezogener Perspektive ein Qualitätsentwicklungskonzept für die Jugendhilfe herauszuarbeiten und darauf basierend, Eckpunkte für ein Beratungs- und Fortbildungskonzept zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation
- Handlungsbedarf
- Ziel und Aufbau der Arbeit
- Begriffsklärungen
- Der Begriff „Qualität“
- Sichtweisenabhängige Qualitätsbegriffe
- Jugendhilfe als komplexe Dienstleistung
- Sichtweisen auf den Qualitätsbegriff in der Jugendhilfe
- Dimensionen von Qualität in der Jugendhilfe
- Strukturqualität in der Jugendhilfe
- Prozessqualität in der Jugendhilfe
- Ergebnisqualität in der Jugendhilfe
- Infrastrukturqualität als Makrodimension
- Der Begriff „Qualitätsentwicklung“
- Historie der „Qualitätsentwicklung“ im SGB VIII
- Qualitätsentwicklung als Überbegriff und als Teilschritt
- Qualitätsbewertung als Teil der Qualitätsentwicklung
- Qualitätsentwicklung als Qualitätskreislauf
- Qualitätsentwicklung und Qualitätsmanagement
- Der Begriff „Qualität“
- Jugendhilferechtliche Verfahren und Instrumente mit QuE-/QM-Bezug
- Die Jugendhilfeplanung nach § 80 SGB VIII
- Qualitätsentwicklungsbezug der Jugendhilfeplanung
- JuBB als Werkzeug für die Jugendhilfeplanung
- Das Hilfeplanverfahren nach § 36 SGB VIII
- Qualitätsentwicklungsbezug des Hilfeplanverfahrens
- Veröffentlichungen und Instrumente zum Hilfeplanverfahren
- Die Qualitätsentwicklungsvereinbarungen nach §§ 78a-g SGB VIII
- Der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung nach § 8a SGB VIII
- Qualitätsentwicklungsbezug des Schutzauftrags
- Veröffentlichungen und Instrumente zum Schutzauftrag
- Zusammenarbeit mit anderen Stellen (§ 81 SGB VIII und § 3 KGG)
- Qualitätsentwicklungsbezug der Zusammenarbeit mit anderen Stellen
- Veröffentlichungen und Instrumente zur Kooperation mit anderen Stellen
- Die Jugendhilfeplanung nach § 80 SGB VIII
- QuE-/QM-Bausteine und ihre Umsetzung im Jugendamt
- Organisationsbezogene Besonderheiten des Jugendamtes
- Das Jugendamt als Organisationseinheit einer Kommunalverwaltung
- Das Jugendamt als zweigliedrige Behörde
- Das Jugendamt als einer der Träger der Jugendhilfe
- QuE-/QM-Steuerungsinstrumente und ihre Umsetzung im Jugendamt
- (Qualitäts)Leitbild
- Qualitätshandbuch und Arbeitshandbücher
- Qualitätszirkel und qualitätsbezogene Projektgruppen
- Qualitätsbeauftragter
- Teilkonzepte der/des QuE/QM und ihre Umsetzung im Jugendamt
- Risiko- und Fehlermanagement
- Beschwerdemanagement
- Kontextkonzepte zur/zum QuE/QM und ihre Umsetzung im Jugendamt
- Personalentwicklung als Kontextkonzept zur/zum QuE/QM
- Personalentwicklungskonzepte im Jugendamt
- Exkurs: Personalbemessung in bayerischen Jugendämtern (PeB)
- Controlling als Kontextkonzept zum/zur QM/QuE
- Personalentwicklung als Kontextkonzept zur/zum QuE/QM
- Forschung zur Umsetzung von QuE/QM-Konzepten in Jugendämtern
- Studie zu QuE/QM in der Jugend- und Sozialhilfe
- Studie zu QuE/QM im Bereich der Hilfen zur Erziehung
- Forschung zu Fehler- und QuE/QM -Konzepten im Kinderschutz
- Organisationsbezogene Besonderheiten des Jugendamtes
- Untersuchung zum Umsetzungsstand der QuE
- Auswahl und Beschreibung der Stichprobe
- Beschreibung des Fragebogen als Erhebungsinstrument
- Der erste Fragenblock (Fragen 1.1. bis 1.3)
- Der zweite Fragenblock (Fragen 2.1. bis 2.3)
- Der dritte Fragenblock (Fragen 3.1. bis 3.3)
- Auswertung der Untersuchung
- Datenaufbereitung
- Überprüfen auf Auswertbarkeit
- Überprüfen auf fehlende Werte
- Umkodieren von Variablen
- Zusammenfassen von Items
- Auswertung der Lagemaße einzelner Fragen
- Lagemaße des subjektiven QuE-Umsetzungsstandes (Frage 2.1.)
- Lagemaße der Steuerungsinstrumente (Frage 2.2.1)
- Lagemaße der bereits ergriffenen Initiativen (Frage 2.2.3)
- Lagemaße bezüglich der Qualitätsbeauftragten (Frage 2.3.)
- Lagemaße der erschwerenden Faktoren (Frage 3.2.)
- Lagemaße zum Unterstützungsbedarf (Frage 3.3.)
- Zusammenhänge mit organisationsbezogenen Rahmendaten
- Zusammenhang: Trägerzugehörigkeit mit QuE-Umsetzungsstand
- Zusammenhang: Größe des Jugendamtes mit QuE-Umsetzungsstand
- Zusammenhang: JHP-h/Woche und QuE-Umsetzungsstand
- Zusammenhang: JHP-h/Woche und vorhandene Steuerungsinstrumente
- Zusammenhänge eingeschätzter QuE-Umsetzungsstand
- QuE-Umsetzungsstand und Steuerungsinstrumente
- QuE-Umsetzungsstand und Abgestimmtheit der Steuerungsinstrumente
- QuE-Umsetzungsstand und Initiativen zur QuE
- QuE-Umsetzungsstand und Qualitätsbeauftragte
- QuE-Umsetzungsstand und erschwerende Faktoren
- Reflexion des Forschungsverlaufs
- Interpretation der Befragungsergebnisse
- Datenaufbereitung
- Eckpunkte für ein Beratungs- und Fortbildungskonzept zur QuE
- Konzeptionelle Grundlagen zum Fortbildungsauftrag des BLJA
- Gesetzliche Grundlagen
- Ziele und Bestandteile des BLJA-Fortbildungsangebotes
- Eckpunkte für überörtliche Fortbildungen zur QuE
- Zielgruppen der überörtlichen Fortbildungen zur Qualitätsentwicklung
- Inhalte der überörtlichen Fortbildungen zur Qualitätsentwicklung
- Ziele der überörtlichen Fortbildungen zur Qualitätsentwicklung
- Eckpunkte für die Fachberatung zur QuE
- Grundlagen der Fachberatung des BLJA
- Impulse für die QuE aus dem Change- und Qualitätsmanagement
- Erkenntnisse aus Change-Management-Projekten
- Erfahrungen aus der Implementierung von QM
- Impulse aus Konzeptvorschlägen der Jugendhilfe zur Qualitätsentwicklung
- „Qualitätswerkstatt Kinderschutz“ des ISA e.V. in Münster
- Dialogische Qualitätsentwicklung des Kronberger Kreises e.V.
- Orientierungshilfe der LJÄ in NRW zu §§ 79, 79a SGB VIII
- Zusammenfassende Einschätzung der drei QuE-Konzepte
- Vorgehen bei einer BLJA-Fachberatung zur QuE in einem Jugendamt
- Rolle der BLJA-Fachberater in einem Entwicklungsprojekt
- 1. Stufe: Bewusstsein für die Dringlichkeit schaffen
- 2. Stufe: Einflussreiche Führungskoalition aufbauen
- 3. Stufe: Entwicklung einer Vision und Strategien zur Umsetzung
- Exkurs: Projektmanagement im QuE-Kontext
- 4. Stufe: Bekanntmachen von Vision und Strategien bei Mitarbeitern
- 5. Stufe: Ermächtigung der Mitarbeiter auf breiter Basis
- 6. Stufe: Schnelle Erfolge planen und gezielt herbeiführen
- 7. Stufe: Erreichte Ziele und Erfolge konsolidieren
- 8. Stufe: Verankerung der Veränderungen in der Organisationskultur
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Beratungs- und Fortbildungskonzepts zur Unterstützung bayerischer Jugendämter bei der Qualitätsentwicklung. Ziel ist es, die Jugendämter bei der Implementierung von Qualitätsmanagement- und Qualitätsentwicklungsmaßnahmen zu unterstützen und so die Qualität der Jugendhilfe in Bayern zu verbessern.
- Der Begriff der Qualität in der Jugendhilfe
- Die Bedeutung von Qualitätsentwicklung und Qualitätsmanagement in der Jugendhilfe
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Qualitätsentwicklung in der Jugendhilfe
- Die Herausforderungen bei der Umsetzung von Qualitätsentwicklungsmaßnahmen in Jugendämtern
- Die Entwicklung eines praxisorientierten Beratungs- und Fortbildungskonzepts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation und den Handlungsbedarf für die Qualitätsentwicklung in bayerischen Jugendämtern dar. Sie erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Klärung des Begriffs „Qualität“ im Kontext der Jugendhilfe. Es werden verschiedene Sichtweisen auf den Qualitätsbegriff und die Dimensionen von Qualität in der Jugendhilfe vorgestellt.
Das dritte Kapitel analysiert die jugendhilferechtlichen Verfahren und Instrumente, die mit Qualitätsentwicklung und Qualitätsmanagement in Verbindung stehen. Es werden die Jugendhilfeplanung, das Hilfeplanverfahren, die Qualitätsentwicklungsvereinbarungen, der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung und die Zusammenarbeit mit anderen Stellen im Hinblick auf ihren Qualitätsentwicklungsbezug untersucht.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Besonderheiten des Jugendamtes als Organisationseinheit und die Umsetzung von Qualitätsentwicklungs- und Qualitätsmanagement-Bausteinen in der Praxis. Es werden Steuerungsinstrumente, Teilkonzepte und Kontextkonzepte vorgestellt und ihre Bedeutung für die Qualitätsentwicklung im Jugendamt erläutert.
Das fünfte Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Umsetzungsstand von Qualitätsentwicklungsmaßnahmen in bayerischen Jugendämtern. Die Untersuchung wurde mittels eines Fragebogens durchgeführt und die Ergebnisse werden anhand von Lagemaßen und Zusammenhängen analysiert.
Das sechste Kapitel entwickelt ein Beratungs- und Fortbildungskonzept zur Unterstützung bayerischer Jugendämter bei der Qualitätsentwicklung. Es werden konzeptionelle Grundlagen, Eckpunkte für überörtliche Fortbildungen und die Fachberatung des Bayerischen Landesjugendamtes (BLJA) vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Qualitätsentwicklung, Qualitätsmanagement, Jugendhilfe, Jugendämter, Bayern, Beratungs- und Fortbildungskonzept, Hilfeplanverfahren, Schutzauftrag, Zusammenarbeit mit anderen Stellen, Steuerungsinstrumente, Teilkonzepte, Kontextkonzepte, empirische Untersuchung, Umsetzungsstand, Fachberatung, BLJA.
- Konzeptionelle Grundlagen zum Fortbildungsauftrag des BLJA
- Arbeit zitieren
- Annette Reiners (Autor:in), 2013, Beratungs- und Fortbildungskonzept zur Unterstützung bayerischer Jugendämter bei der Qualitätsentwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276685