Ärzteverteilung in Deutschland

Gründe, Nachwuchsmotivation sowie Lösungsansätze und deren Folgen für die Landarztpraxen


Diplomarbeit, 2011

68 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Ärzteverteilung und Auswirkungen auf die Landarztpraxen
1.2 Vorgehensweise

2 Medizinische Versorgung in Deutschland
2.1 Das Gesundheitssystem
2.2 Private Krankenversicherungen
2.3 Gesetzliche Krankenversicherung

3 Der Arzt
3.1 Berufsbild
3.2 Fachrichtungen der Medizin
3.3 Facharzt für Allgemeinmedizin
3.4 Der Arzt als Unternehmer

4 Ärzteverteilung in Deutschland
4.1 Daten und Fakten
4.1.1 Struktur und Verteilung der Ärzte
4.1.2 Unterteilung der ambulant tätigen Ärzte
4.1.3 Verteilung der Ärzte in Deutschland
4.1.4 Vergleich nach OECD-Standard
4.2 Ursachen und Gründe für den Hausarztmangel
4.2.1 Demographischer Wandel
4.2.2 Das Studium der Medizin
4.2.3 Verdienstmöglichkeiten im Angestelltenverhältnis
4.2.4 Verdienstmöglichkeiten als selbstständig tätiger Arzt
4.2.5 Gehälter im internationalen Vergleich
4.2.6 Abwanderung Deutscher Ärzte ins Ausland
4.2.7 Feminisierung der Medizin
4.2.8 Arbeitszeiten
4.2.9 Bürokratie
4.2.10 Medizinischer Fortschritt

5 Motivation und Lösungen
5.1 Motivationsgründe angehender Ärzte
5.2 Lösungen für den Hausarztmangel
5.2.1 Höhere Honorare für Ärzte in unterversorgten Gebieten
5.2.2 Finanzielle Unterstützung durch die jeweilige Gemeinde
5.2.3 Studium und Stipendien
5.2.4 Arztstationen
5.2.5 Bürokratieabbau
5.2.6 Ärztebusse
5.2.7 Praxisapotheke
5.2.8 Gemeindeschwester
5.2.9 Abschaffung der privaten Krankenkasse

6 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Internetquellen

Eidesstattliche Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Graf Otto von Bismarck (1815-1898)

Abb. 2: Entwicklung der Gesundheitsausgaben

Abb. 3: Verteilung der Gesundheitsausgaben

Abb. 4: Verteilung der Ärzte in Deutschland

Abb. 5: Entwicklung stationäre/ambulante Ärzte

Abb. 6: Verteilung der ambulanten Ärzte

Abb. 7: Entwicklung Facharzt / Hausarzt

Abb. 8: Honorar Facharzt / Hausarzt

Abb. 9: Ärzteverteilung Deutschlandkarte

Abb. 10: Ärztedichte nach OECD-Standard

Abb. 11: Bevölkerungsgruppe 60+

Abb. 12: Entwicklung der Pflegebedürftigen

Abb. 13: Absolventen des Medizinstudiums

Abb. 14: Bestandteile des ärztlichen Honorars

Abb. 15: Entwicklung der Ärztebewegung

Abb. 16: Ärzte mit unter 30 Std. pro Woche

Abb. 17: Überstunden nach Frauen / Männer

Abb. 18: Bedürfnispyramide

Abb. 19: Honorarvergütung nach Gebieten

Abb. 20: Mobiler Mammographie Wagen

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Kriterien der privaten- und gesetzlichen Krankenversicherung

Tab. 2: Zuwachs der privat versicherten Personen

Tab. 3: Zusatzbeitrag von GKV-Gruppen

Tab. 4: Ärzte unterteilt nach Tätigkeit

Tab. 5: Unterteilung Fachärzte und Hausärzte

Tab. 6: Praktizierende Ärzte

Tab. 7: Berechnung nach OECD-Standard

Tab. 8: Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen

Tab. 9: Bevölkerung unterteilt in unter und ab 20 Jahre

Tab. 10: Hausärzte pro Einwohner ab 20 Jahre

Tab. 11: Hausärzte pro Einwohner ab 60 Jahre

Tab. 12: Aufteilung von Pflegebedürftigen

Tab. 13: Entgelttabelle für Ärzte

Tab. 14: Brutto / Netto Rechnung für einen angestellten Arzt

Tab. 15: Int. Einkommensvergleich der Klinikärzte

Tab. 16: Int. Einkommensvergleich der Hausärzte

Tab. 17: Ärztebewegung in Deutschland

Tab. 18: Unterteilung der Ärzte in Geschlechter

Tab. 19: Anteil der niedergelassenen Ärztinnen

Tab. 20: Verteilung der Arbeitsstunden

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Ärzteverteilung und Auswirkungen auf die Landarztpraxen

Der Mangel an Ärzten auf dem Land ist eines der aktuellen Themen heute und in Zukunft. Dabei steigt die Zahl der Ärzte seit Jahren stetig an, während die Bevölkerungszahl weiter sinkt. Ärztemangel in Deutschland?

Die Nachrichten vom Ärztemangel, medizinischer Unterversorgung, niedriges Ärztegehalt, sowie Streiks der Ärzte über die aktuelle Gesundheitspolitik sind aus den Medien nicht mehr weg zu denken. Vor allem die Kassenpatienten sind mit der augenblicklichen Situation unzufrieden. Sie haben das Gefühl, immer längere Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen, schlechter behandelt zu werden und für immer mehr Leistungen selber zu zahlen. Gerade die Menschen auf dem Land sind der Meinung, im Alter medizinisch schlechter versorgt zu sein, als die Menschen in der Stadt. Da es in vielen kleinen Gemeinden keinen Arzt mehr gibt, sind sie gezwungen, immer weitere Wege zurück zu legen.

Der Landarzt galt früher als Traumberuf, doch die Zahlen der Bundesärztekammer zur ambulanten Versorgung belegen, dass die Ärzte auf dem Land immer älter werden und die dort niedergelassenen Hausärzte nur schwer einen Nachfolger für ihre Praxis finden. Aber nicht nur auf dem Land, auch für Krankenhäuser wird es schwieriger, freie Arztstellen zu besetzen, um die Versorgung der Patienten gewährleisten zu können.

Die Kosten für die medizinische Versorgung in Deutschland steigen jedes Jahr an und erreichen ein Rekordniveau. Die Ausgaben sind von den Krankenkassen, kaum noch selbst zu tragen. Ab dem 01.01.2011 sind die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung erneut gestiegen.

Diese Arbeit soll die Frage aufgreifen: Wie ist die Ärzteverteilung heute und in Zukunft? Hat Deutschland einen Ärztemangel? Gibt es ein ausgeprägtes Stadt-Land-Gefälle? Wo liegen die Ursachen? Warum fehlt den angehenden Ärzten die Motivation sich mit einer eigenen Hausarztpraxis selbstständig zu machen?

Welche Möglichkeiten und Ansätze gibt es, diese Probleme zu lösen um eine Versorgung nachhaltig sicher zu stellen? Denn das solidarische Gesundheitssystem in Deutschland, was für jeden Bürger eine medizinische Grundversorgung ermöglicht, gilt es zu erhalten.

1.2 Vorgehensweise

Seit Jahren wird das Problem des drohenden Ärztemangels in Deutschland diskutiert und vor allem die Zukunft des Landarztes wird in Frage gestellt. In der Einleitung sollen die aktuellen Sorgen der Menschen mit der ärztlichen Versorgung angesprochen und vom Leser nachempfunden werden. Ziel der Arbeit ist es, Lösungen aufzuzeigen und einen Weg für die Zukunft der medizinischen Versorgung auf dem Land zu finden.

Ein Streifzug durch die Geschichte des solidarischen Gesundheitssystems in Deutschland und die Besonderheiten der Institutionen mit ihren unterschiedlichen Aufgaben werden in Kapitel zwei erläutert.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Berufsbild Arzt, seinem Studium sowie den Zulassungsvoraussetzungen als niedergelassener Hausarzt. Es werden die Möglichkeiten der verschiedenen Facharztrichtungen aufgezeigt. Die wesentlichen Unterschiede zwischen Facharzt und Hausarzt mit der Besonderheit des Landarztes werden erläutert. Ein niedergelassener Arzt ist auch Unternehmer, seine soziale Verantwortung gegenüber seinen Patienten, Mitarbeitern und der Region spielen eine besondere Rolle.

Das Hauptthema Ärzteverteilung in Deutschland, die Ursachen und Gründe für diese Entwicklung sowie der Unterschied zwischen Stadt und Land werden im Kapital vier aufgezeigt. Die Auswirkungen und damit die Zukunft der Landärzte werden veranschaulicht.

Im fünften Kapitel werden die Motivationsgründe junger Ärzte untersucht. Was streben sie an und mit welchen Lösungswegen sind sie für eine Landarztpraxis zu begeistern. Es werden Ideen und Möglichkeiten diskutiert und zusätzlich wird mit einem Blick über die Grenzen Deutschlands hinweg gezeigt wie andere Länder versuchen, dieses Problem zu lösen.

Im sechsten und letzten Kapitel wird mit einer Zusammenfassung das Thema im Ganzen betrachtet. Es erfolgt ein Blick auf die Möglichkeiten der Ärzteverteilung mit dem Ziel einen Einfluss vornehmen zu können, um auch in Zukunft die ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten zu gewährleisten.

2 Medizinische Versorgung in Deutschland

2.1 Das Gesundheitssystem

Das Gesundheitssystem in Deutschland ist für die Erhaltung und Förderung der Gesundheit zuständig. Seine Aufgabe ist es die Gesundheit der Menschen durch die Behandlung von Krankheiten und Vorsorge zu erhalten.

In Deutschland funktioniert das Gesundheitssystem nach dem sogenannten Solidaritätsprinzip. Die Untersuchungen und Behandlungen beim Arzt sind Sachleistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Für den Beitrag spielen Alter, Gesundheitsrisiko und Geschlecht keine Rolle. Er beträgt bei allen gesetzlichen Krankenkassen einheitlich seit dem 01.01.2011 15,5% des Bruttoeinkommens. Für diesen Betrag sind in Deutschland die Kinder sowie die Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner, die kein eigenes Einkommen haben, beitragsfrei mitversichert. Der Beitrag von 15,5% wird wie folgt aufgeteilt: 8,2% werden vom Arbeitnehmer und 7,3% werden vom Arbeitgeber getragen. Der Arbeitgeberbeitrag ist seit dem 01.01.2011 in dieser Höhe festgeschrieben. Das bedeutet, dass alle weiteren Erhöhungen vom Arbeitnehmer allein getragen werden müssen. Ein Zeichen dafür, dass die Solidarität des Gesundheitssystems immer mehr in den Hindergrund gerät. Darüber hinaus erheben einige GKV zusätzlich zu den regulären Beiträgen noch einen Zusatzbeitrag.[1]

Die Entstehung des Gesundheitssystems beginnt am 15. Juni 1883 mit dem „Gesetz betreffend der Krankenversicherung der Arbeiter“. Mit ihm wurde die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) eingeführt. Damit war Deutschland das erste Land mit einem Sozialversicherungssystem.[2]

In den folgenden Jahrzehnten wurde das sogenannte Bismarcksche System auf folgende Bereiche erweitert:

- Krankenversicherung seit 1883
- Unfallversicherung seit 1884
- Rentenversicherung seit 1889
- Arbeitslosenversicherung seit 1927
- Rentenreform seit 1957
- Pflegeversicherung seit 1995

Den Grundstein des deutschen Gesundheitssystems legte Otto von Bismarck (1815-1898). Er führte Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts die Sozialgesetzgebung ein. In ihr sind die wesentlichen Prinzipien Solidarität, Sachleistung und Selbstverwaltung verankert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Graf Otto von Bismarck (1815-1898)

Mit dem Krankenversicherungsgesetz wurde eine Versicherungspflicht für alle gewerblichen Arbeiter eingeführt. Damit hatten die Arbeiter Anspruch auf ärztliche Behandlung, Arzneimittel und Krankengeld. Die Krankenkassen hatten die Möglichkeit, Familienangehörige mit zu versichern und extra Leistungen anzubieten.

Am 19. Juli 1911 wurden mit der Reichsversicherungsordnung die Kranken­versicherung, die Rentenversicherung und die Unfallversicherung zu einem Gesetz zusammengeführt. Damit wurde eine gesetzliche Grundlage für den Sozialstaat Deutschland verabschiedet.[3]

In der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) wurden die gesetzlichen Kranken­versicherungen der staatlichen Leitung unterstellt. Damit war die Selbstverwaltung der gesetzlichen Krankenversicherung vorübergehend beendet. 1941 wurden die Rentner in die Krankenversicherung mit aufgenommen, was zu einer zusätzlichen Belastung führte.[4]

1952 ist die von den Nationalsozialisten abgeschaffte Selbstverwaltung der GKV wieder eingeführt worden, mit dem Ziel einer flächendeckenden und ambulanten medizinischen Versorgung.[5]

Seit 1969 wurden die Arbeiter und Angestellten mit dem Lohnfortzahlungsgesetz im Krankheitsfall gleichgestellt.[6]

Die Ausgaben im Gesundheitswesen haben sich in den Folgejahren immer weiter erhöht. Aus diesem Grund wurden zu Beginn der 80er Jahre Kostendämpfungsgesetze eingeführt, mit denen man versuchte, den ständig steigenden Kosten entgegenzuwirken.[7]

- 1977 Krankenversicherungs-Kostendämpfungsgesetz (KVKG)
- 1981 Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz (KHKG)
- 1981 Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz (KVEG)
- 1982 Haushaltsbegleitgesetz
- 1984 Krankenhaus-Neuordnungsgesetz
- 1988 Gesundheitsreformgesetz (GRG)

Die Ziele der Kostendämpfungsgesetze waren:

- Ausgabenreduzierung im Gesundheitswesen
- Einführung bzw. Erhöhung von Selbstbeteiligungen, um die Mitnahmementalität der Bevölkerung zu bekämpfen
- Erhöhung der Effizienz des Gesundheitssystems
- Beitragsstabilität

In einem der ersten Kostendämpfungsgesetze wurden z. B. Zuzahlungen für Verbands-, Arznei- und Heilmittel eingeführt. Gegen Ende der 70er Jahre erhöhte sich der Beitragssatz auf 11,3%. Mit den Kostendämpfungsgesetzen wurden z. B. Leistungsbeschränkungen sowie Arzneimittelhöchstbeträge eingeführt. Auch die Kosten für „Bagatelle-Medikamente“ sollen nicht mehr übernommen werden.

In den 80er Jahre hatte sich der Beitragssatz auf ca. 13% immer weiter erhöht. Die Kostendämpfungsgesetze konnten ihr Ziel nicht erreichen.

Nach den Kostendämpfungsgesetzen wurde 1989 das Gesundheits-Reform-Gesetz eingeführt. Mit diesem Gesetz wurde die GKV in das Sozialgesetzbuch V (SGB V) integriert. Die wichtigsten Änderungen waren: Festbeträge für Arznei- und Verbandsmittel, Zuschuss für Brillen sowie die Einführung eines Eigenanteils für physikalische Therapien. Eine weitere Maßnahme war die Einführung des Medizinischen Dienstes der Krankenkasse (MDK). Er ist eine Beratungs- und Begutachtungsstelle der GKV, der die Wirtschaftlichkeit der Ärzte überprüft.[8] Eine Begutachtung durch den MDK erfolgt immer dann, wenn die Schwere, Art, Häufigkeit und Dauer einer Erkrankung vom üblichen Durchschnitt abweicht. Um Missbrauch sowie Abrechnungsbetrug vorzubeugen, sind die Aufgaben des MDK im SGB V festgelegt. Die wichtigsten Paragraphen sind:[9]

- § 275 Begutachtung und Beratung

„Die Krankenkassen sind in den gesetzlich bestimmten Fällen oder wenn es nach Art, Schwere, Dauer oder Häufigkeit der Erkrankung oder nach dem Krankheitsverlauf erforderlich ist, verpflichtet…“

Die Krankenkassen sind verpflichtet Behandlungen, Abrechnungen, Arbeits­unfähigkeiten usw. bei Auffälligkeiten zu kontrollieren um Betrug oder Missbrauch vorzubeugen und auszuschließen.

- § 276 Zusammenarbeit

„Die Krankenkassen sind verpflichtet, dem Medizinischen Dienst die für die Beratung und Begutachtung erforderlichen Unterlagen vorzulegen und Auskünfte zu erteilen…“

Die Krankenkassen müssen die erforderlichen Unterlagen dem MDK zur Verfügung stellen, damit eine reibungslose Zusammenarbeit gewährleistet wird.

- § 277 Mitteilungspflichten

„Der Medizinische Dienst hat dem an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Arzt, sonstigen Leistungserbringern, über deren Leistungen er eine gutachtliche Stellungnahme abgegeben hat, und der Krankenkasse das Ergebnis der Begutachtung und der Krankenkasse die erforderlichen Angaben über den Befund mitzuteilen...“

Der MDK ist verpflichtet den Krankenkassen, sowie den behandelnden Ärzten die Ergebnisse seiner Untersuchungen mitzuteilen.

Obwohl mit dem MDK die Kontrolle der Abrechnungen und Behandlungen erhöht wurde, sind die Gesundheitsausgaben immer weiter angestiegen. Im Jahre 1999 waren die Ausgaben bei 206,3 Mrd. EUR und sind in den darauffolgenden Jahren bis 2008 auf 263,2 Mrd. EUR angestiegen (siehe Abbildung 2).[10]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Entwicklung der Gesundheitsausgaben

Auch das Gesundheits-Reform-Gesetz konnte nicht dazu beitragen dieser Kosten­entwicklung entgegenzuwirken. Die Gesundheitsausgaben sind immer weiter angestiegen. Ein besonders starker Zuwachs ist seit dem Jahr 1990 zu verzeichnen. Die Ausgaben im Gesundheitssystem stehen im direkten Zusammenhang mit der Bevölkerungsentwicklung. So sind die Ausgaben pro Einwohner von 2.520,00 EUR im Jahr 1999 auf 3.210,00 EUR im Jahr 2008 weiter angestiegen.[11] Die immer höheren Kosten müssen auf die Versicherten umgelegt werden, was wiederum zu steigenden Beiträgen führt. Das Ziel, eine gute medizinische Versorgung für alle Patienten in Deutschland zu gewährleisten, wird damit immer schwieriger. Eine optimale medizinische Versorgung sollte nicht nur qualitativ hochwertig sein, sondern auch kostengünstig, um die Gesundheit und die Lebensqualität aller Menschen zu erhalten.

2.2 Private Krankenversicherungen

Private Krankenkassen gibt es bereits seit dem 18. Jahrhundert. Sie galten hauptsächlich für Selbstständige zur Absicherung im Krankheitsfall. Die ersten privaten Absicherungen in Deutschland erfolgten bei den Zünften, die das Prinzip Leistung gegen Beitrag verfolgten. Die Mitglieder mussten einen Betrag bezahlen und wurden dann im Notfall unterstützt. Diese Absicherung diente hauptsächlich der Altersvorsorge, der Krankheitsfall war damit noch nicht abgesichert.[12]

Vor allem die Selbstständigen, hatten nicht die Möglichkeit, sich gesetzlich zu versichern. Aus diesem Grund haben sie sich zusammengeschlossen, um sich gegenseitig privat abzusichern. Somit entstanden die ersten privaten Kranken­versicherungen. Am 17. Januar 1845 wurde die Gründung von privaten Krankenkassen in der Gewerbeverordnung festgelegt. Damit wurde erstmals bei einer ärztlichen Behandlung zwischen der gesetzlichen- und privaten Abrechnung unterschieden. In den darauf folgenden Jahren hat sich der Personenkreis, der sich privat versichern konnte immer weiter vergrößert.[13]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1: Kriterien der privaten- und gesetzlichen Krankenversicherung

Gegenwärtig kann sich jeder privat versichern, der als Selbstständiger oder Angestellter ein bestimmtes Mindestgehalt verdient. Die Höhe des Beitrags wird nach verschiedenen Kriterien festgelegt (siehe Tabelle 1).

Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung wird bei der privaten Krankenversicherung jede einzelne Person individuell nach ihrem Leistungsbedarf versichert. Dabei spielen Alter, Risiko und aktueller Gesundheitszustand zur Berechnung des Versicherungsbeitrages eine große Rolle. Angehörige wie Ehepartner und Kinder müssen einen separaten Beitrag bezahlen. Dadurch ist die Beitragshöhe bei jedem Versicherten unterschiedlich. Rechtlich ist jeder Versicherungsvertrag ein Einzelvertrag zwischen dem Versicherten und dem Versicherungsunternehmen.[14]

Die zehn größten privaten Krankenversicherungen in Deutschland sind:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2: Zuwachs der privat versicherten Personen[15]

Die Anzahl der privat versicherten Personen hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Die PKV ist aber auch gleichzeitig ein Risiko für die Versicherten. Viele, hauptsächlich jüngere Patienten starten mit einem günstigen Tarif. Im Verlauf ihres Lebens werden die Patienten immer älter, d. h. die Leistungsausgaben steigen, wodurch wiederum die Tarife angepasst werden müssen. Es gibt heute viele Rentner in der PKV, die ihre halbe Rente für die Krankenversicherung benötigen, die durchaus im Monat 800 EUR kosten kann. Die meisten Versicherten sind aber Gutverdiener, die überwiegend in den Ballungszentren wohnen. Durch einen höheren Verrechnungssatz erzielt der Arzt bei einem privat versicherten Patienten ein höheres Einkommen.

2.3 Gesetzliche Krankenversicherung

Seit 1883 gibt es die gesetzliche Krankenversicherung. Sie zählt zu den Sozialversicherungen des Landes (siehe Kapitel 2.1). Das Gesundheitssystem funktioniert nach dem sogenannten Solidaritätsprinzip, dies bedeutet, dass die Untersuchungen und Therapien für Versicherte von der GKV übernommen werden.[16] Es gibt heutzutage verschiedene Gruppen der gesetzlichen Krankenkassen, die zum Teil wiederum in Untergruppen unterteilt sind (siehe Tabelle 3).[17]

Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse ist ein festgeschriebener Prozentsatz, der bei Angestellten direkt vom Einkommen abgeführt wird. Die Höhe des Beitrages ist unabhängig vom Alter, Geschlecht oder bereits vorhandenen Erkrankungen. Die Rechnungen werden zwischen der Praxis und der KV abgerechnet, somit hat der Arzt bei seiner Abrechnung der gesetzlich Versicherten nur eine Anlaufstelle. Die KV rechnet diese Leistungen mit der jeweiligen GKV ab. Der Leistungskatalog beinhaltet alle lebensnotwendigen Untersuchungen und Behandlungen. Aufgrund der ständig steigenden Ausgaben wurden auch die Beiträge immer weiter angehoben. Seit 01.01.2009 ist der Beitragssatz der GKV gesetzlich vorgeschrieben. Er ist am 01.01.2011 von 14,9% auf 15,5% angehoben worden. Die ständig steigenden Beiträge stellen für die Versicherten eine zusätzliche Belastung dar. Dennoch reichen die Einnahmen vieler gesetzlicher Kassen nicht aus, deshalb erheben sie, neben dem vorgeschriebenen Beitrag noch einen Zusatzbeitrag.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 3: Zusatzbeitrag von GKV-Gruppen

Gleichzeitig wird der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse immer weiter gekürzt. Für die Patienten ist dies mit höheren Zuzahlungen für bestimmte Behandlungen verbunden. Auf der anderen Seite werden die Ärzte von den GKV durch Budgetgrenzen in ihren Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Ein sehr großer Kostenfaktor sind die stark ansteigenden Kosten für Arzneimittel. Ihr Anteil an den Gesamtausgaben der GKV betrug im Jahre 2008 bereits 18,2%.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Verteilung der Gesundheitsausgaben[18]

Aufgrund dieser Entwicklung fordern die Krankenkassen eine andere Steuerpolitik. Der für Lebensmittel und Bücher geltende ermäßigte Steuersatz von 7% soll auch für Medikamente gelten. Die gesetzlichen Krankenkassen könnten mit der Steuersenkung von 19% auf 7% ihre Ausgaben reduzieren. Sinkende Ausgaben würden sich positiv auf den Beitragssatz auswirken, was wiederum mehr Menschen dazu bewegen würde, sich gesetzlich versichern zu lassen. Zielgruppe sind hier die freiwillig Versicherten, also die Personen, die wählen können, ob sie eine private oder eine gesetzliche Kranken­versicherung möchten. Beispielsweise die Selbstständigen.

Die Einführung der Praxisgebühr am 01.01.2004 in Höhe von 10 Euro pro Quartal für gesetzlich Versicherte führte auch dazu, dass besonders die ärmeren Patienten weniger zum Arzt gehen, um dieses Geld zu sparen. Dieses Verhalten reduzierte auch die Patientenanzahl. Der Effekt war aber nur sehr kurzfristig. Heute sind die Patientenzahlen auf dem gleichen Stand wie vor Einführung der Praxisgebühr.[19]

Ein weiters Problem der GKV ist die zunehmende Überalterung der Versicherten. Sie bekommen im Durchschnitt öfters Krankengeld als jüngere Mitglieder. Der Anteil der Personen, die zwischen 45 und 65 Jahre alt sind, ist in den letzten Jahren um 30% gestiegen.[20]

In fast allen Kassenarztpraxen ist der Anteil der GKV Versicherten größer als der der privat Versicherten. Für die Landärzte hat das sehr große Auswirkungen, denn bei ihnen ist der Anteil der GKV Patienten besonders hoch. Bei der Abrechung kann der Arzt bei einem privat versicherten Patienten einen höheren Verrechnungssatz für seine Leistung ansetzen als bei einem gesetzlich Versicherten. Durch die Budgetbegrenzung der GKV kann der Arzt am Ende des Quartals oftmals nicht mehr so viele Medikamente verschreiben und Behandlungen verordnen, wie es für die optimale Patientenbetreuung notwendig wäre. Besonders problematisch bei den Kassenpatienten ist, dass keine Einzelleistungen mehr vergütet werden. Für den Patienten gibt es pro Quartal eine Pauschale, egal wie oft er den Arzt in Anspruch nimmt. Das macht vor allem die Behandlung älterer, kranker Patienten besonders unattraktiv. In der Praxis müssen gesetzlich Versicherte oftmals längere Wartezeiten akzeptieren als privat Versicherte. Damit ist Deutschland als Sozialstaat auf dem Weg zu einer Zweiklassenmedizin.[21]

3 Der Arzt

3.1 Berufsbild

Das Berufsbild des Arztes gehört zu den ältesten der Menschheit. Die ersten bekannten Schriften über Arznei- und Zaubermittel stammten aus dem alten Orient. Heute arbeiten Ärzte in Behörden, als Sachverständige oder sind in der medizinischen Forschung tätig. Sie können stationär oder ambulant arbeiten. Das Medizinstudium ist nach § 1 Abs. 2 ÄAppO geregelt.[22] Die Ausbildungsdauer beträgt 12 Semester. Ärzte sind verpflichtet über ihre Patienten Stillschweigen zu bewahren. Sie unterliegen der „ärztlichen Schweigepflicht“.[23]

Wer sich als Hausarzt mit einer Kassenzulassung heute niederlassen möchte, benötigt eine Facharztausbildung als Facharzt für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin. Eine Besonderheit sind die Kinderärzte, die sich ebenfalls als Hausarzt niederlassen können. Die Facharztausbildung verpflichtet den Arzt zunächst in einem Krankenhaus tätig zu sein. Niedergelassene Kassenärzte benötigen eine Zulassung von der Kassenärztlichen Vereinigung. Damit dürfen sie selbstständig praktizieren und ihre Leistungen der KV in Rechnung stellen.[24]

Nach Erhalt des Examens hat der Arzt aber auch die Möglichkeit sich direkt in der Industrie oder in einer Unternehmensberatung anstellen zu lassen. Wenn er keine Kassenzulassung oder Facharztausbildung möchte, kann er sich direkt nach dem Examen niederlassen, er darf dann aber nur Privatpatienten bzw. Selbstzahler behandeln. Diese Regelung führt dazu, dass einige Ärzte direkt nach dem Examen eine reine Privatpraxis eröffnen, was wiederum zur Verschärfung der medizinischen Versorgung auf dem Land führt. Sollte eine Erkrankung nicht in sein Fachgebiet fallen, kann er diese Leistung nicht mit der KV abrechnen. Er sollte den Patienten an einen Facharzt, der sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat, weiter überweisen. Der Facharzt ist durch seine Ausbildung und der Praxiseinrichtung in der Lage weitere Untersuchungen wie z. B. Röntgenaufnahmen, Ultraschall, EKG usw. durchzuführen. Bei den PKV-Versicherten gibt es einen Unterschied, hier darf der Arzt theoretisch alles abrechnen, was beispielsweise bedeutet, dass der HNO-Arzt auch einen Herzinfarktpatienten behandeln dürfte.

3.2 Fachrichtungen der Medizin

Nach dem Medizinstudium muss der angehende Arzt sich entscheiden, welche Facharztrichtung er später ausüben möchte. Die Ausbildung zum Facharzt erfordert eine mehrjährige Fortbildung. Für die Weiterbildung ist die Ärztekammer zuständig. Sie bestimmt die Prüfungszulassungen sowie die Inhalte der Fortbildung. Nach der Weiterbildung erwirbt der Arzt den Titel zum Facharzt. Damit hat sich der Mediziner auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert.[25]

Dazu gehören z. B. Facharzt für:

- Allgemeinmedizin
- Allgemeine Chirurgie
- Augenheilkunde
- Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
- Haut- und Geschlechtskrankheiten
- Innere Medizin
- Neurologie
- Orthopädie und Unfallchirurgie
- Psychiatrie
- Radiologie
- Urologie

Damit der Mediziner in seiner eigenen Facharztpraxis GKV Patienten behandeln darf, ist es notwendig eine Zulassung bei der Kassenärztlichen Vereinigung zu haben (siehe Kapitel 3.1).

Für die Eintragung als Hausarzt in das Arztregister ist seit dem 01.01.1996 eine Facharztausbildung in Allgemeinmedizin, Innere Medizin oder Kinderheilkunde erforderlich. Bis zum 31.12.1995 konnte sich der Mediziner als praktischer Arzt ohne Facharztausbildung niederlassen.[26]

3.3 Facharzt für Allgemeinmedizin

Den klassischen, niedergelassenen praktischen Hausarzt gibt es heute fast nicht mehr. Seit 1996 sind die klassischen Hausärzte entweder Fachärzte für Allgemeinmedizin oder hausärztlich tätige Internisten. Auch Kinderärzte können hausärztlich tätig sein. Während der Facharzt für Allgemeinmedizin, umgangssprachlich „der Hausarzt“, für die Grundversorgung aller Patienten zuständig ist, kann der auf ein bestimmtes Gebiet spezialisierter Facharzt mit seinem zusätzlichen Wissen Patienten von anderen Hausärzten für spezielle Untersuchungen innerhalb seines Fachgebietes betreuen.

Für den Hausarzt und besonders den Landarzt der auch die körperlichen, psychischen und sozialen Hintergründe seiner Patienten kennen muss, ist ein entsprechender Zeitaufwand pro Behandlung erforderlich. Damit ist der Hausarzt nur schwer in der Lage, die Durchlaufzahlen eines Facharztes zu erzielen.

Aus diesem Grund entscheiden sich immer weniger Mediziner für die Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin. Bis 31.12.1995 konnte man ohne zusätzliche Facharztausbildung hausärztlich tätig sein und sich als sogenannter praktischer Arzt niederlassen. Die Gesundheitsreformen, die Anfang der neunziger Jahre durchgeführt wurden, sorgten dafür, dass nur noch Kassenärzte zugelassen werden, die eine Facharztausbildung haben.[27]

Nicht jeder Arzt in Deutschland ist gleichzeitig ein Doktor. Einen Doktortitel bekommt der Arzt nicht automatisch mit dem Abschluss seines Studiums, sondern genau wie bei allen anderen akademischen Fächern ist für die Erlangung des Titels eine Doktorarbeit mit anschließender Prüfung nötig. Die Doktorarbeit kann entweder während oder nach dem Studium geschrieben werden. Eine Promotion zum "Dr. med." (akademischer Grad) ist in der Regel dann erforderlich, wenn der Arzt eine Karriere an einer Universität anstrebt. Zur Berufsausübung als niedergelassener Arzt ist eine Promotion nicht notwendig.[28]

Die Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ist mit ca. 5 Jahren genauso lang wie eine andere Facharztausbildung. Sie ist teilweise sogar mühsamer, weil sie mehrere Ausbildungsstellen hintereinander beinhaltet. Ein Facharzt hingegen kann die komplette Ausbildung in einer Fachabteilung absolvieren. Auf Hausärzte und damit die Fachärzte für Allgemeinmedizin wird man heute und in Zukunft nicht verzichten können. Damit ist der Hausarzt ein sehr sicherer Beruf.

3.4 Der Arzt als Unternehmer

Die Entscheidung, eine eigene Praxis zu eröffnen, ist mit einem erheblichen unternehmerischen Risiko verbunden. Zu der Verantwortung für seine Patienten kommt auch die personelle Verantwortung für seine Angestellten hinzu. Um eine Praxis erfolgreich zu führen, sind neben den medizinischen- auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse erforderlich.

Für den Erfolg sind der Bekanntheitsgrad und der gute Ruf von entscheidender Bedeutung, denn Ärzte dürfen keine aktive Werbung für ihre Praxis veranlassen. Dies ist bei einer Neugründung oder Übernahme eine besondere Herausforderung, da ein Patientenstamm erst aufgebaut bzw. übernommen werden muss.[29]

Die Kommunikation und damit die Werbung sind im §27 der Berufsordnung für Ärztinnen und Ärzte festgelegt. Im §27 Abs. 3 „Berufswidrige Werbung ist Ärztinnen und Ärzten untersagt. Berufswidrig ist insbesondere eine anpreisende, irreführende oder vergleichende Werbung. Ärztinnen und Ärzte dürfen eine solche Werbung durch andere weder veranlassen noch dulden.“[30]

Ausnahmen für die Werbung sind im §27 Abs. 4 geregelt:

- nach der Weiterbildungsordnung erworbene Bezeichnungen
- nach öffentlich-rechtlichen Vorschriften erworbene Qualifikationen
- Tätigkeitsschwerpunkte
- organisatorische Hinweise, z. B. neue Adresse, andere Öffnungszeiten

Diese Regelung erschwert vielen jungen Medizinern eine Praxisgründung in Deutschland.

Will eine Praxis heute auf Dauer erfolgreich sein, wird sie neben der medizinischen Kassenversorgung auch noch Zusatzleistungen, die s. g. IGEL Leistungen, die privat abgerechnet werden, mit anbieten.[31] Denn ohne diese IGEL Leistungen kann der Arzt nur die Standard Behandlung durchführen, die von der KV übernommen werden, was wiederum vielen Patienten nicht genügt.

Wie bei jedem Unternehmen muss auch der Mediziner stark motiviert und risikobereit sein. Er muss ein festes Ziel vor Augen haben, um erfolgreich eine Praxis gründen oder übernehmen zu können. Zusätzlich sollten die Eigenschaften wie Leistungsbereitschaft und Durchsetzungsvermögen vorhanden sein. Damit seine Praxis auf Dauer erfolgreich ist, muss der Arzt ein tragfähiges Konzept haben. Dabei sind die Faktoren Standort, Räumlichkeiten, Patientenstruktur, Investitionen, Finanzierung, Praxiskosten, Steuern sowie die Kreditzinsen von besonderer Bedeutung. Nach diesen betriebswirtschaftlichen Kriterien muss er entscheiden: Mache ich mich selbstständig und wenn ja, in der Stadt oder auf dem Land. Ein angestellter Arzt muss sich über diese Punkte keine Gedanken machen. Ein weiteres Kriterium sind die beruflichen Aufstiegmöglichkeiten, was viele Mediziner dazu motiviert, sich in einem Krankenhaus, in der Forschung oder einer Unternehmensberatung anstellen zu lassen. Auch die eigene Gesundheit des Arztes spielt bei der Entscheidung eine Rolle. Wird ein angestellter Arzt für einen längeren Zeitraum krank, erhält er eine Lohnfortzahlung und kann nach seiner Genesung i. d. R. wieder an seinen Arbeitsplatz.

Die Einzelpraxis ist ein komplettes Abhängigkeitsverhältnis. Wenn der Arzt krank ist oder in Urlaub geht, fehlen der Praxis die Einnahmen, die auch für die Bezahlung der Angestellten und den Praxisbetrieb notwendig sind. Bei Gemeinschaftspraxen ist dieses Risiko wesentlich geringer, da die Ärzte sich untereinander vertreten können. Sie haben die Möglichkeit, diese Zeit durch die Anstellung eines Vertretungsarztes zu überbrücken, aber auch diese Variante ist mit erheblichen Kosten verbunden. Nicht nur fachliche Qualifikationen des Arztes machen eine Praxis aus, sondern auch der Umgang der Mitarbeiter mit den Patienten. Die Zeit, die ein Patient mit den Angestellten der Praxis verbringt, ist oftmals länger als die Untersuchung beim Arzt. Daher ist es wichtig, dass die Angestellten mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten sich verstehen und gemeinsam am Erfolg der Praxis arbeiten. Nur so entsteht für den Patienten das Bild einer gut laufenden Arztpraxis.

„Der erfolgreiche Betrieb einer Praxis setzt heute nicht nur ein exzellentes medizinisches Konzept voraus, sondern auch Kenntnisse aus unterschiedlichen Gebieten, wie z. B. Finanzierung, Personalführung und rechtliche Kenntnisse.“[32]

Der niedergelassene Hausarzt ist Freiberufler. Sein Einkommen ist die Differenz aus Einnahmen und Ausgaben. Daher ist sein Verdienst nur sehr schwer mit dem Bruttoeinkommen eines angestellten Arztes zu vergleichen. Wie alle Freiberufler, so müssen auch die niedergelassenen Ärzte die Krankenversicherung, Rentenversicherung von ihren Einnahmen selbst bezahlen.

4 Ärzteverteilung in Deutschland

4.1 Daten und Fakten

Bei der Bundesärztekammer waren 429.926 Ärzte im Jahr 2009 gemeldet. Dazu zählen alle Ärzte, die am Patienten praktizieren sowie auch Ärzte die in Behörden, in der Forschung oder sonstigen Bereichen tätig sind. Für die Ärztedichte werden nach OECD-Standard nur die Ärzte gezählt, die am Menschen praktizieren. Die Ärztedichte in Deutschland lag bei 3,64 Ärzten pro 1.000 Einwohner im Jahre 2009 (siehe Kapitel 4.1.4).

Damit ist die Zahl der Ärzte und der Ärztedichte höher als in allen Jahren zuvor. Warum trotz des steigenden Ärzteaufkommens die Versorgung auf dem Land immer problematischer wird, ist aus der Struktur und Verteilung der Ärzte ersichtlich.

4.1.1 Struktur und Verteilung der Ärzte

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Verteilung der Ärzte in Deutschland

Die Abbildung 4 zeigt, wie die Gesamtzahl der Ärzte in Deutschland zusammengesetzt ist. Im Jahre 2009 waren 325.945 berufstätige Ärzte registriert, sie sind in ambulant tätige Ärzte, stationär tätige Ärzte, die, die in Behörden arbeiten und „Andere“ z. B. die in der Forschung tätig sind, unterteilt. Gleichzeitig waren 103.981 Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit, sie sind unter „Sonstige“ aufgeführt.[33]

Beim weiteren Aufsplitten der Ärzte nach den Tätigkeiten wird deutlich, dass ihre Anzahl in den Jahren von 2001 bis 2009 unterschiedlich stark gestiegen ist. Die Ärzte, die ihren Dienst am Patienten leisten, sind in „Stationär“ und „Ambulant“ unterteilt. Unter „Sonstige“ sind die Ärzte zusammengefasst, die z. B. in Verwaltungen, Bundeswehr oder Forschung tätig sind.

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Tab. 4: Ärzte unterteilt nach Tätigkeit

Beim ersten Blick auf die Zahlen entsteht der Eindruck, dass es gar keinen Ärztemangel gibt. Bei genauer Betrachtung, ist festzustellen, dass die Zahl der angestellten Ärzte im stationären Dienst, graue Linie, viel stärker in den letzten Jahre angestiegen ist, als die Zahl der ambulant tätigen Ärzte, orange Linie (siehe Abbildung 5).[34]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Entwicklung stationäre/ambulante Ärzte

4.1.2 Unterteilung der ambulant tätigen Ärzte

Die ambulant tätigen Ärzte unterteilen sich in Privatärzte, Vertragsärzte und angestellte Ärzte. Der Landarzt gehört i. d. R. zu den Vertragsärzten, seine Leistungen rechnet er mit der KV ab. Die Vertragsärzte unterteilen sich in Fachärzte und Fachärzte die als Hausärzte tätig sind (siehe Abbildung 6).

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Abb. 6: Verteilung der ambulanten Ärzte

Die Entwicklung zwischen Fachärzten und Hausärzten verlief in den letzten Jahren entgegengesetzt. Während die Zahl der Hausärzte und damit auch die der Landärzte immer weiter abnahm, stieg im gleichen Zeitraum die Zahl der Fachärzte an (siehe Tabelle 5.)

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Tab. 5: Unterteilung Fachärzte und Hausärzte[35]

Verdeutlicht man die Zahlen der Tabelle anhand einer Grafik, so wird der unterschiedliche Verlauf in den letzten 10 Jahren deutlich (siehe Abbildung 7). Die orange Linie stellt die Anzahl der Hausärzte dar, die von 59.700 im Jahre 2001 auf 58.100 im Jahre 2009 gesunken ist. Zeitgleich ist die Zahl der Fachärzte, graue Linie, von 56.300 im Jahre 2001 auf 62.400 im Jahr 2009 gestiegen.

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Abb. 7: Entwicklung Facharzt / Hausarzt

Eine der Ursachen für diese Entwicklung sind die verschiedenen Einkommens­möglichkeiten. Da der Facharzt auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert ist, kann er dadurch größere Durchlaufzahlen bei seinen Patienten und damit ein höheres Honorar erzielen.

Das Honorar stellt die Einnahmen der Praxis dar. Davon werden die Betriebskosten beispielsweise Gehalt für die Angestellten, Miete, Investitionen in neue Geräte, Versicherungen, Steuern, Vorsorgeaufwendungen usw. bezahlt. Dieser Anteil entspricht je nach Praxis ca. 50% des Honorars. Die anderen 50% stellen den Lohn des Arztes dar (siehe Abbildung 14).

Aus diesem Grund haben angehende Ärzte oftmals eine spezielle Fachrichtung eingeschlagen. Dabei ist zu beachten, dass die Facharztpraxis häufig mit viel höheren Investitionskosten belastet ist wie z. B. mit Röntgenapparaten oder Computer­tomographen. Damit sich diese Investitionen lohnen, haben die Fachärzte viele Jahre ein höheres Honorar erzielt als die Hausärzte.

Die Bundesregierung versucht seit einiger Zeit, die Hausärzte wieder zu stärken. Mit dem am 1. Januar 2009 erlassenen Honorarreformgesetz ist die ärztliche Vergütung nach fast 20 Jahren geändert worden.[36] Das Punktesystem wurde durch die Gebührenordnung ersetzt, damit soll der tatsächliche Behandlungsaufwand der Patienten vergütet werden.

Den Honorarverlauf und damit den Umsatz der Hausärzte stellt die orange Linie dar. Die graue Linie stellt den Umsatz der spezialisierten Fachärzte dar (siehe Abbildung 8).

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Abb. 8: Honorar Facharzt / Hausarzt

Im Jahr 2009 haben die Hausärzte ein Durchschnittshonorar von 206.368 Euro erhalten und somit die Fachärzte mit einem Durchschnittshonorar von 202.725 Euro sogar etwas überholt.[37]

Damit erzielt der Hausarzt seit 2009 unter den niedergelassenen Ärzten das bessere Einkommen.

Dieses Ergebnis liegt aber auch daran, dass die Zahl der Hausärzte immer weiter sinkt. Das Honorar, was von der KV ausgezahlt wird, verteilt sich auf immer weniger Hausarztpraxen. Dadurch steigt das Durchschnittshonorar der Hausärzte.

[...]


[1] Vgl. http://www.cecu.de/krankenkassen-beitragssatz.html, Stand 19.12.2010

[2] Vgl. Busse, Reinhard; Riesberg, Annette: Gesundheitssysteme im Wandel, Berlin: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft OHG 2005, S. 14 ff.

[3] Vgl. Kramer, Jost W., Prof. Dr.; Neumann-Szyszka, Julia, Prof. Dr.; Nitsch, Karl Wolfhart, Prof. Dr.; Prause, Gunnar, Prof. Dr.; Weigand, Andreas, Prof. Dr.; Winkler, Joachim, Prof. Dr.: Die Ungleichbehandlung von Patienten im deutschen Gesundheitssystem, Bremen: Europäischer Hochschulverlag GmbH & Co. KG 2009, S. 33

[4] Vgl. Rebscher, Herbert: Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politikberatung, Heidelberg: Economica Verlagsgruppe 2006, S. 183

[5] Vg. Schmidt, Manfred G.: Sozialpolitik in Deutschland, Historische Entwicklung und internationaler Vergleich, 3. Aufl., Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2005, S. 77

[6] Vgl. Schmacke, Norbert: Gesundheit und Demokratie, Frankfurt: VAS-Verlag für Akademische Schriften 1999, S. 75 ff.

[7] Vgl. Behrens, Peter, Eger, Thomas, Holler Manfred, Ott, Claus, Schäfer, Hans-Bernd: Reformansätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung, Zwischen Solidarprinzip und Wettbewerb, Wiesbaden: GWV Fachverlage GmbH 2008, S. 14

[8] Vgl. Hensen, Gregor, Hensen, Peter: Gesundheitswesen und Sozialstaat, Gesundheitsförderung zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2008, S. 79

[9] Vgl. Kruse, Jürgen Prof. Dr. ; Hänlein, Andreas Prof. Dr.: Sozialgesetzbuchh V, Gesetzliche Krankenversicherung, 3. Aufl., Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2009, S. 1364 ff.

[10] Vgl. http://www.gbe-bund.de/gbe10/ergebnisse.prc_tab?fid=9144&suchstring=&query_id=
&sprache=D&fund=typ=TAB&methode=&vt=&verwandte=1&page_ret=0&seite=1&p_sprachkz= Stand 30.10.2010

[11] Vgl. http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/
Gesundheit/Gesundheitsausgaben/Tabellen/Content50/Ausgabentraeger,templateId=renderPrint.psml, Stand 30.10.2010

[12] Vgl. Versicherungswirtschaft: Beiträge zur Geschichte des deutschen Versicherungswesen,
Teil II, Karlsruhe: Verlag Versicherungswirtschaft GmbH 2005, S. 5

[13] Vgl. Bösel, Stefan; Suttheimer, Karin: Freie Mitarbeit in den Medien, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag GmbH 2002, S. 114 ff.

[14] Vgl. Wendt, Claus: Krankenversicherung oder Gesundheitsversorgung? Gesundheitssysteme im Vergleich, 2. überarbeitete Aufl., Wiesbaden, GWV Fachverlage GmbH 2009, S. 167 ff.

[15] Vgl. http://www.versicherungszentrum.de/krankenversicherungen/private/krankenkassen.php, Stand 01.11.2010

[16] Vgl. Samwer, Martina: Reformansätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung, Wiesbaden: GWV Fachverlage GmbH 2008, S. 6

[17] Vgl. http://www.gkv-spitzenverband.de/ITSGKrankenkassenListe.gkvnet?gvAdressenOverview_
PagelIX=0, Stand 01.11.2010

[18] Vgl. http://www.aok.de/hes/download/pdf/hes_aok_forum_01_2009.pdf, Stand 03.11.2010

[19] Vgl. Ries, Schneider, Althaus, Großbölting, Voß: Arztrecht, 2. Aufl., Heidelberg: Springer-Verlag Berlin 2007, S. 19

[20] Vgl. http://www.daris.kbv.de/daris/doccontent.dll?LibraryName=EXTDARIS^DMSSLAVE &SystemType=2&LogonId=14aa3a4bcc0941933c0ce7ea3db53fc1&DocId=003760804&Page=1, Stand 03.11.2010

[21] Vgl. Arnade, Johannes: Kostendruck und Standard, Heidelberg: Springer-Verlag Berlin 2010, S. 222

[22] Vgl. Güntert, Annette; Wanner, Ernst; Brauer, Heinz-Peter; Stobrawa, Franz F.: Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO) Bundesärzteordnung (BÄO), Köln: Deutscher-Ärzte-Verlag GmbH 2003, S. 146

[23] Vgl. Fritze, J., Mehrhoff, F.: Die ärztliche Begutachtung, 7. Aufl., Wiesbaden: Steinkopff Verlag 2008, S. 91

[24] Vgl. Begenau, Jutta, Schubert Cornelius, Vogd, Werner: Die Arzt-Patient-Beziehung, Stuttgart: W. Kohlhammer GmbH 2010, S. 7

[25] Vgl. Kirschner, G.; Rottkemper, M.; Binsch, H.: Perspektive Assistenzarzt, 2. überarbeitete und erweiterte Aufl., Köln: Deutscher Ärzte-Verlag GmbH 2007, S. 46 ff.

[26] Vgl. http://www.newcome.de/existenzgruendung/download/Veranstaltungen/Aerzte_Grode.pdf, Stand 02.12.2010

[27] Vgl. Deutsch, Erwin; Spickhoff, Andreas: Medizinrecht, 6. Aufl., Heidelberg: Springer-Verlag 2008, S. 23

[28] Vgl. http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=1.101.169&all=true#approbation, Stand: 12.11.2010

[29] Vgl. Schnurr; Kunhardt; Dumont: Unternehmen Arztpraxis ihr Erfolgsmanagement, Heidelberg: Springer Medizin Verlag 2008, S. 137

[30] Vgl. Ries, Schneider, Althaus, Großbölting, Voß: Arztrecht, 2. Aufl., Heidelberg: Springer-Verlag Berlin 2007, S. 127

[31] Vgl. Flenreiss, Gerhard; Rümmele, Martin: Medizin vom Fließband, Wien: Springer-Verlag 2008, S. 166 ff.

[32] Vgl. Schnurr; Kunhardt; Dumont: Unternehmen Arztpraxis ihr Erfolgsmanagement, Heidelberg: Springer Medizin Verlag 2008

[33] Vgl. http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/Stat09Abbildungsteil.pdf, Stand 14.11.2010

[34] Vgl. http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/Stat09Abbildungsteil.pdf, Stand 14.11.2010

[35] Vgl. http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/Stat09Abbildungsteil.pdf, Stand 14.11.2010

[36] Vgl. http://www.kvberlin.de/20praxis/70themen/honorarreform, Stand 15.11.2010

[37] Vgl. http://www.kbv.de/24851.html, Stand 15.11.2010

Ende der Leseprobe aus 68 Seiten

Details

Titel
Ärzteverteilung in Deutschland
Untertitel
Gründe, Nachwuchsmotivation sowie Lösungsansätze und deren Folgen für die Landarztpraxen
Hochschule
Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Wiesbaden e.V.
Note
1,3
Autor
Jahr
2011
Seiten
68
Katalognummer
V276718
ISBN (eBook)
9783656729839
ISBN (Buch)
9783656729747
Dateigröße
1231 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Autorin arbeitet selbst als Medizinische Fachangestellte in einer Landarztpraxis und einige Jahre in der UNI-Klinik Frankfurt am Main. Sie kennt die unterschiedlichen Herausforderungen der Ärzte in der Stadt und auf dem Land, sowie die Versorgung und Probleme der Patienten und kann diese durch ihre eigenen Erfahrungen sehr praxisnah in dieser Diplomarbeit wiedergeben.
Schlagworte
ärzteverteilung, deutschland, gründe, nachwuchsmotivation, lösungsansätze, folgen, landarztpraxen
Arbeit zitieren
Sandra Hauck (Autor:in), 2011, Ärzteverteilung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/276718

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