Wasserwege sind die ältesten Handels- und Verkehrswege überhaupt. Ihre Bedeutung nahm auch mit der zunehmenden Entstehung von Strassen nicht ab, sondern ist auch gerade heute von grosser Wichtigkeit. Damals waren es vor allem der schlechte Zustand vieler Wege und Strassen, der den Transport von Waren besonders auf längeren Distanzen problematisch machten (was natürlich auch heute in vielen Ländern eine Rolle spielt). Hinzu kamen Wegzölle und die beschränkten Transportmöglichkeiten (v.a. bzgl. der zu transportierenden Mengen). Zudem würden verkehrstechnische Gründe eine Beförderung solch grosser Mengen, wie sie heute von Schiffen bewältigt werden, nicht zulassen. Die räumliche Anordnung von Handel und (später) Industrie, und somit auch die wirtschaftliche Bedeutung einer Region oder eines (Stand)ortes, ist somit ursprünglich immer an Wasserwege gebunden gewesen. Grundsätzlich ist der Prozess der Ausbreitung der Industrie „nicht denkbar ohne den vorausgehenden oder mindestens gleichzeitigen Ausbau leistungsfähiger Verkehrssysteme“ [Voppel, G.; Die Industrialisierung der Erde, Teubner 1990]. Heute ist der Transport von Gütern auf dem Wasserwege eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zum Transport auf der Strasse oder auf dem Luftweg. Die durchschnittlichen Transportkosten pro Tonne eines Grosstankers von 400000 dwt (Ladefähigkeit = dead weight tons, gesamtes Zuladungsgewicht eines Handelsschiffes) belaufen sich auf weniger als die Hälfte der Kosten eines Tankers mit 80000 dwt Tragfähigkeit [Voppel, G.; Die Industrialisierung der Erde, Teubner 1990; aus: R. Stromberg und H. Glockner S. 167].
Schifffahrt und Häfen sichern Arbeitsplätze und sind somit eine Grundlage für Wirtschaftswachstum in vielen Regionen. Hafen- und Logistikwirtschaft sowie der damit verbundene Aussenhandel sind Wachstumsmotoren der Wirtschaft und somit ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Häfen sind existenzsichernd und darüber hinaus auch identitäts- und imagebildend (was beispielsweise auch für den Tourismus sehr wichtig ist).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Die Bedeutung von Wasserwegen und Häfen
- 2. Hafentypen
- 2.1. Abgrenzung zwischen Seehafen und Binnenhafen
- 2.2. Binnenhäfen
- 2.2.1. Tabelle: Binnenhafentypen
- 2.2.2. Binnenhäfen im Rahmen der Wirtschaftsgeografie
- 2.3. Seehäfen
- 2.3.1. Tabelle: Seehafentypen
- 2.3.2. Seehäfen als „Tore zur Welt“
- 2.3.3. Tabelle: Güterverkehr in führenden Seehäfen 1994/95
- 2.3.4. Wirtschaftliche Entwicklungsschübe als Wachstumsfaktoren
- 2.3.5. Maritime Wirtschaft
- 2.3.5.1. Tabelle: Deutschlands maritime Wirtschaft in Zahlen (1997)
- 3. Binnenhäfen genauer betrachtet
- 3.1. Die allgemeine wirtschaftliche Situation in Deutschland zu Beginn der 90er Jahre
- 3.2. Die Entwicklung der Binnenschifffahrt am Beispiel Deutschlands
- 3.2.1. Tabelle: Wasserseitiger Umschlag in öffentlichen Binnenhäfen Deutschlands
- 4. Spezieller Teil - Binnenhäfen
- 4.1. Rhein-Ruhr-Hafen Duisburg
- 4.1.2. Die wirtschaftliche Bedeutung der Häfen für die Entwicklung von Duisburg
- 4.1.3. Verkehrsgeografische Standortvorteile
- 4.1.4. Struktur- und Funktionswandel des öffentlichen Duisburger Hafens
- 4.1.5. Tabelle: Güterumschlag in Duisburg im Jahre 2001 im Vergleich zum Vorjahr
- 4.1.6. Grafik: Die Zusammenhänge der Seeverkehrswirtschaft
- 5. Spezieller Teil - Seehäfen
- 5.1. Welthafen Hamburg
- 5.1.1. Grafik: Entwicklung im Containerumschlag
- 5.1.2. Der Hafen als Motor der gesamten Region
- 5.1.3. Hamburgs Wachstum im Containerverkehr
- 5.1.3.1. Containerumschlag im Vergleich mit anderen Häfen Europas (Nord- oder Antwerpen-Hamburg - Range)
- 5.1.4. Dienstleistungen und Hafenlogistik am Beispiel des Hamburger Hafens
- 5.1.4.1. Dienstleistungen
- 5.1.4.2. Logistik
- 5.1.4. HafenCity Hamburg
- 5.1.6. Die Entwicklungsaussichten des Hamburger Hafens
- 5.2. Die Bremischen Häfen
- 5.2.1. Die wirtschaftliche Bedeutung der Bremischen Häfen im Hinblick auf die Zukunft
- 5.3. „Mainport Europa“ Rotterdam
- 5.3.1. Die Lagegunst Rotterdams
- 5.4. Antwerpen
- 5.4.1. Die geografische Lage Antwerpens als Wirtschaftsfaktor
- 6. Häfen im Wandel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen umfassenden Überblick über die Bedeutung von Häfen als Wirtschaftsfaktor zu geben. Die Arbeit analysiert verschiedene Hafentypen, deren wirtschaftliche Bedeutung und Entwicklung im Kontext der globalen Handelsströme. Der Fokus liegt dabei auf der wirtschaftlichen und verkehrsgeografischen Perspektive.
- Die Bedeutung von Wasserwegen und Häfen für die Wirtschaftsentwicklung
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Hafentypen (Binnen- und Seehäfen)
- Wirtschaftliche Entwicklung und Strukturwandel von Häfen
- Die Rolle von Häfen im globalen Güterverkehr
- Fallstudien bedeutender Häfen (Duisburg, Hamburg, Bremen, Rotterdam, Antwerpen)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung betont die historische und anhaltende Bedeutung von Wasserwegen und Häfen für Handel und Wirtschaft. Es wird hervorgehoben, dass der Transport auf dem Wasserweg eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative darstellt und Arbeitsplätze sichert. Weiterhin wird der tiefgreifende Wandel moderner Seehäfen zu logistischen Zentren beschrieben, sowie der Einfluss des technischen Fortschritts auf die Schifffahrt und die wirtschaftliche Bedeutung von Häfen herausgestellt.
2. Hafentypen: Dieses Kapitel differenziert zwischen Binnen- und Seehäfen und beschreibt deren jeweilige Charakteristika. Es werden Tabellen mit verschiedenen Hafentypen präsentiert und die Rolle der Häfen als „Tore zur Welt“ im Kontext des globalen Handels analysiert. Die wirtschaftlichen Entwicklungsschübe, die durch Häfen ausgelöst werden, und die Bedeutung der maritimen Wirtschaft werden beleuchtet.
3. Binnenhäfen genauer betrachtet: Dieses Kapitel fokussiert auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland zu Beginn der 90er Jahre und die Entwicklung der Binnenschifffahrt. Es untersucht die allgemeine wirtschaftliche Lage und analysiert die Veränderungen im Güterumschlag in deutschen Binnenhäfen.
4. Spezieller Teil - Binnenhäfen: Der Rhein-Ruhr-Hafen Duisburg dient hier als Fallstudie. Analysiert werden die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens für die Entwicklung Duisburgs, verkehrsgeografische Standortvorteile, der Struktur- und Funktionswandel des Hafens und der Güterumschlag im Vergleich zu Vorjahren. Die Zusammenhänge der Seeverkehrswirtschaft werden grafisch dargestellt.
5. Spezieller Teil - Seehäfen: Dieses Kapitel präsentiert Fallstudien zu bedeutenden Seehäfen: Hamburg, Bremen, Rotterdam und Antwerpen. Es werden die Entwicklung des Containerumschlags, die Rolle der Häfen als Motoren der jeweiligen Regionen, der Dienstleistungssektor und die Hafenlogistik analysiert. Die Entwicklungsaussichten der Häfen werden ebenfalls betrachtet.
Schlüsselwörter
Häfen, Wirtschaftsfaktor, Wasserwege, Binnenschifffahrt, Seehäfen, Containerumschlag, Güterverkehr, Logistik, Hafenwirtschaft, Wirtschaftsgeografie, Standortvorteile, Strukturwandel, Duisburg, Hamburg, Bremen, Rotterdam, Antwerpen.
Häfen als Wirtschaftsfaktor: FAQ
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Bedeutung von Häfen als Wirtschaftsfaktor. Sie analysiert verschiedene Hafentypen (Binnen- und Seehäfen), deren wirtschaftliche Bedeutung und Entwicklung im Kontext globaler Handelsströme. Die Arbeit betrachtet die wirtschaftliche und verkehrsgeografische Perspektive und beinhaltet Kapitel zu Einleitung, Hafentypen, detaillierter Betrachtung von Binnenhäfen, Fallstudien zu Binnenhäfen (Duisburg) und Seehäfen (Hamburg, Bremen, Rotterdam, Antwerpen) sowie einen Ausblick auf den Wandel der Häfen.
Welche Hafentypen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Binnenhäfen und Seehäfen. Es werden die jeweiligen Charakteristika, Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Typen erläutert und durch Tabellen veranschaulicht. Die Rolle der Häfen als „Tore zur Welt“ im globalen Handel wird detailliert dargestellt.
Welche Fallstudien werden behandelt?
Die Arbeit beinhaltet detaillierte Fallstudien zu folgenden Häfen:
- Binnenhafen: Duisburg (Rhein-Ruhr-Hafen) – Analyse der wirtschaftlichen Bedeutung, verkehrsgeografischer Standortvorteile, Strukturwandel und Güterumschlag.
- Seehäfen: Hamburg, Bremen, Rotterdam und Antwerpen – Analyse der Entwicklung des Containerumschlags, der Rolle als regionale Motoren, des Dienstleistungssektors und der Hafenlogistik, sowie der Entwicklungsaussichten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit fokussiert auf folgende Themen:
- Bedeutung von Wasserwegen und Häfen für die Wirtschaftsentwicklung
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Binnen- und Seehäfen
- Wirtschaftliche Entwicklung und Strukturwandel von Häfen
- Rolle von Häfen im globalen Güterverkehr
- Verkehrsgeografische Standortvorteile von Häfen
Welche Daten und Tabellen werden verwendet?
Die Arbeit enthält diverse Tabellen, die Daten zum Güterverkehr in führenden Seehäfen, zur deutschen maritimen Wirtschaft, zum wasserseitigen Umschlag in deutschen Binnenhäfen und zum Güterumschlag in Duisburg präsentieren. Darüber hinaus sind Grafiken zur Entwicklung des Containerumschlags in Hamburg und zu den Zusammenhängen der Seeverkehrswirtschaft enthalten.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit verfolgt das Ziel, einen umfassenden Überblick über die Bedeutung von Häfen als Wirtschaftsfaktor zu geben und verschiedene Hafentypen, deren wirtschaftliche Bedeutung und Entwicklung im Kontext der globalen Handelsströme zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der wirtschaftlichen und verkehrsgeografischen Perspektive.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Häfen, Wirtschaftsfaktor, Wasserwege, Binnenschifffahrt, Seehäfen, Containerumschlag, Güterverkehr, Logistik, Hafenwirtschaft, Wirtschaftsgeografie, Standortvorteile, Strukturwandel, Duisburg, Hamburg, Bremen, Rotterdam, Antwerpen.
- Quote paper
- Lars Wartenberg (Author), 2002, Häfen als Wirtschaftsfaktor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27722