Zum Ende des vergangenen Jahrhunderts wurden in Deutschland zahlreiche Grundsteine gelegt, um die einst monopolistischen Bereiche der Eisenbahn, Telekommunikation, Post sowie Elektrizität und Gas in marktkonforme Strukturen zu gliedern. Über den Wettbewerb sollte sich fortan durch Angebot und Nachfrage ein Marktpreis bilden. Problematisch ist jedoch, dass die Infrastruktur wie Schienen, Versorgungsleitungen, Telefonleitungen etc. im Besitz von einzelnen Unternehmen sind und es sich hierbei um natürliche Monopole mit stabiler Marktmacht handelt. Seit dem 13.07.2005 ist die Bundesnetzagentur (BNetzA) mit den Aufgaben der Sicherstellung eines diskriminierungsfreien Netzzuganges für fremde Unternehmen zur Einschränkung von Marktmarkt und zur Förderung des Wettbewerbs betreut. Die BNetzA greift also regulierend in den Wettbewerb ein.
Die Ausarbeitung nimmt einen Grenzbereich zwischen Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft ein und thematisiert die Regulierung von Stromnetzbetreibern in Deutschland. Die Betrachtung konzentriert sich demnach auf die Sparte Strom.
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, der Frage nachzugehen, inwiefern die Anreizregulierung grundlegend aber auch ihre Umsetzung in Deutschland dazu geeignet erscheint, ausreichend Anreize für den Ausbau einer zweckmäßigen Netzinfrastruktur zu setzen.
Durch den zunehmenden Anteil der erneuerbaren Energien ist der Beantwortung dieser Frage eine große Bedeutung beizumessen. Ferner soll analysiert werden, ob von der Anreizregulierung stärkere Impulse zu effizientem Wirtschaften ausgehen als es bei den gängigen Verfahren der kostenbasierten Regulierung der Fall ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der deutsche Strommarkt
- 3. Diskussion der Regulierungsnotwendigkeit von Stromnetzbetreibern
- 4. Diskussion ausgewählter Regulierungsansätze
- 4.1. Grundlagen der Regulierung
- 4.2. Instrumente zur Regulierung
- 4.2.1. Kostenbasierte Regulierungsansätze
- 4.2.1.1. Rate-of-return-Regulierung
- 4.2.1.2. Mark-up-Regulierung
- 4.2.1.3. Resümierende Bewertung kostenbasierter Regulierungsansätze
- 4.2.2. Anreizorientierte Regulierungsansätze
- 4.2.2.1. Price-cap-Regulierung
- 4.2.2.2. Revenue-cap-Regulierung
- 4.2.2.3. Erweiterungen der Anreizregulierung
- 4.2.2.3.1. Yardstick-Regulierung
- 4.2.2.3.2. Sliding-scale-Mechanismus
- 4.2.2.4. Resümierende Bewertung anreizorientierter Regulierungsansätze
- 4.2.1. Kostenbasierte Regulierungsansätze
- 4.3. Zusammenfassung der Erkenntnisse zu den vorgestellten Regulierungsinstrumenten
- 5. Historie der Regulierung des Strompreises in Deutschland
- 5.1. Regulierung im EnWG von 1935
- 5.2. Verhandelter Netzzugang im EnWG von 1998
- 5.3. Regulierter Netzzugang
- 5.3.1. Kostenorientierte Regulierung
- 5.3.2. Anreizregulierung
- 6. Evaluation der Anreizregulierung bezogen auf das EEG
- 7. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Regulierung von Stromnetzbetreibern im Kontext des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Ziel ist es, verschiedene Regulierungsansätze zu analysieren und deren Wirksamkeit im Hinblick auf die Herausforderungen des EEG zu bewerten.
- Regulierungsnotwendigkeit von Stromnetzbetreibern
- Analyse verschiedener Regulierungsinstrumente (kostenbasiert und anreizorientiert)
- Historische Entwicklung der Strompreisregulierung in Deutschland
- Bewertung der Anreizregulierung im Kontext des EEG
- Herausforderungen durch die Integration erneuerbarer Energien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Regulierung von Stromnetzbetreibern und die Herausforderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ein. Sie skizziert die Forschungsfrage und die Struktur der Arbeit.
2. Der deutsche Strommarkt: Dieses Kapitel beschreibt den Aufbau und die Funktionsweise des deutschen Strommarktes, einschließlich der beteiligten Akteure und der relevanten Marktstrukturen. Es legt die Grundlage für das Verständnis der Regulierungsnotwendigkeiten.
3. Diskussion der Regulierungsnotwendigkeit von Stromnetzbetreibern: Dieses Kapitel analysiert die Notwendigkeit von Regulierungen für Stromnetzbetreiber, indem es die Herausforderungen durch die Natur des Stromnetzes als natürliches Monopol und die damit verbundenen Ineffizienzen beleuchtet. Es werden die potenziellen Folgen von unregulierten Märkten diskutiert.
4. Diskussion ausgewählter Regulierungsansätze: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Regulierungsansätze, sowohl kostenbasierte (Rate-of-return, Mark-up) als auch anreizorientierte (Price-cap, Revenue-cap, Yardstick, Sliding-scale). Für jeden Ansatz werden die Funktionsweise, Vor- und Nachteile sowie die Anwendbarkeit im Kontext des deutschen Strommarktes detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf der Synthese der verschiedenen Ansätze und ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen.
5. Historie der Regulierung des Strompreises in Deutschland: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Strompreisregulierung in Deutschland, beginnend mit dem EnWG von 1935, über den verhandelten Netzzugang im EnWG von 1998 bis hin zur heutigen regulierten Netzzugangsordnung. Es zeigt die Evolution der Regulierungsmethoden und deren Anpassung an die sich verändernden Marktbedingungen.
6. Evaluation der Anreizregulierung bezogen auf das EEG: Dieses Kapitel evaluiert die Wirksamkeit der Anreizregulierung im Kontext des EEG und analysiert, inwieweit die gewählten Instrumente den Herausforderungen der Integration erneuerbarer Energien gerecht werden. Es untersucht mögliche Anpassungsbedarfe der Regulierung.
Schlüsselwörter
Stromnetzbetreiber, Regulierung, Erneuerbare Energien, EEG, Anreizregulierung, Kostenbasierte Regulierung, natürliches Monopol, Strommarkt, Preisregulierung, EnWG.
FAQ: Regulierung von Stromnetzbetreibern im Kontext des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Masterarbeit analysiert die Regulierung von Stromnetzbetreibern in Deutschland, insbesondere im Kontext des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Sie untersucht verschiedene Regulierungsansätze und bewertet deren Wirksamkeit angesichts der Herausforderungen durch die Energiewende.
Welche Regulierungsansätze werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet sowohl kostenbasierte Regulierungsansätze (Rate-of-return, Mark-up) als auch anreizorientierte Ansätze (Price-cap, Revenue-cap, Yardstick, Sliding-scale). Die Funktionsweise, Vor- und Nachteile jedes Ansatzes werden detailliert beschrieben und im Kontext des deutschen Strommarktes bewertet.
Welche historischen Entwicklungen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung der Strompreisregulierung in Deutschland, beginnend mit dem EnWG von 1935, über den verhandelten Netzzugang im EnWG von 1998 bis hin zur heutigen regulierten Netzzugangsordnung. Die Evolution der Regulierungsmethoden und deren Anpassung an veränderte Marktbedingungen wird dargestellt.
Wie wird die Anreizregulierung im Kontext des EEG bewertet?
Die Arbeit evaluiert die Wirksamkeit der Anreizregulierung im Kontext des EEG und analysiert, inwieweit die gewählten Instrumente den Herausforderungen der Integration erneuerbarer Energien gerecht werden. Mögliche Anpassungsbedarfe der Regulierung werden diskutiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Der deutsche Strommarkt, Diskussion der Regulierungsnotwendigkeit von Stromnetzbetreibern, Diskussion ausgewählter Regulierungsansätze, Historie der Regulierung des Strompreises in Deutschland, Evaluation der Anreizregulierung bezogen auf das EEG und Zusammenfassung und Ausblick.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Stromnetzbetreiber, Regulierung, Erneuerbare Energien, EEG, Anreizregulierung, Kostenbasierte Regulierung, natürliches Monopol, Strommarkt, Preisregulierung, EnWG.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Analyse verschiedener Regulierungsansätze für Stromnetzbetreiber und die Bewertung deren Wirksamkeit hinsichtlich der Herausforderungen des EEG. Es geht darum, die optimale Regulierung für einen effizienten und stabilen Strommarkt zu erörtern.
Welche Herausforderungen werden durch die Integration erneuerbarer Energien hervorgehoben?
Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, die die Integration erneuerbarer Energien in den Strommarkt mit sich bringt und wie diese Herausforderungen die Regulierung von Stromnetzbetreibern beeinflussen.
- Quote paper
- B.A. Tobias Pieper (Author), 2014, Regulierung von Stromnetzbetreibern und die Herausforderungen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277359