Durch die verstärkte Globalisierung und die damit erhöhte Konkurrenz wirken auf Unternehmen Einflüsse, die sie eigenständig nur schwer bewältigen können. Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus strategischer Sicht werden Anreize geschaffen, die innerbetrieblichen Aufgaben durch Kooperationen mit der Umwelt effizienter zu gestalten. Die zwischenbetriebliche Kooperation ist als Phänomen besonders in den 80er und 90er Jahren aufgetreten. Heute erlebt sie eine Renaissance, die vor allem auf dem informationstechnischen Sektor spürbar ist.
Innerhalb der Kooperation treffen Unternehmen aufeinander, die in sich geschlossene, auf die eigenen Bedürfnisse angepasste Organisationen repräsentieren. Dabei ergeben sich besonders an den Berührungspunkten und an sich überschneidenden Bereichen Probleme der Integration. Wird das auf intraorganisatorischer Ebene eingesetzte Konzept im Falle einer Kooperation mit anderen Unternehmen nicht auch über die Grenzen hinaus verwirklicht, kann der Nutzen der Informationssysteme auf ein Minimum zurückfallen oder in besonderen Fällen sogar zum Scheitern des Verbunds führen. Aus diesem Grund muss untersucht werden, auf welche Art und Weise die technologische Infrastruktur einer Kooperation realisiert werden kann. Im Rahmen dieser Arbeit sollen sowohl unterschiedliche Konzepte als auch tatsächliche Realisationen der Integration der unternehmenseigenen Informationssysteme innerhalb einer zwischenbetrieblichen Kooperation dargestellt werden.
Bei der Betrachtung von Kooperationen stehen besonders die Ausführung und die Koordination der unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse im Mittelpunkt. Die verstärkten Anreize zum globalen Geschäftsprozessmanagement, durch die Erweiterung der innerbetrieblichen Optimierung der Prozesse auf die überbetriebliche Ebene, haben eine zweite Welle des Geschäftsprozessmanagements hervorgerufen. Durch diese Aktualität der Problematik ist es notwendig, sich mit den Auswirkungen von Kooperationen auf die Informationssysteme und umgekehrt auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Zwischenbetriebliche Kooperationen
- 2.1 Begriff der Kooperation
- 2.2 Triebkräfte und Motive von Kooperationen
- 2.2.1 Triebkräfte
- 2.2.2 Motive
- 2.3 Formen der Kooperation
- 2.4 Systematisierungskriterien von Kooperationen
- 2.5 Integrationsintensität
- 2.6 Problemebereiche der zwischenbetrieblichen Kooperation
- 2.6.1 Organisation des Managements
- 2.6.2 Verbindung der Kulturen
- 2.7 Realisierung der Integration
- 3 Informationswirtschaft und ihre Schnittstellen
- 3.1 Informationen
- 3.2 Kommunikation
- 3.2.1 Merkmale des Kommunikationsprozesses
- 3.3 Informationssysteme innerhalb der Kooperation
- 3.3.1 Gestaltung der Integration von Informationssystemen
- 3.3.2 Verbindungen von Informationssystemen
- 3.4 Einfluss der Informationswirtschaft auf die zwischenbetriebliche Kooperation
- 4 Zwischenbetriebliches Geschäftsprozessmanagement
- 4.1 Inhalte des Geschäftsprozessmanagements
- 4.2 WfMC Referenzmodell
- 4.3 Systemarchitektur
- 4.3.1 Architektur innerhalb einer Kette
- 4.3.2 Architektur bei Auslagerung eines Teils des Geschäftsprozesses
- 4.3.3 Architektur bei loser Kopplung
- 4.3.4 Architektur bei loser Kopplung mit Zwischeninstanz
- 4.3.5 Architektur bei Poolung in ein gemeinsames System
- 4.3.6 Zusammenfassung und Bewertung der architektonischen Konzepte
- 4.4 Implementierung
- 4.4.1 Kommunikationsprotokolle
- 4.4.2 Kommunikationsservices
- 4.4.3 Ontologie
- 4.5 Web-Services
- 4.5.1 WSDL
- 4.5.2 UDDI
- 4.5.3 ebXML
- 4.6 Vorgehen in der Praxis
- 5 Zusammenfassung und Einordnung der Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, wie Unternehmenskooperationen informationstechnisch umgesetzt werden können. Die Arbeit analysiert die Triebkräfte und Motive von Kooperationen, die verschiedenen Formen der Kooperation und die Integrationsprobleme, die sich im Zusammenhang mit der informationstechnischen Umsetzung ergeben.
- Zwischenbetriebliche Kooperationen und ihre Formen
- Informationswirtschaft und ihre Bedeutung für die Kooperation
- Zwischenbetriebliches Geschäftsprozessmanagement
- Die Rolle von Informationssystemen in der Kooperation
- Architekturkonzepte für die informationstechnische Umsetzung von Kooperationen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine allgemeine Einführung in das Thema der Unternehmenskooperationen und ihre informationstechnische Umsetzung. Es werden die wichtigsten Begriffsdefinitionen erläutert und der Forschungsstand zum Thema dargestellt.
Kapitel 2 untersucht die verschiedenen Formen der zwischenbetrieblichen Kooperation, die Triebkräfte und Motive, die zu ihrer Entstehung führen, sowie die Integrationsintensität und die Problemebereiche, die im Zusammenhang mit der Realisierung von Kooperationen auftreten können.
Kapitel 3 beleuchtet die Informationswirtschaft und ihre Schnittstellen zum Thema Unternehmenskooperationen. Es werden die verschiedenen Arten von Informationen, die Kommunikationsprozesse in Kooperationen und die Rolle von Informationssystemen im Kontext der Kooperation erläutert.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem zwischenbetrieblichen Geschäftsprozessmanagement. Es werden die Inhalte des Geschäftsprozessmanagements, das WfMC Referenzmodell und verschiedene Architekturkonzepte für die informationstechnische Umsetzung von Kooperationen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Unternehmenskooperation, Informationstechnologie, Geschäftsprozessmanagement, Integration, Informationssysteme, Web-Services, ebXML, WfMC Referenzmodell, Systemarchitektur, Kommunikationsprotokolle, Ontologie.
- Quote paper
- Toralf Köllner (Author), 2003, Unternehmenskooperationen und ihre informationstechnische Umsetzung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27740