[...] Diese versucht die Wege politischer Systeme zur Demokratie zu beschreiben, zu erklären und zu analysieren. Ausgangspunkt dieser Überlegungen ist häufig die Überzeugung, dass die Demokratie vielleicht nicht die perfekte, aber immerhin die am wenigsten schlechte Form ist, in der menschliches Zusammenleben organisiert werden kann, gestützt von dem im Zusammenhang der Internationalen Beziehungen häufig erwähnten empirischen Befund des „demokratischen Friedens“, also der Tatsache, dass Demokratien bisher untereinander keine Kriege geführt haben. Im Rahmen dieser Arbeit werde ich mich daher mit einem Fallbeispiel aus der Transformationsforschung der sogenannten dritten Demokratisierungswelle beschäftigen, die ab Mitte der 70er Jahre des vorangegangenen Jahrhunderts zu beobachten ist.1 Die Fragestellung, der ich nachgehen möchte, lautet: „Chile: Transition abgeschlossen, Demokratie konsolidiert ?“ Es wird mir vor allem darum gehen, zu klären, inwieweit im Falle Chiles von einem vollständigen, abgeschlossenen Übergang von einem autoritären Regime zu einer Demokratie gesprochen werden kann und ob diese anhand der benutzten Definitionen und in dem theoretischen Rahmen als konsolidiert betrachtet werden kann. Außerdem werde ich versuchen, die Unterschiede zwischen der Transformation Chiles und anderen lateinamerikanischen Ländern darzustellen. Ich werde die Zeit der Festigung des autoritären Regimes mit Hilfe der Verfassung von 1980 bis zur zweiten demokratischen Regierung unter Präsident Frei betrachten. Der erste Teil der Arbeit klärt die grundsätzlichen Begriffe und gibt die Definitionen, mit denen gearbeitet wird und anhand derer die Ergebnisse der chilenischen Transfo rmation und Konsolidierung gemessen werden. Hauptsächlich werde ich mich diesbezüglich auf die Arbeiten von Juan Linz und Alfred Stepan sowie Wolfgang Merkel beziehen. Nach diesem theoretischen Teil werde ich in zwei Unterkapiteln die Konzentration der Macht auf General Pinochet und die Besonderheiten des chilenischen Fallbeispiels darstellen und der Frage nachgehen, wieso im Unterschied zu anderen lateinamerikanischen Transformationsländern in Chile die altem Regimeeliten in der Lage waren, den Weg zur Demokratie mehr oder weniger stark zu behindern. Danach folgt die Argumentation und Beantwortung der Fragestellung, sowie eine abschließende Zusammenfassung. 1 Merkel/Thiery 2002: “Systemwechsel.“ S.181
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Klärung der Begriffe und Definitionen
- III.
- 1 Konzentration der Macht auf Pinochet
- 2 Besonderheiten Chiles
- IV. Argumentation und Beantwortung der Fragestellung
- V. Zusammenfassung
- VI. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Transformation Chiles von einem autoritären Regime zu einer Demokratie. Sie setzt sich zum Ziel, zu klären, ob Chile einen vollständigen Übergang zur Demokratie vollzogen hat und ob diese konsolidiert werden kann. Im Fokus steht die Analyse des Weges Chiles zur Demokratie im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern. Die Arbeit bezieht sich dabei auf die Definitionen von Juan Linz, Alfred Stepan und Wolfgang Merkel und betrachtet den Zeitraum von der Festigung des autoritären Regimes unter Pinochet bis zur zweiten demokratischen Regierung unter Präsident Frei.
- Definitionen von Demokratie und Autoritarismus
- Konzentration der Macht auf Pinochet
- Besonderheiten des chilenischen Transformationswegs
- Kriterien für eine abgeschlossene Transition
- Vergleich mit anderen lateinamerikanischen Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Die Arbeit stellt den Kontext der Transformationsforschung in der Politikwissenschaft dar und führt die Fragestellung ein: "Chile: Transition abgeschlossen, Demokratie konsolidiert?".
- II. Klärung der Begriffe und Definitionen: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Transition und Transformation und stellt verschiedene Ansätze zur Unterscheidung zwischen demokratischen und autoritären Systemen vor, insbesondere die von Linz, Stepan und Merkel.
- III. 1 Konzentration der Macht auf Pinochet: Dieses Kapitel untersucht die Machtkonzentration unter General Pinochet und die Entstehung des autoritären Regimes in Chile. Es beleuchtet die Besonderheiten des chilenischen Fallbeispiels im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern.
- III. 2 Besonderheiten Chiles: Dieses Kapitel analysiert die Besonderheiten des chilenischen Transformationswegs und untersucht, warum die alten Regimeeliten in Chile im Vergleich zu anderen Ländern den Weg zur Demokratie behinderten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen der Transformationsforschung, wie Transition, Transformation, Demokratie und Autoritarismus. Sie analysiert den Fall Chile im Kontext lateinamerikanischer Transformationsprozesse und untersucht die Frage nach der Konsolidierung der Demokratie in Chile. Weitere wichtige Themen sind die Machtkonzentration unter Pinochet, die Besonderheiten des chilenischen Fallbeispiels und der Vergleich mit anderen Ländern.
- Quote paper
- Pascal Zimmer (Author), 2004, Chile: Transformation abgeschlossen, Demokratie konsolidiert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27741