„Aussichtsloser Kampf: Man kann einen Mangel nicht bekämpfen, sondern nur durch Fülle ersetzen. Arbeitslosigkeit oder Armut bekämpfen zu wollen, das ist so aussichtslos wie der Versuch, ein Loch abzuschneiden.“
Dieses Zitat, einer relativ unbekannten Persönlichkeit, veranschaulicht ziemlich genau die Problematik unserer heutigen (Welt-) Gesellschaft. Arbeitslosigkeit und im speziellen gesehen die Jugendarbeitslosigkeit sind schon lange kein nationales Problem mehr, sondern dieses betrifft – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß – alle Länder und hierbei insbesondere auch alle Industriestaaten. In Anlehnung an eine volkswirtschaftliche Sicht auf diese Herausforderung, welche nicht nur in dem Gedankengang Peter Hohls ausgedrückt sondern unter anderem auch in dem Werk von Christoph Gütinger vorgetragen wird, auf welches sich meine Ausführungen vorrangig stützen werden, distanziert man sich zusehends von der Möglichkeit, (Jugend-) Arbeitslosigkeit durch ordnungspolitische Interventionen in den Arbeitsmarkt bekämpfen zu können – um dem Ausdruck unseres Eingangs gewählten Zitates zu entsprechen – bzw. diesem durch solche Eingriffe Abhilfe zu schaffen, doch dazu an späterer Stelle Genaueres.
Der recht provokante Titel meiner Arbeit, der gleichsam die zu bearbeitende Forschungsfrage ausdrückt, soll nicht über klare Gegebenheiten hinwegtäuschen oder solche neu zu definieren suchen. In diesem Sinne möchte ich mich schon sehr früh in meiner Abhandlung explizit der Argumentation GÜTINGERs anschließen, denn: „Insgesamt dominieren spätestens seit den 70er Jahren erhebliche Zweifel an den Grundannahmen [...], dass jegliche Arbeitslosigkeit selbst gewählt und damit freiwillig ist, dass genügend offene Stellen vorhanden sind und es aus Sicht der (jugendlichen) Beschäftigungslosen nur darum geht, den am meisten ihren Vorstellungen entsprechenden Arbeitsplatz zu finden.“ (C. GÜTINGER S. 68)
Dennoch versucht diese Arbeit, das Faktum Jugendarbeitslosigkeit auch unter der gestellten These einer individuellen Mitschuld zu erörtern. [...] © Ralph Paschwitz
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Faktenlage
- Erklärungen der Jugendarbeitslosigkeit
- Bezug zur Forschungsfrage
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen der Jugendarbeitslosigkeit. Sie analysiert die Ursachen und Auswirkungen dieser gesellschaftlichen Herausforderung, wobei sie einen Schwerpunkt auf die Frage legt, ob Jugendarbeitslosigkeit eher eine individuelle Konsequenz oder ein strukturelles Defizit darstellt.
- Faktenlage der Jugendarbeitslosigkeit
- Theorien zur Erklärung von Jugendarbeitslosigkeit
- Bedeutung der individuellen Faktoren
- Rolle der strukturellen Faktoren
- Diskussion der Forschungsfrage im Kontext der theoretischen und empirischen Erkenntnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt das Thema Jugendarbeitslosigkeit ein und stellt die Forschungsfrage in den Kontext der gesellschaftlichen Debatte. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf das Problem und zeigt auf, dass die Frage nach der Schuld bei der Entstehung von Jugendarbeitslosigkeit (individuelle Konsequenz oder strukturelles Defizit) komplex ist.
Faktenlage
Dieses Kapitel präsentiert die Faktenlage zur Jugendarbeitslosigkeit, wobei es die Definition und statistische Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland und im internationalen Vergleich beleuchtet.
Erklärungen der Jugendarbeitslosigkeit
Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Theorien, die die Ursachen von Jugendarbeitslosigkeit erklären. Es werden sowohl individuelle als auch strukturelle Faktoren betrachtet und ihre Bedeutung im Kontext der Jugendarbeitslosigkeit diskutiert.
Bezug zur Forschungsfrage
Dieses Kapitel verknüpft die Erkenntnisse aus den vorhergehenden Kapiteln mit der Forschungsfrage und diskutiert, inwieweit die unterschiedlichen Theorien und empirischen Befunde die Hypothese einer individuellen oder strukturellen Ursache von Jugendarbeitslosigkeit belegen.
Schlüsselwörter
Jugendarbeitslosigkeit, individuelle Faktoren, strukturelle Faktoren, Arbeitsmarkt, Bildungspolitik, gesellschaftliche Entwicklung, Wirtschaftswachstum, soziale Ungleichheit, Qualifikationsdefizit, Arbeitsmarktanpassung, Arbeitslosigkeit, Erwerbslosigkeit, Jugendliche, Ausbildung, Beruf, Chancengleichheit.
- Quote paper
- Diplom Soziologe Ralph Paschwitz (Author), 2007, Jugendarbeitslosigkeit. Individuelle Konsequenz oder strukturelles Defizit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277427