Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
0.Einleitung
1. Pränatale Diagnostik
1.1 Definition
1.2 Gesetzliche Grundlage
1.3 Methoden der Pränataldiagnostik
2. Risiken,Folgen und Gedanken Konflikte rund um die Pränataldiagnostik
2.1 Risiken
2.1.1 Risiken während der Eingriffe
2.1.2 Ängste
2.2 Folgen
2.2.1 Spätabbruch
2.2.2 Austragung eines Kindes mit pränataldiagnostischen Befund
2.3 Pränatale Diagnostik auf dem Ethischen Prüfstand
2.3.1 Zulässigkeit des Spätabbruchs
2.3.2 Ablehnung des Spätabbruchs
3. Beratungsmöglichkeiten
3.1 Psychosoziale Beratung im Bezug auf Pränataldiagnostik
3.2 Psychosoziale Beratung bei Fortsetzung der Schwangerschaft
3.3 Psychosoziale Beratung im Fall eines Spätabbruchs
3.4 Weitere Begleiter der Pränataldiagnostik
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
0. Einleitung
Ich werde mich nun im Folgenden mit dem Thema der Pränatalen Diagnostik beschäftigen und zunächst einmal darauf eingehen, weshalb ich mich für dieses Thema entschieden habe.
Im Seminar der Schwangerenberatung in verschiedenen Institutionen gab es mehrere Einrichtungen die auch eine Beratung zur pränatalen Diagnostik anboten, doch was genau umfasst diese Pränataldiagnostik eigentlich alles? Was passiert in den Beratungen und wie weit beeinflusst die vorgeburtliche Diagnostik eine Schwangerschaft und vor allem die schwangere Frau?
Und wie steht unsere Gesellschaft zur Pränataldiagnostik? Wie sehen auch Eltern, die ein Kind mit einer körperlichen und/oder geistigen Behinderung haben die heutigen Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik?
Alle diese und noch mehr Fragen stellten sich mir, gerade weil es mich später sicherlich auch selbst betrifft.
Insbesondere möchte ich herausfinden, welche Möglichkeiten der Unterstützung in der Beratung für schwangere Frauen, in allen Situationen rund um die Pränatale Diagnostik, im Bezug auf eine Entscheidungsfindung es gibt. Außerdem ob,und wenn ja aus welcher Sichtweise, die Pränataldiagnostik bzw. der damit unter Umständen verbundene Spätabbruch ethisch vertretbar ist.
1. Pränatale Diagnostik
Die Pränataldiagnostik ist aus den heutigen vorgeburtlichen Untersuchungen während einer Schwangerschaft nicht mehr wegzudenken. Viele Methoden werden angewandt, ohne dass sie von Patientinnen direkt unter das Wort Pränataldiagnostik gefasst werden, da diese oft zu wenig informiert sind.
1.1 Definition von Pränataldiagnostik
Das Wort Pränataldiagnostik setzt sich zusammen aus dem lat. prae für vor und lat. natal für geburtlich, es handelt sich also um eine Diagnostik vor der Geburt. „Die moderne Medizin bietet schwangeren Frauen heutzutage eine Vielzahl diagnostischer Möglichkeiten und Verfahren, mit denen Fehlbildungen, Chromosomen-Anomalien, Erbkrankheiten und Stoffwechselerkrankungen des Fötus zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Schwangerschaft erkannt werden können.“1
Bei der Pränataldiagnostik handelt es sich demnach um medizinische Verfahren, die im Rahmen der Schwangerenvorsorge angewandt werden, um mögliche Behinderungen oder Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und den Frauen oder Paaren die Gelegenheit geben über „die Austragung des Kindes oder einen Schwangerschaftsabbruch“2nachzudenken.
Grundsätzlich unterscheidet man bei der mittlerweile zur Routine gewordenen Pränataldiagnostik in nicht-invasive und invasive Untersuchungsformen.3
1.2 Gesetzliche Grundlagen
Die Gesetzlichen Grundlagen zur medizinischen Beratung und zur Pränataldiagnostik selbst sind in den Mutterschaftsrichtlinien des „Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen zur ärztlichen Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung“4festgehalten.
So heißt es in den veränderten und am 08.03.2013 in Kraft getretenen Richtlinien, dass es das vorrangige Ziel der Schwangerenvorsorge ist Risikoschwangerschaften und Risikogeburten frühzeitig zu erkennen.5Es sollen jedoch auch „mögliche Gefahren für Leben und Gesundheit von Mutter oder Kind abgewendet sowie Gesundheitsstörungen rechtzeitig erkannt und der Behandlung zugeführt werden“6, also soll Pränataldiagnostik jeder schwangeren Frau helfen. Neben den Mutterschaftsrichtlinien gelten zur vorgeburtlichen Diagnostik auch die „Richtlinien zur pränatalen Diagnostik von Krankheiten und Krankheitsdispositionen“7. Diese setzen als Ziel „ die Entdeckung von Fehlbildungen und die Objektivierung der Ängste der schwangeren Frau“8Des weiteren soll die Schwangere über die Folgen bei positivem Befund vor der Untersuchung informiert und bei der Befundmitteilung genauestens aufgeklärt werden. Aus beiden Richtlinien geht hervor, dass es das wichtigste ist die schwangere Frau vor und während der Pränataldiagnostik ausführlich zu informieren, aufzuklären und zu beraten.9
1. Methoden der Pränataldiagnostik
Grundsätzlich unterscheidet man die Methoden der Pränatalen Diagnostik in nicht- invasive und invasive Untersuchungen, wobei die invasiven Methoden auch als Eingriff bezeichnet werden. Nicht-Invasive Methoden der Untersuchung erfordern kein eingreifen in den Körper der schwangeren Frau, wodurch wiederum kein Risiko entsteht. Zu den nicht-invasiven Methoden zählen der Ultraschall, der Triple-Test, sowie der AFP-Test.10Im Gegensatz zu Nicht-Invasiven Methoden der Untersuchung greifen invasive Methoden in den Körper der Schwangeren ein. Dadurch liegt ein erhöhtes Risiko vor, dass bei dem Eingriff das Ungeborene verletzt wird, oder aber es zu einer Fehlgeburt kommt.11Als invasive Methoden werden die Chorionzottenbiopsie, die Amniozentese, die Cordozentese und die Fetoskopie in der Medizin angewandt.12
2. Folgen, Risiken und Gedanken rund um die Pränataldiagnostik
Bei jeder pränatalen Untersuchung, ob nicht-invasiv oder invasiv, besteht die Möglichkeit für Risiken und Folgen. Zum einen besteht eine große Ungewissheit über die Gesundheit des Ungeborenen, die auch große Ängste bei den Eltern hervorrufen kann, da nie hundert prozentig ausgeschlossen werden kann, dass nicht doch eine Erkrankung oder Behinderung bei dem Ungeborenen vorliegt.Zum anderen gibt es auch bei jedem Eingriff Risiken, bezogen auf die Gesundheit der Schwangeren und des Ungeborenen.
2.1 Risiken
Bezüglich der Pränataldiagnostik gibt es mehrere Risiken, zu einem die medizinischen die während und nach einem Eingriff auftreten können, aber auch die Ängste und Sorgen die damit verbunden sind.
[...]
1 Peters 2011, S.11
2 Peters 2011, S.11
3 Vgl. Peters 2011, S.11
4 Feldhaus-Plumin 2005, S.25
5 Vgl. Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen: http://www.kvwl.de/arzt/recht/kbv/richtlinien/richtl_mutterschaft.pdf, S.2 (27.03.2013)
6 Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen http://www.kvwl.de/arzt/recht/kbv/richtlinien/richtl_mutterschaft.pdf , S.2 (27.03.2013)
7 Feldhaus-Plumin 2005, S.26
8 Feldhaus-Plumin 2005, S.26
9 Vgl. Feldhaus-Plumin 2005, S. 26f.
10 Vgl. Peters 2011, S.11ff.
11 Vgl. Swientek 1998, S. 41
12 Vgl. Peters 2011, S. 14ff.