In einem ersten Schritt werde ich Humes «skeptischen Zweifel» zunächst aus einer erkenntnistheoretischen Perspektive erörtern und dessen Rezeption in der Sekundärliteratur diskutieren. Dabei werde ich auf das epistemische Prinzip eingehen, welches nach Hume das Fundament unseres Versuches bildet, um über den Umfang der Realität bloss momentaner Sinneseindrücke hinauszugelangen: unser Kausalitätsbegriff.
Auf seiner Grundlage verknüpfen wir bestimmte Ereignisfolgen als «Ursache und Wirkung» und schliessen so von unmittelbar Beobachtetem auf zeitlich oder räumlich Abwesendes. Die Erörterung der Genese des Kausalitätsbegriffes führt dann zur Frage über dessen Geltung. Schliesslich werde ich auf den Kausalitätsbegriff im Zusammenhang mit Voraussagen eingehen und dabei aufzeigen, dass unsere Prognosen auf einer Gleichförmigkeitsprämisse bzw. einem Zirkelschluss basieren.
Im zweiten Schritt dieser Analyse werde ich auf die philosophische Leistung der «Untersuchungen» Humes eingehen. Was sind die Konsequenzen der «skeptischen Zweifel» Humes und welche wissenschaftstheoretischen Probleme hat er damit aufgeworfen? Diese Frage werde ich zuerst anhand der Problematik des Kausalitätsbegriffes bzw. den daraus folgenden Implikationen für die empirischen Wissenschaften angehen. Daraufhin werde ich untersuchen, ob auch unser Wahrscheinlichkeitsbegriff durch die Fragen, die Hume aufwarf, problematisch sein könnte.
Sodann werde ich die lebensweltlichen, d.h., die auf unseren Alltag bezogenen Konsequenzen, von Humes Zweifel beleuchten. In diesem Zusammenhang werde ich auf das Problem der Gewissheitsgrenzen von erkenntniserweiternden Schlüssen eingehen.
Schliesslich werde ich auf die Frage der Gewissheit von induktiven und deduktiven Schlüssen eingehen und dabei untersuchen, inwiefern der «skeptische Zweifel» mit dem Induktionsproblem zusammenhängt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau der Analyse
- Fragestellung
- Warum Erfahrung nicht begründen kann, was Erfahrung begründen können soll
- Zwei Erkenntnisarten und deren Gewissheit
- Die Erweiterung des unmittelbaren Realitätsumfanges
- Genese und Geltung des Kausalitätsbegriffes
- Aufdeckung eines <selbstverständlichen> Zirkelschlusses
- Konsequenzen von Humes Überlegungen
- Kausalität und wissenschaftliche Prognosen
- Lebensweltliche Konsequenzen
- Unterminierter Wahrscheinlichkeitsbegriff
- Erkenntnistheorie und Logik: Vom Zweifel zum Induktionsproblem
- Was sind induktive und deduktive Schlüsse?
- Nutzen und Gewissheit induktiver Schlüsse
- Nutzen und Gewissheit deduktiver Schlüsse
- Fazit
- Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht David Humes skeptischen Zweifel und dessen Einfluss auf das Induktionsproblem. Sie analysiert, wie Hume argumentiert, dass Erfahrung nicht in der Lage ist, ihre eigene Begründungsfähigkeit zu gewährleisten, und welche Konsequenzen dies für unsere Vorstellung von Kausalität, wissenschaftlichen Prognosen und der Lebenswelt hat.
- Die Begrenztheit der menschlichen Erkenntnisfähigkeit und das Problem der Induktion
- Humes skeptische Kritik an der Kausalitätsbeziehung und der Rolle von Erfahrung
- Die Auswirkungen von Humes Argumentation auf wissenschaftliche Prognosen und das Verständnis von Wahrscheinlichkeit
- Die lebensweltlichen Konsequenzen von Humes skeptischen Zweifel
- Der Einfluss von Humes Gedanken auf die Erkenntnistheorie und Logik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Humes skeptischen Zweifel und deren Relevanz für die Philosophie und Wissenschaftstheorie. Das zweite Kapitel skizziert den Aufbau der Analyse, während das dritte Kapitel die Fragestellung der Arbeit präzisiert.
Kapitel 4 untersucht Humes Argumentation, dass Erfahrung nicht die Grundlage für ihre eigene Begründungsfähigkeit liefern kann. Hier werden die beiden Erkenntnisarten und deren Gewissheit, die Erweiterung des unmittelbaren Realitätsumfanges, die Genese und Geltung des Kausalitätsbegriffes sowie der Zirkelschluss in Humes Argumentation beleuchtet.
Kapitel 5 widmet sich den Konsequenzen von Humes Überlegungen für die Kausalität und wissenschaftliche Prognosen. Hier werden die lebensweltlichen Auswirkungen, der unterminierte Wahrscheinlichkeitsbegriff sowie die Verbindung von Erkenntnistheorie und Logik in Bezug auf das Induktionsproblem thematisiert.
Kapitel 6 fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet ein Fazit zu Humes skeptischen Zweifel und dem Induktionsproblem.
Schlüsselwörter
Skeptischer Zweifel, Induktionsproblem, Kausalität, Erfahrung, Erkenntnis, Wissenschaftliche Prognosen, Lebenswelt, Wahrscheinlichkeit, Erkenntnistheorie, Logik, David Hume.
- Quote paper
- M.A. (Master of Arts) Edwin Egeter (Author), 2010, David Humes skeptischer Zweifel und das Induktionsproblem, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/277671