Die kriminologische Regionalanalyse stellt eine Dokumentation mit zeitlich und räumlich beschränkter Aussagekraft über eine Untersuchungsregion, die Kriminalität und Ursachenzusammenhänge sowie die Kriminalitätskontrolle und Prognosemöglichkeiten dar. Es kann damit ein lokales Kriminalitätslagebild erarbeitet werden.
Üblicherweise werden kriminologische Regionalanalyen für Stadtteile oder komplette Städte erarbeitet. Nach Ansicht des Verfassers ist aber auch der Hauptbahnhof Nürnberg für eine solche regionale Analyse geeignet. Dieses gerade mal 20.000 Quadratmeter umfassende Gebäude im Herzen der zweitgrößten bayerischen Stadt ist Ausgangs- und Endpunkt für Reisen, lädt mit über 60 Geschäften zum Einkauf ein und wird gerne als Treffpunkt und Aufenthaltsort genutzt. Also ist der Hauptbahnhof nicht mit einem sonstigen Platz oder Gebäude in der Nürnberger Innenstadt vergleichbar.
Es ist bekannt, dass in der typischen „Diskozeit“, also in den frühen Morgenstunden des Wochenendes, der Hauptbahnhof Nürnberg als nicht sicher gilt. Viele dunkle Gestalten treiben sich dort herum und regelmäßig wird eine Vielzahl von Straftaten, insbesondere Gewaltdelikte begangen. Diese Ansicht ist bei den in Nürnberg und Umgebung lebenden Personen weit verbreitet und teilweise fest verankert. Auch in der Presse wird regelmäßig über verübte Straftaten (Gewalt- und Betäubungsmitteldelikte) sowie Täterfestnahmen im Hauptbahnhof Nürnberg und dessen unmittelbarer Nähe berichtet.
Dieser Ansicht soll nachgegangen und geprüft werden ob dieses „sichere Volkswissen“ einer empirischen Überprüfung standhält. Insbesondere ist hier interessant ob und gegebenenfalls wie sich das durch die polizeiliche Eingangsstatistik gemessene Kriminalitätsaufkommen in der genannten Zeit verändert und ob dadurch das subjektive Sicherheitsgefühl der anwesenden Personen betroffen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1) Fragestellung und Problemerläuterung
- 2) Persönliches Erkenntnisinteresse
- 3) Methodik / Forschungsdesign
- 3.1 Stichproben
- 3.2 Befragung
- 3.3 Zeitplan
- 4) Datenauswertung und Folgerungen
- 4.1 Stichproben
- 4.2 Befragung
- 4.2.1 Auswertung vom Samstag, 23. April 2011, 03:00 - 07:00 Uhr
- 4.2.2 Auswertung vom Montag, 25. April 2011, 12:00 - 16:00 Uhr
- 4.2.3 Vergleich der Auswertungsergebnisse
- 5) Gesamtergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung dieser Studie besteht darin, die weitverbreitete Annahme zu überprüfen, dass der Nürnberger Hauptbahnhof in den frühen Morgenstunden ein kriminogener Hotspot ist. Die Studie untersucht, ob dieses „sichere Volkswissen“ durch empirische Daten, insbesondere der polizeilichen Eingangsstatistik, bestätigt werden kann und wie sich das subjektive Sicherheitsgefühl der Anwesenden in diesem Zeitraum verhält.
- Analyse der Kriminalitätsbelastung im Nürnberger Hauptbahnhof in den frühen Morgenstunden.
- Vergleich der Kriminalitätsrate zwischen einem Wochenende- und einem Werktagzeitraum.
- Untersuchung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Personen im Hauptbahnhof.
- Empirische Überprüfung des „sicheren Volkswissens“ über den Hauptbahnhof als kriminogener Hotspot.
- Entwicklung eines lokalen Kriminalitätslagebildes für den Nürnberger Hauptbahnhof.
Zusammenfassung der Kapitel
1) Fragestellung und Problemerläuterung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und definiert den Untersuchungsgegenstand: die kriminologische Analyse des Nürnberger Hauptbahnhofs als potenziellen kriminogenen Hotspot. Es wird die Notwendigkeit einer solchen Analyse begründet, indem die Größe und Bedeutung des Bahnhofs als zentraler Punkt in Nürnberg hervorgehoben wird. Die weitverbreitete, aber unbewiesene Annahme, dass der Bahnhof in den frühen Morgenstunden besonders unsicher ist, wird als Ausgangspunkt der Untersuchung genannt. Die Studie soll überprüfen, ob diese subjektive Wahrnehmung durch objektive Daten der polizeilichen Kriminalitätsstatistik bestätigt werden kann und welchen Einfluss dies auf das subjektive Sicherheitsgefühl der Anwesenden hat.
2) Persönliches Erkenntnisinteresse: Der Autor beschreibt seine persönliche Verbindung zum Untersuchungsort und die Motivation für die Studie. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit in der Nähe des Bahnhofs und Gesprächen mit Kollegen und Anwohnern, ist er mit der Thematik vertraut. Diese Gespräche haben das Bild eines kriminogenen Hotspots in den frühen Morgenstunden des Wochenendes, insbesondere samstags, verstärkt. Diese subjektive Wahrnehmung bildet die Grundlage für die Forschungsfrage der Arbeit, die sich auf den Samstag konzentriert.
3) Methodik / Forschungsdesign: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Studie. Um die Forschungsfrage zu beantworten, werden statistische Daten zur Kriminalitätsbelastung erhoben und zeitlich verglichen. Es wird ein Vergleich zwischen einem Zeitraum in den frühen Morgenstunden eines Samstags (als vermeintliche Weggehzeit) und einem vergleichbaren Zeitraum an einem Werktag (Montag) durchgeführt. Die Daten werden in Tabellenform dargestellt und ausgewertet, um eine transparente und verständliche Interpretation zu ermöglichen. Das Kapitel erläutert die Bedeutung der Vergleichbarkeit der Daten und die strukturelle Gliederung des Forschungsberichts in Problemstellung, Vorgehensweise, Ergebnisse und Folgerungen.
Schlüsselwörter
Kriminogener Hotspot, Hauptbahnhof Nürnberg, Kriminalitätsstatistik, subjektives Sicherheitsgefühl, empirische Forschung, Regionalanalyse, Polizeieingangsstatistik, Gewaltdelikte, Weggehzeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie: Kriminalitätsanalyse des Nürnberger Hauptbahnhofs
Was ist der Gegenstand dieser Studie?
Die Studie untersucht die weitverbreitete Annahme, dass der Nürnberger Hauptbahnhof in den frühen Morgenstunden ein kriminogener Hotspot ist. Sie analysiert die Kriminalitätsbelastung im Bahnhof, vergleicht die Kriminalitätsrate zwischen Wochenenden und Werktagen und untersucht das subjektive Sicherheitsgefühl der Personen vor Ort. Ziel ist die empirische Überprüfung dieser Annahme anhand von polizeilichen Daten und die Entwicklung eines lokalen Kriminalitätslagebildes.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Studie verwendet quantitative Daten aus der polizeilichen Eingangsstatistik. Es werden die Kriminalitätsraten eines Zeitraums in den frühen Morgenstunden eines Samstags (als vermeintliche Weggehzeit) und eines vergleichbaren Zeitraums an einem Werktag (Montag) verglichen. Die Daten werden in Tabellenform dargestellt und ausgewertet. Zusätzlich wird das subjektive Sicherheitsgefühl der Personen im Hauptbahnhof berücksichtigt, jedoch die konkrete Methode zur Erhebung nicht detailliert beschrieben.
Welche Zeiträume wurden untersucht?
Die Auswertung umfasst mindestens zwei Zeiträume: einen Zeitraum in den frühen Morgenstunden eines Samstags (23. April 2011, 03:00 - 07:00 Uhr) und einen vergleichbaren Zeitraum an einem Montag (25. April 2011, 12:00 - 16:00 Uhr). Ein expliziter Vergleich beider Auswertungen ist Teil der Analyse.
Welche Daten wurden ausgewertet?
Die Hauptdatenquelle ist die polizeilichen Eingangsstatistik, die die Kriminalitätsbelastung im Nürnberger Hauptbahnhof zu den untersuchten Zeitpunkten aufzeigt. Die genaue Art der Kriminalitätsdelikte wird nicht spezifiziert, aber der Fokus liegt auf dem Vergleich der Raten zwischen den untersuchten Tagen.
Was ist das persönliche Erkenntnisinteresse des Autors?
Der Autor ist aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit in der Nähe des Bahnhofs und durch Gespräche mit Kollegen und Anwohnern mit der Thematik vertraut. Die subjektive Wahrnehmung eines kriminogenen Hotspots in den frühen Morgenstunden des Wochenendes, insbesondere samstags, hat ihn zur Durchführung dieser Studie motiviert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Studie soll überprüfen, ob die subjektive Wahrnehmung eines kriminogenen Hotspots im Nürnberger Hauptbahnhof in den frühen Morgenstunden durch objektive Daten der Kriminalitätsstatistik bestätigt werden kann. Die konkreten Ergebnisse und Schlussfolgerungen werden in Kapitel 4 und 5 des Berichts präsentiert, jedoch in diesem Überblick nicht detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie?
Kriminogener Hotspot, Hauptbahnhof Nürnberg, Kriminalitätsstatistik, subjektives Sicherheitsgefühl, empirische Forschung, Regionalanalyse, Polizeieingangsstatistik, Gewaltdelikte, Weggehzeit.
Welche Kapitel umfasst die Studie?
Die Studie gliedert sich in folgende Kapitel: Fragestellung und Problemerläuterung, Persönliches Erkenntnisinteresse, Methodik/ Forschungsdesign (inkl. Stichproben und Befragung), Datenauswertung und Folgerungen (inkl. detaillierter Auswertung der beiden ausgewählten Zeiträume und deren Vergleich), und Gesamtergebnis.
- Quote paper
- M. A. Florian Paul (Author), 2011, Der Hauptbahnhof Nürnberg als subjektiv kriminogener Hotspot in den frühen Morgenstunden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278248