Wie es Johann Wolfgang von Goethe in Faust I schreibt, versucht der Mensch, zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Im vergangenen Jahrhundert sind sehr viele Aufwendungen getätigt worden, diese metaphorische Frage zu beantworten, also die grundlegenden Bestandteile der Natur zu identifizieren. Die Teilchen und die sie beschreibenden Kräfte werden im sogenannten Standardmodell (SM) zusammengefasst, welches stetig ausgeweitet und verbessert wird. Teil dieses Modells ist die Beschreibung von flavourändernden Zerfällen von aus Quarks zusammengesetzten Hadronen im Zuge der schwachen Wechselwirkung. Der hierbei auftretende Teilchenstrom der Quarks wird durch ein Matrixelement beschrieben, welches sich durch den großen Einfluss der starken Wechselwirkung nicht mehr störungstheoretisch bestimmen lässt und deshalb eine Darstellung von Formfaktoren verwandt wird. Diese einheitenlosen Größen enthalten sämtliche theoretisch nicht zugängliche Parameter und sind durch die Verwendung
experimenteller Daten berechenbar. Die Bestimmung der Formfaktoren ist Ziel dieser Arbeit.
Zu Beginn dieser Arbeit werden die theoretischen Grundlagen der Relativistik, der Quantenmechanik sowie des Standardmodells mit spezieller Betrachtung der schwachen Wechselwirkung und schließlich einer näher diskutierten Parametrisierung für Formfaktoren vertieft. Hier ermittelte Ergebnisse umfassen die Bestimmung des physikalisch relevanten Bereichs des betrachteten Zerfalls sowie die Vorstellung des zum Fit des
Formfaktors benutzten Skripts und die daraus resultierenden Größen der Formfaktoren.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Bachelorarbeit mit dem Titel "Formfaktoren des semileptonischen D → Kl+ Zerfalls"?
Diese Bachelorarbeit analysiert die Formfaktoren des semileptonischen D → Kl+ Zerfalls. Sie untersucht theoretische Grundlagen wie relativistische Kinematik, die Dirac-Gleichung, das Standardmodell der Elementarteilchenphysik und die schwache Wechselwirkung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Parametrisierung von Formfaktoren und der Anpassung eines Formfaktors unter Verwendung der Methode der kleinsten Quadrate und des Minuit-Minimierungswerkzeugs.
Welche theoretischen Grundlagen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Voraussetzungen moderner Physik, einschließlich relativistischer Kinematik, der Dirac-Gleichung und Fermis Goldene Regel. Es wird auch das Standardmodell der Elementarteilchenphysik, die schwache Wechselwirkung (einschließlich Parität, Fermi-Wechselwirkung und CKM-Matrix) behandelt.
Was sind Formfaktoren im Kontext dieser Arbeit?
Formfaktoren sind einheitenlose Größen, die sämtliche theoretisch nicht zugängliche Parameter enthalten und durch experimentelle Daten berechenbar sind. Sie dienen zur Beschreibung des Teilchenstroms der Quarks und der starken Wechselwirkung.
Welche Ergebnisse werden in der Arbeit präsentiert?
Die Arbeit präsentiert Ergebnisse zur Bestimmung des physikalisch relevanten Bereichs des betrachteten Zerfalls, zur Vorstellung des zum Fit des Formfaktors benutzten Skripts und die daraus resultierenden Größen der Formfaktoren. Es werden Fits des Formfaktors f+ vorgestellt, die Minimierungsprozesse mit Minuit, die Variation von t0 und die Variation der Polynomordnung beinhalten. Auch werden die Ergebnisse mit denen der CLEO Collaboration verglichen.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, die Formfaktoren des semileptonischen D → Kl+ Zerfalls zu bestimmen und zu analysieren, sowie die relevanten theoretischen Grundlagen darzustellen.
Welche Methoden wurden verwendet, um die Formfaktoren zu bestimmen?
Die Formfaktoren wurden durch Anpassung an experimentelle Daten unter Verwendung der Methode der kleinsten Quadrate und des Minuit-Minimierungswerkzeugs bestimmt. Dabei wurde eine z-Reihenentwicklung verwendet, und die Reichenkoeffizienten wurden an die experimentell erhobenen Daten gefittet.
Welche Programme wurden für die Arbeit verwendet?
Für die Datenanalyse und die Bestimmung der Formfaktoren wurde ein Python Skript mit dem Minimierungswerkzeug Minuit vom CERN benutzt.
Was ist die CKM-Matrix und welche Rolle spielt sie in dieser Arbeit?
Die CKM-Matrix (Cabibbo-Kobayashi-Maskawa-Matrix) beschreibt die Mischung der Quark-Flavours im Standardmodell der Elementarteilchenphysik. Sie gibt die Wahrscheinlichkeit für flavourändernde Zerfälle im Rahmen der schwachen Wechselwirkung an. In der Arbeit wird die CKM Matrix zum Vergleich verwendet.
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- Dimitrios Skodras (Author), 2014, Formfaktoren des semileptonischen D zu Klv Zerfalls, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278356